Trotz Sanktionen: So finanziert Nordkorea für Russland den Krieg mit
Nordkoreas Unterstützung für Russland weitet sich offenbar immer mehr aus. Nicht nur ein enges Verteidigungsbündnis beunruhigt den Westen.
Pjöngjang/Moskau – Die Sorge vor dem engen Bündnis zwischen Nordkorea und Russland wächst. Mittlerweile gibt es mehrere Anzeichen, dass Diktator Kim Jong-un nicht nur treu an Wladimir Putins Seite steht, sondern Russland auch mit Waffen versorgt. „Wir sehen eine zunehmende Allianz zwischen Russland und Regimen wie Nordkorea“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jüngst in einer Ansprache. Doch das ist offenbar nicht alles.
Trotz Sanktionen gegen Russland: Nordkorea schickt neben Waffen offenbar auch Soldaten zu Putin
„Es geht jetzt nicht mehr nur um Waffenlieferungen, sondern um die Eingliederung von Nordkoreanern in die Besatzungstruppen“, warnte Ukraines Staatsoberhaupt jüngst. In den Reihen der russischen Besatzungstruppen finden sich nach Angaben der ukrainischen Staatsführung auch Soldaten aus Nordkorea. Diese Angaben ließ sich bislang jedoch nicht verifizieren.

Verwunderlich wäre es nicht, dass Kim Russlands Armee auch mit Personal unterstützt. In den vergangenen Monaten hatte es zahlreiche Berichte gegeben, dass Nordkorea Russland mit Waffen beliefert und Russland einige davon bereits im Ukraine-Krieg einsetzt. Waffenkontrollexperten erklärten laut der New York Times, dass nach russischen Luftangriffen Fragmente der nordkoreanischen Kurzstreckenrakete Hwasong-11A in der Ukraine gefunden wurden, darunter auch in Charkiw.
Der Bedarf an militärischer Ausrüstung ist groß – und aufgrund der westlichen Sanktionen bleiben Putin nur noch wenige Verbündete, die er bei militärischen Belangen um Unterstützung im Ukraine-Krieg bitten kann. Dennoch wäre der Schritt auch noch Soldaten nach Russland zu schicken, ein weiterer Grund zur Beunruhigung, weil dies abermals die enge „Militärkooperation“ zwischen Russland und Nordkorea verdeutlicht. Bei seinem Besuch in Nordkorea im Juni haben beide Länder laut Angaben Putins einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines militärischen Angriffs durch einen Drittstaat vereinbart.
Nordkorea offenbar an illegalen Finanzdeals mit Russland beteiligt
Doch nicht nur das Militärbündnis ist für den Westen ein Grund zur Sorge. Berichten zufolge finden auch illegale Finanztransaktionen zwischen Nordkorea und Russland statt. Die Vereinigten Staaten hatten im September Sanktionen gegen fünf russische Unternehmen angekündigt, weil sie angeblich an illegalen Finanzgeschäften zwischen Pjöngjang und Moskau beteiligt sind. Die Kontrollbehörde des US-Finanzministeriums, das Office of Foreign Assets Control, gab an, dass die Betroffenen versucht hatten, die Einrichtung illegaler Zahlungsmechanismen zwischen Nordkorea und Russland zu ermöglichen.
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Finanzdeals mit Russland trotz Sanktionen? Nordkorea wird Status als Beobachter für Geldwäsche entzogen
Nordkoreas mutmaßliche Aktivitäten in illegale Finanzdeals hatten auch unter anderem dafür gesorgt, dass dem Land der Status entzogen als Beobachter zur Regulierung von Geldwäsche entzogen wurde. Wie das südkoreanische Außenministerium Ende September mitteilte, wurde Nordkorea aufgrund seines mangelnden Engagements und der Nichterfüllung von Verpflichtungen als Beobachter einer regionalen Gruppe zur Bekämpfung der Geldwäsche ausgeschlossen. Die einstimmige Entscheidung wurde auf der 26. Generalversammlung der Asia Pacific Group on Money Laundering (APG) getroffen.
Die 1997 gegründete APG ist ein zwischenstaatliches Gremium, das sich für die wirksame Umsetzung der internationalen Normen zur Bekämpfung der Geldwäsche, der Finanzierung des Terrorismus und der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen einsetzt. (bohy)