Wer soll gegen Proske ran? Ebersberger CSU hält sich noch bedeckt
Die Ebersberger CSU will bei der Kommunalwahl 2026 Bürgermeister Ulrich Proske (parteifrei) herausfordern. Mit wem sagt sie noch nicht. Der Zeitpunkt sei „zu früh“.
Ebersberg – Die Halbzeit ist längst rum, in gut zwei Jahren werden in Bayern neue Stadt- und Gemeinderäte sowie neue Bürgermeister gewählt. In Ebersberg bewirbt sich Rathauschef Ulrich Proske (parteifrei) um eine weitere Amtszeit. Mit welchen Konkurrenten er es dabei zu tun haben wird, ist noch unklar. Als Haupt-Mitbewerber hält sich die CSU bedeckt, gleichzeitig zeigt sie sich aber optimistisch.

Es brauche einen Bürgermeister, „der auch in schwierigen Lagen den Kopf oben hält und auch sich auch traut, unpopuläre Entscheidungen zu verantworten“, hatte Proske Ende des vergangenen Jahres im Interview mit der Ebersberger Zeitung selbstbewusst gesagt. Er spielte damit auf die schwierige finanzielle Lage der Kreisstadt an, die sich auf absehbare Zeit nicht ändern wird. „Wir sollten den Kopf nicht in den Sand stecken“ appellierte der 53-Jährige, der 2020 über die Liste der SPD gewählt wurde, an die Ebersberger.
CSU musste Rathaus nach 48 Jahren räumen
Den Kopf bloß nicht in den Sand stecken – so lautete auch die Devise der CSU nach ihrer Wahlschlappe vor dreieinhalb Jahren. Nach 48 Jahren musste sie das Chefzimmer im Rathaus räumen. Alexander Gressierer, der die Stichwahl damals 24-jährig gegen Proske verloren hatte, räumte später den Posten des Ebersberger CSU-Chefs und trat ins zweite Glied, was als klares Zeichen dafür gewertet wurde, dass er über sein Stadtratsmandat hinaus keine kommunalpolitischen Ambitionen mehr hegt. Ende 2021, mitten in der Corona-Pandemie, übernahm Alexander Fabrici das christsoziale Zepter in der Kreisstadt, im Herbst vergangenen Jahres wurde er im Amt bestätigt. Die Partei führt er nach außen hin unauffällig, Kritiker unken, sie sei nicht wahrnehmbar, sieht man von der Stadtratsfraktion ab.
CSU will Bewerber „zur rechten Zeit“ nennen
Man werde zur „rechten Zeit“, eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt benennen, sagt Fabrici auf Nachfrage der Ebersberger Zeitung. Heuer sei noch nicht der richtige Zeitpunkt, so der 41-Jährige. Man habe gleich mehrere geeignete Kandidaten im Blick, gibt er sich zuversichtlich. „Und der oder die muss nicht aus der Stadtratsfraktion kommen“, fügt er an.
Diese besteht derzeit aus sieben Männern und einer Frau. Letztere ist Marina Matjanovski. Sie wollte schon einmal für das Amt kandidieren, konnte sich dann aber bei einer Kampfabstimmung vor der Wahl 2020 parteiintern nicht gegen Gressierer durchsetzen. Bei ihren männlichen Kollegen (neben Gressierer sind das Florian Brilmayer, Johann Hilger, Grünter Obergrusberger, Josef Riedl, Martin Schechner und Martin Schedo) drängt sich aus verschiedenen Gründen kein Proske-Herausforderer auf – jedenfalls nicht zwingend.
Sehr wahrscheinlich also, dass die CSU einen bis dato noch recht unbekannten Bewerber aus dem Hut zaubert. Den gilt es dann aufzubauen und bekannt zu machen. Im nächsten Jahr sei dafür der richtige Zeitpunkt, sagt CSU-Chef Fabrici.
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