Energiezukunft in Peiting: Gas geben
Knapp 1.000 Hausanschlüsse: So viele Gaskunden gibt es in Peiting. Und vor allem in den südlichen Wohnquartieren an Füssener Straße und Wankstraße sollen weitere dazukommen.
Peiting – „Wir müssen an dem Thema dranbleiben“, fasste Bürgermeister Peter Ostenrieder die Befragung zusammen, die der Markt Peiting und Energie Schwaben vorgenommen haben. In Peiting ist ein Gasnetz mit 30 Kilometer Länge vorhanden, informierte der Rathauschef bei einem Pressegespräch. Bei der Befragung in den vergangenen Wochen habe man die Eigentümer von 530 Objekten angeschrieben. Post bekamen die Besitzer von Häusern und Wohnungen im Viertel an der Wankstraße (östlich der Peitnach), im Bachfeld, an der Füssener Straße sowie im Quartier westlich der Füssener Straße (vom Steingadener Berg bis hinauf zur Bergstraße).
Der Bürgermeister berichtete von knapp 200 Antworten. Eine Hälfte sage Nein, die andere Hälfte sei aufgeschlossen, was einen Umstieg von fossilen Energien auf eine Versorgung mit grünem Wasserstoff und Biomethan angeht. Die meisten Häuser im Quartier sind aus den sechziger, siebziger und achtziger Jahren und haben eine Ölheizung.
Christian Windisch (Management bei Schwaben Netz) sagte, dass bei Neubauten Techniken wie eine Wärmepumpe oder eine Infrarotheizung die geeignete Variante darstellen. Doch beim Bestand, meist mit nur mäßiger Dämmung, sei der Einsatz künftig klimaneutraler Gase eine kostengünstige Alternative; dazu gehören Biogas und Wasserstoff. Der Umstieg auf klimaneutrale Gase muss bis zum Jahr 2045 erfolgen.
Gasanschluss? Informationsmöglichkeit ab Mitte März in Peiting
Die Vertreter von Schwaben Netz möchten ab Mitte März täglich in Peiting informieren – und zwar über zehn Wochen hinweg. Dazu wird ein Zimmer im Rathaus zur Verfügung gestellt. Auch werden Berater im Quartier vor Ort sein, um mit interessierten Eigentümern zu klären, ob ein Anschluss möglich ist. Von der großen Erdgasleitung, die im Süden Peitings Richtung Schongau verläuft, sollen zwei Stränge in nördliche Richtung gezogen werden; einer führt Richtung Bachfeld und Füssener Straße, der andere soll im Quartier östlich der Peitnach verlegt werden.
Schon heute gebe es eine Beimischung von Wasserstoff – meist mit einem Anteil zwischen zehn und zwanzig Prozent, erklären die Vertreter von Schwaben-Netz. Nur einen Teil des Wasserstoffs könne man in Deutschland erzeugen.
Marktbaumeister Christian Hack verweist auf die kommunale Wärmeplanung, zu der jede Stadt und jede Gemeinde verpflichtet sei. Peiting könne da im zweiten Quartal 2025 loslegen. Der Ausbau des Gasnetzes sei ein Beitrag dazu. Zum Einsatz von Biogas könne auch die geplante Anlage im Osten der Peitinger Flur beitragen, wo jährlich mit 22.000 Tonnen Mist (großteils von Pferden) Energie (Biogas) erzeugt werden soll, die dafür ausreicht, beständig 700 Haushalte zu versorgen.
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