Altpapiersammlungen: Ende auch in Peiting absehbar
Unter den fünf großen Orten im Landkreis ist Peiting die einzige Gemeinde, wo noch Vereine das Altpapier und Pappe abholen. Rund ein Dutzend Sammlungen gibt es noch bis September 2025. Dann wird auch in der Marktgemeinde auf die Blaue Tonne umgestellt.
Peiting – „Peiting ist wirklich eine Ausnahmeerscheinung“, findet Claudia Knopp, Abfallberaterin bei der Erbenschwanger Verwertungs- und Abfallgesellschaft (kurz EVA). Im Vergleich zur benachbarten Stadt Schongau habe man dort die Sammlung über Vereine fünf Jahre länger aufrechterhalten können.
Die Lechstadt war die erste unter den 34 Kommunen im Landkreis Weilheim-Schongau, wo die Blaue Tonne eingeführt wurde. Das ist schon gut vier Jahre her. Damals waren Vereine weggebrochen; zudem ging die Menge an Zeitungen zurück, während die Kartonagen deutlich zunahmen. Weilheim folgte 2022, Penzberg und Peißenberg waren letztes Jahr dran. Mittlerweile ist der komplette östliche Landkreis auf die Blaue Tonne umgestellt.
Peiting ist die größte Gemeinde, wenn im September nächsten Jahres der „Umstieg“ erfolgt. Betroffen sind zum gleichen Zeitpunkt ebenso Hohenpeißenberg sowie die Mitgliedsgemeinden in den Verwaltungsgemeinschaften Altenstadt, Bernbeuren, Steingaden und Rottenbuch. So viele Haushalte waren es in den vergangenen Jahren noch nie auf einen Schlag, stellt Abfallberaterin Knopp einen Vergleich an.
3.300 Grundstücke gibt es in Peiting mit seinen Riedschaften, mit Herzogsägmühle und mit Birkland. Das ist für die EVA die maßgebliche Zahl für die Ausgabe von Blauen Tonnen. In der Marktgemeinde werden also maximal 3.300 solche Behälter verteilt, die entweder 240 Liter bzw. 1.100 Liter fassen und alle vier Wochen geleert werden. Es besteht aber genauso die Möglichkeit, dass mehrere Haushalte gemeinsam eine Tonne nutzen.
Altpapiersammlungen in Peiting: Rückgang an Papier
Die Menge an Altpapier und Pappe ist in den vergangenen Jahren im Landkreis Weilheim-Schongau ständig zurückgegangen. 2023 waren es noch knapp 9.800 Tonnen. Der Großteil (gut 5.000 Tonnen) entfiel dabei auf die Menge, die Vereine mit ihren Sammlungen beigesteuert haben. Noch.
Dass die Altpapiersammlung durch die Vereine bisher in Peiting gut funktioniert, bestätigt auch Bürgermeister Peter Ostenrieder. Auch stellen sie für die örtlichen Vereine eine Einnahmequelle dar. Zirka 35.000 Euro seien dabei jährlich erlöst worden. In Spitzenzeiten sind in der Marktgemeinde Peiting pro Jahr über tausend Tonnen Altpapier und Pappe zusammengekommen. Doch die Kurve zeigt nach unten: 2022 waren es noch 800 Tonnen; im vergangenen Jahr nur 700 Tonnen, und heuer ist wiederum mit einem weiteren Rückgang zu rechnen.
Statt klassischer Altpapiersammlung: Künftig zentrale Behälter für Vereine?
Trotz Einführung der Blauen Tonne besteht die Möglichkeit, dass einzelne Vereine zentrale Sammelbehälter aufstellen, die dann in das Müllauto umgeleert werden. Dabei wird auch das Gewicht erfasst. In Ortschaften wie Eglfing, Huglfing oder Seeshaupt wird es so gehandhabt, weiß Claudia Knopp.
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Denkbar ist das auch in Peiting. Ob es dazu kommt? In den anderen großen Orten wie Schongau, Weilheim, Penzberg und Peißenberg hat sich für diese zusätzliche Variante kein Verein gemeldet. Dort läuft die Erfassung ausschließlich über die Blaue Tonne. Oder Bürgerinnen und Bürger bringen Altpapier und Pappe gleich selber zum Wertstoffhof.
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