SPD steht hinter „Kommandanten“

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Mit hochgekrempelten Ärmeln packe er die Dinge an, pragmatisch und ehrlich, urteilt die Ebersberger SPD über Bürgermeister Ulrich Proske und hält an ihm für die Kommunalwahl fest. © Sro

In Ebersberg steht der erste Bürgermeisterkandidat für die Kommunalwahl im nächsten Jahr fest. Es ist der parteilose Amtsinhaber Ulrich Proske (parteilos), der von der SPD nominiert wurde.

Ebersberg– Der Versprecher des Abends ist geradezu sinnbildlich. Bürgermeister Ulrich Proske steht am Rednerpult und bedankt sich bei der SPD Ebersberg, dass sie ihn so entschlossen unterstütze – ihn, den „parteilosen Kommandanten, äh Bürgermeister“. Auch nach fünf Jahren als Rathauschef präsentiert Proske sich bei der SPD-Kandidatennominierung für 2026 noch immer als der, der er 24 Jahre lang war: Feuerwehrkommandant, hemdsärmelig, nahbar, anpackend.

Landtagsabgeordnete: Er ist bodenständig und ehrlich

Die Genossen schätzen ihren „Uli“ auch ohne Parteibuch. Er sei „bodenständig und ehrlich, lebt Verantwortung, handelt mit Weitblick und ganz viel Pragmatismus, ohne Drama und ohne Selbstinszenierung“, lobt SPD-Landatgsabgeordnete Doris Rauscher in ihrer Würdigung auf der öffentlichen Versammlung. Am Ende geben 21 von 21 stimmberechtigten Mitgliedern des SPD-Ortsverbands ihr Votum dafür, den amtierenden Bürgermeister bei der Kommunalwahl im März 2026 erneut ins Rennen zu schicken. 100 Prozent für Proske.

Das Mikrofon wandert von Hand zu Hand, einige Parteimitglieder erklären, warum sie Proske wählen werden. Tenor: Er ist einer, der für jedes Anliegen seiner Ebersberger ein offenes Ohr habe, die Kommunikation mit allen suche und immer eine unkomplizierte Lösung im Fokus habe. „Der Uli, der setzt halt um“, sagt Marthe Balzer. „Er kennt Ebersberg wie seine Westentasche“, meint Christoph Münch. „Er ist authentisch und familienorientiert“, kommentiert Sarah Arnold. „Er hat Ohr und Herz bei den Menschen“, lobt Stefan Mühlfenzl.

Proske: Viele Baustellen von CSU-Vorgänger Walter Brilmayer geerbt

Proske selbst betont seine Erfolge der vergangenen fünf Jahre. Viele Baustellen habe er von seinem CSU-Vorgänger Walter Brilmayer geerbt, vieles nacheinander abgearbeitet und auf den Weg gebracht. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, sagt er ein ums andere Mal, begonnen bei der Sanierung von Schwimmbad und Floßmannhalle über die Klimafreundlichkeit der kommunalen Liegenschaften bis hin zum Baugebiet Friedenseiche VIII: „Nach 14 Jahren Planung ist da endlich etwas losgegangen.“

Er habe einen Weg zur familienfreundlichen Kommune eingeschlagen. Beteiligung und Teilhabe von Jugendlichen, etwa durch den von ihm eingeführten 8er-Rat, seien ihm ein echtes Anliegen. „Nie war Demokratiebildung wichtiger!“ Auf die jüngst von Stadträten anderer Fraktionen geäußerte Kritik, die Verwaltung schlucke zu viel Geld, zielt Proskes Bekenntnis, er wolle möglichst viel in Eigenleistung bewerkstelligen, anstatt Externe zu beauftragen, eben um Kosten zu sparen.

Nominierung Ulrich Proske Ebe-Bürgermeisterkandidat für 2026,
Die Ebersberger SPD-Mitglieder wählten den parteilosen Ulrich Proske mit 100 Prozent der Stimmen zum Bürgermeisterkandidaten. © Rossmann

Überhaupt, die Kritik. Mehrfach kommen Anfeindungen zu Wort, die Proske jüngst das Leben schwer gemacht hätten. „Es ist schwer zu ertragen, wie unkooperativ sich manche andere Partei im Stadtrat verhält“, schimpfte Elisabeth Platzer. Aus der Luft gegriffen, persönlich und unsachlich seien die Angriffe. Und das, obwohl der Wahlkampf doch jetzt erst losgeht.

Die Anderen

Andere Parteien in Ebersberg halten sich noch bedeckt, was die Bürgermeisterkandidatur angeht. Alexander Fabrici, CSU-Ortsvorsitzender, sagte, er wolle noch nichts sagen. „Geben Sie uns noch drei Wochen Zeit“, bat er. Eine Nominierungsversammlung sei noch nicht terminiert. Gleiches gilt für „Pro Ebersberg“. Es sei noch keine Entscheidung gefallen, „die man in der Zeitung abbilden kann“, sagte Vorsitzender Josef Peis, der bei der vergangenen Wahl ins Rennen gegangen und unterlegen war. Zu Gerüchten, dass die CSU und Pro Ebersberg einen gemeinsamen Kandidaten ins Rennen schicken wollen, äußerten sich weder Fabrici noch Peis. Grünen-Stadtrat Jürgen Friedrichs, der die SPD-Veranstaltung zur Nominierung von Ulrich Proske (parteilos) am Mittwochabend besucht hatte, meinte, seine Partei habe noch nicht über eine Nominierung entschieden. Die Versammlung dazu sei im September.

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