E-Lastenrad für mobile Jugendsozialarbeit in Murnau

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Rauf auf den Sattel: Friederike Weigand (l.) geht künftig mit diesem E-Lastenrad ihrer Arbeit. Darüber freuen sich Vorstand Tobias Bihlmaier (2.v.r.), Bürgermeister Rolf Beuting, Jürgen Mück (Sparkasse Oberland) und Peter Wiesendanger (Wiesendanger medien GmbH (ab 2. v.l.)) mit Radlstadl-Inhaber Christoph Lehmann (r.). © Reindl

„Mein Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene direkt in ihrem Lebensumfeld zu erreichen, sie zu begleiten und zu unterstützen. Dafür bin ich an öffentlichen Plätzen unterwegs, gehe auf die jungen Menschen zu und stehe ihnen als Ansprechpartnerin zur Seite“, sagt Friederike Weigand zu ihrer Tätigkeit als Streetworkerin für den Verein Brücke Oberland. Ihr Wirkungsraum ist der nördliche Landkreis. Dort, in Murnau und Umgebung, wird man Weigand künftig viel auf dem Rad sehen, nicht auf irgendeinem, sondern auf einem neuen E-Lastenrad. Die Anschaffung ist einem Preis und Spenden zu verdanken. Im Juli wurde das Gefährt in den Dienst gestellt.

Murnau - Auf dem Rad habe man „die richtige Geschwindigkeit, um die Jugendlichen einzuholen“, sagt Tobias Bihlmaier, geschäftsführender Vorstand von Brücke Oberland, bei der offiziellen Übergabe des E-Lastenrads für die Streetwork in und um Murnau. Das E-Lastenrad in der mobilen Jugendsozialarbeit sei im Verein eine Premiere, berichtet Bihlmaier da. Bisher konnte Weigand nicht viel mit ihrem Radl mitnehmen, oder sie musste aufs Auto setzen. „Jetzt habe ich die Möglichkeit, mehr zu transportieren“, sagt sie. Damit ist die Streetworkerin flexibler, und zugleich nachhaltig unterwegs. Nicht die einzigen Vorteile. Denn ob man mit einem Auto oder mit einem Rad heranrollt, macht durchaus einen Unterschied. Mit einem Rad sei man „näher an den Jugendlichen dran“, sagt Weigand. Schließlich sind die ja selbst mit dem Rad unterwegs, oder mit den „Öffis“.

E-Lastenrad für mobile Jugendsozialarbeit in Murnau: Rad für Transport von Gegenständen ausgelegt

Dank Unterstützung von der Marktgemeinde Murnau, der Antonie-Zauner-Stiftung, vom Rotary Club, vom Radlstadl, von Peter Wiesendanger und von der Sparkasse Oberland konnte das Rad finanziert werden. Den Anfang machte eine Prämierung. Ihre Vorgängerin habe ein Konzept für ein E-Lastenrad in der Streetwork erstellt und den Nachhaltigkeitspreis der Sparkasse Oberland damit gewonnen, und in diesem Zuge Preisgeld, erzählt Weigand. Es sei „ein geiles Konzept“, meint Peter Wiesendanger. Bei einem Vortrag des Rotary Clubs habe er von dem Projekt erfahren – und von einer Finanzierungslücke. Da beschloss er, diese Lücke zu füllen. Das Rad-Modell hat Christoph Lehmann, Inhaber vom Radlstadl, ausgesucht. „Als ich gehört habe, was sie machen wollen, habe ich sofort an dieses Rad gedacht.“ Die meisten Lastenräder werden mit dem Transport von Kindern verbunden, sagt Lehmann. Dieses Modell ist jedoch auf den Transport von Gegenständen ausgelegt. Außerdem „fährt es sich sehr leicht“.

Er sei „fast ein bisserl überrascht“, meinte Murnaus Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum). Überrascht davon, dass nicht schon früher an ein solches Gefährt für die mobile Jugendsozialarbeit gedacht wurde. Immerhin seien viele Orte, die Jugendliche gerne aufsuchen, etwas versteckt beziehungsweise schlecht und gar nicht mit dem Auto erreichbar. All diese Orte kann Weigand nun erreichen. Ein ganz bestimmter Ort aber fehlt ihr noch: ein Platzerl, an dem sie das neue Gefährt gut geschützt lagern kann, wenn sie nicht on tour ist.

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