Stichwahl in Hallbergmoos: Kronner will „ein Bürgermeister für die gesamte Bevölkerung sein“
Die Hallbergmooser sind am Sonntag, 3. November, aufgerufen, in der Stichwahl ihren neuen Bürgermeister zu wählen. Einer der beiden Kandidaten ist Stefan Kronner (unabhängig).
Hallbergmoos – Seit 28 Jahren sitzt Stefan Kronner (52) für die SPD im Hallbergmooser Gemeinderat. Nun möchte er Bürgermeister werden. Da er ein Gemeindechef für die „gesamte Bevölkerung“ sein möchte, wie er sagt, geht er als als unabhängiger Kandidat ins Rennen. Vor der Stichwahl am Sonntag stellte er sich noch einmal den FT-Fragen:
Wie haben Sie den Wahlabend nach der Auszählung verbracht?
Wir waren im Alten Wirt zum Feiern, aber auch, um die nächsten Schritte für die verbleibenden 14 Tage bis zur Stichwahl zu besprechen. Wichtig war mir, allen zu danken, die mich in den vergangenen Wochen und Monaten unterstützt und mir Mut zugesprochen haben.
Und die letzten zwei Wochen? Gab’s Wahlkampfaktivitäten? Welche?
Montag und Dienstag nach der Wahl war ich nach der Arbeit zunächst in einer Sondersitzung des Gemeinderates und in der Bau- und Planungsausschusssitzung. Seitdem waren wir jeden Tag aktiv: Neue Plakate kleben, Hausbesuche, Infostände, Rosen vor Kitas und der Grundschule sowie Brezen und Äpfel samt Infomaterial am S-Bahnhof verteilen. Aber auch, was mir seit 28 Jahren als Gemeinderat am wichtigsten ist: Präsenz zeigen und ansprechbar sein bei Veranstaltungen am Ort, wie beim Hallberger Brettl, bei den Ringern oder beim Fußball.
Wie werden Sie den 3. November verbringen?
Den werde ich genauso verbringen wie den 20. Oktober: mit meiner Frau kochen und essen, mit der Familie, meinen Eltern und Schwiegereltern zur Wahl gehen, den Nachmittag im Kreise der Familie verbringen, um 18 Uhr im Rathaus auf das Ergebnis warten, und anschließend geht es wieder in den Alten Wirt.
Sind Sie optimistisch, die Wahl zu gewinnen?
Natürlich hoffe ich, die Wahl zu gewinnen.
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Der erste Wahlgang ging denkbar knapp mit 14 Stimmen Unterschied aus: Glauben Sie, es wird wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen?
Die Chancen stehen „fiftyfifty“. Ich gehe auch im zweiten Wahlgang von einem knappen Ergebnis aus. Deshalb zählt jede Stimme.
Mit welchen Argumenten wollen Sie möglicherweise Unentschlossene noch von sich überzeugen?
Ich setze da auf meine Kompetenz als studierter Bauingenieur, ehemaliger Geschäftsführer und aktueller Abteilungsleiter mit Personal- und Budgetverantwortung in Millionenhöhe. Weiter kann ich vielleicht Unentschlossene mit meiner Erfahrung als Einheimischer, verheirateter Familienvater mit zwei Söhnen und meiner 28-jährigen Arbeit im Gemeinderat überzeugen. Am wichtigsten ist mir aber, klarzumachen, dass ich Bürgermeister für die gesamte Bevölkerung sein will und nicht für wenige. Deshalb ganz klar meine Entscheidung überparteilich und unabhängig von parteipolitischen Hintergründen anzutreten. Das ist eine Herausforderung, denn das ist bedeutend mehr, als es ein Parteiprogramm widerspiegeln kann. Es geht mir um die Gemeinde und wie ich sie voranbringen kann.
Wie nervös sind Sie auf einer Skala von 1 bis 10 (1: wenig/10: sehr nervös)?
Noch bin ich nicht übermäßig, aber doch ein wenig nervös – vielleicht bei einer 3. Das wird sich aber spätestens am Sonntag ändern. Da wird es dann die Skala schon hinaufgehen. Aber, wenn einem etwas wichtig ist, dann ist man auch entsprechend nervös.
Wie schätzen Sie die Chancen auf eine höhere Wahlbeteiligung ein?
Leider sehr gering. Traditionell ist diese bei Stichwahlen niedriger. Die Hoffnung stirbt aber zuletzt. Ich habe jedenfalls bei allen meinen Bürgerkontakten zunächst darum gebeten, zur Wahl zu gehen. Wir können froh sein, dass wir frei und gleich wählen können. Ohne Wahlen gibt es keine Demokratie! Es wäre schön, wenn ich die Bürgerschaft in den kommenden Jahren wieder durch meine Arbeit zum Urnengang motivieren könnte, um dort ihre eigene, vielleicht auch kritische Haltung, auszudrücken.
Gibt es aus Ihrer Sicht Themen, die wahlentscheidend sein könnten?
Ich denke, es wird darauf ankommen, wem die Wählerinnen und Wähler am ehesten zutrauen, die Herausforderungen, vor denen unsere Gemeinde steht, zu meistern. Ich werde mich, sollte ich gewählt werden, diesen Aufgaben und Problemen mit Initiative und Weitsicht widmen und kann dabei auf meine Kompetenz und Erfahrung bauen. Jeder hat Vorlieben und Präferenzen, und das ist auch gut so. Die Bürgerinnen und Bürger können sich aber auf mich voll verlassen: Was ich vor der Wahl gesagt habe, werde ich auch nach der Wahl halten.