Bürgermeister in Peiting: Peter Ostenrieder tritt erneut an
„Wie kann Peiting für alle noch besser werden?“ Das war die zentrale Frage, die Bürgermeister Peter Ostenrieder bei der Bürgerversammlung stellte. Außerdem gab er bekannt: 2026 tritt er erneut zur Wahl an.
Peiting – Nur etwa 70 Peitinger waren der Einladung gefolgt und am Dienstag vergangener Woche in die Schloßberghalle gekommen, sodass viele Plätze leer blieben. Im Hinblick auf die Kommunalwahlen 2026 sei diese Versammlung auch ein Rückblick auf die vergangen fünfeinhalb Jahre, so Ostenrieder. Er machte klar: Er will 2026 wieder Bürgermeister werden.
Bekanntgabe bei Bürgerversammlung in Peiting: Ostenrieder will Bürgermeister bleiben
Ein roter Faden zog sich den ganzen Abend hinweg durch die Ausführungen des amtierenden Rathauschefs: Dem Ort und seinen Menschen solle es nach einer Wahlperiode besser gehen – und zwar nicht in erster Linie finanziell, sondern dadurch, dass der Ort lebens- und arbeitenswert ist. Und noch etwas betonte Ostenrieder: „Demokratie ist beizeiten anstrengend“: Sechs Parteien und Gruppierungen sind es, die man im Gemeinderat unter einen Hut bekommen muss, aber das gelinge gut und stets im Sinne des Marktes Peiting.
Mit Stand Ende Mai sind 11.831 Hauptwohnsitze in Peiting gemeldet und 402 Nebenwohnsitze. Darunter sind 1.272 ausländische Mitbürger, davon 149 aus der Ukraine. Es gab im Jahr 2025 298 Zuzüge, 296 Wegzüge und 89 Geburten. Mit einer Gemeindeflur von 7.514,44 Hektar ist Peiting die flächengrößte Gemeinde im Landkreis. Der Vermögenshaushalt – ein Rekordhaushalt, so Ostenrieder – beträgt fast elf Millionen Euro. Die Verschuldung liegt zum Beginn des Halbjahres bei 367.492 Euro.
Eine wichtige Aufgabe der Gemeinde ist die Kinderbetreuung. Der Markt Peiting hat neun Kindergärten (mit insgesamt 20 Gruppen), einen Hort (zwei Gruppen), eine Kinderkrippe (sieben Gruppen) und eine Kinderbetreuung mit Müttercafé, Spielgruppen, flexibler Betreuungsgruppe und Krabbelgruppen.
Weiter gab Ostenrieder einen Überblick über die bauliche Veränderung. Hier war besonders bemerkenswert, dass in Peiting derzeit 90.000 Quadratmeter sofort bebaubares Bauland zur Verfügung stehen, Teile davon sind seit Jahrzehnten unbebaut. Um den Druck zu erhöhen, dass diese Flächen auch bebaut werden, sollen vorerst keine weiteren Baugebiete mehr ausgewiesen werden.
Die aktuellen gemeindlichen Bauvorhaben sind: die Generalsanierung der Eissporthalle, der Umbau des Rathaus Gebäude III, das Jugendzentrum, das Schulzentrum Birkenried und der Schlittenhügel Kampfgarten.
Bürgerversammlung: Zusammenfassung künftiger Projekte in Peiting
Ostenrieder gab auch einen Einblick in aktuelle und anstehende Projekte. Dies sind zum Beispiel ein Schnellladepark für E-Autos an der Ammergauer Straße – dieser soll im Herbst in Betrieb genommen werden – und ein Walderlebnispfad am Kalvarienberg. Dieser wird auf einem Grundstück der Raiffeisenbank Pfaffenwinkel eG errichtet und finanziell, sowie ganz praktisch, von der Firma Hoerbiger unterstützt. Sein 50-jähriges Jubiläum feiert das Wellenfreibad.
Ein weiteres großes und wichtiges Projekt hat sich die Marktgemeinde vorgenommen: Die NS-Zeit in Peiting soll aufgearbeitet werden. Hierzu soll eine wissenschaftlich fundierte Dokumentation erstellt werden, dafür sind 200.000 Euro vorgesehen.
Und auch im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) tut sich einiges: Ab sofort ist der abschließende Stand auf der Homepage der Gemeinde einsehbar.
Spende für Lourdes-Grotte in Peiting
Die Lourdes-Grotte muss saniert werden, da durch eindringendes Wasser vor allem die Deckenkonstruktion gelitten hat. Die letzte Sanierung fand 1972/73 statt. Nötig sind 150.000 Euro, diese werden von einem Spender, der anonym bleiben möchte, zur Verfügung gestellt, sodass die Maßnahmen bereits 2026 stattfinden.
Beim Hochwasserschutz gibt es ebenfalls Neuigkeiten: direkt vor dem Ort wird ein Rückhaltedamm entstehen. So können circa 205.000 Kubikmeter Wasser aufgenommen werden.
Im Bereich Wankstraße und Bachfeld wird das Gasnetz ausgebaut. Und für das neue AWO-Seniorenzentrum läuft die Bauleitplanung.
Genannt wurde auch das PeitingMOBIL, das seit drei Jahren erfolgreich funktioniere und mit täglich circa 90 Fahrgästen viel genutzt werde. Außerdem informierte Ostenrieder über die Umstellung von der Altpapiersammlung hin zur blauen Tonne; diese wird ab September/Oktober eingeführt.
Für Baumbestattungen ist eine Erweiterung am Friedhof am Bühlach geplant und der Friedhof bei Maria Egg soll wieder mehr Aufenthaltscharakter und würdevolle Gestaltung erhalten.
Landrätin bei Bürgerversammlung: Überblick aus dem Landkreis
Im Anschluss an Ostenrieders Rechenschaftsbericht stellte Landrätin Andrea Jochner-Weiß einige Projekte aus dem Landkreis vor. Auch für sie war es ein Rückblick auf die vergangene Amtsperiode – mit dem Unterschied, dass sie im Gegensatz zu Ostenrieder nicht mehr kandidieren wird.
Sie berichtete von der Sanierung des Gymnasiums Weilheim, der Sanierung von Gymnasium und Realschule Penzberg, von der Sanierung der Förderschule Penzberg und dem Bau der Dreifach-Turnhalle Penzberg. Die FOS/Bos wurde erweitert und die Berufsschule in Weilheim gebaut. Die Schul-IT im Landkreis wurde vereinheitlicht.
Auch die Krankenhaus GmbH war Thema. Jochner-Weiß berichtete vom Landschaftspflegeverband und dem Beitritt des Landkreises zum MVV. Neue Projekte des Landkreises sind z.B. die Realschule Peißenberg, das sonderpädagogische Zentrum Altenstadt und der Anbau an ein Landratsamtsgebäude.
Ein besonderes Projekt entsteht in der ehemaligen FOS/BOS in Weilheim: 50 Prozent der Räume werden von der TTZ Hochschule München für Auftragsforschung genutzt werden, in die anderen 50 Prozent kommt eine Ausbildungsstätte für die Feuerwehr.
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