Heil setzt sich durch: 2025 zahlen Gutverdiener deutlich mehr - das hat die Ampel jetzt beschlossen
Rente, Krankenkasse, Pflege: Gutverdiener zahlen 2025 deutlich mehr – Tabelle zeigt Anstieg
Die Ampel hebt zum neuen Jahr die Beitragsbemessungsgrenze deutlich an. Dadurch zahlen Gutverdiener deutlich mehr für Soziales wie Rente, Krankenkasse und Pflege.
Berlin – Ab 1. Januar 2025 werden für Gutverdiener die Beiträge in die Sozialkassen deutlich steigen. Das sieht ein Entwurf aus dem Haus des Arbeits- und Sozialministeriums vor. Das Gesetz soll im Kabinett am Mittwoch (16. Oktober) beschlossen werden. Zuvor hatte das Finanzministerium Einwände erhoben – die sind dem Vernehmen nach allerdings nun beigelegt.
Weniger Netto vom Brutto für Top-Verdiener: Beitragsbemessungsgrenze steigt
Im Streit mit dem Finanzministerium über höhere Sozialabgaben für Gutverdienende hat sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil also durchgesetzt. Der Entwurf des SPD-Politikers zur Anhebung der Rechengrößen in der Sozialversicherung soll mit einigen Wochen Verzögerung vom Kabinett unverändert verabschiedet werden, wie Reuters am Montag aus Regierungskreisen erfuhr. „Das Bundesministerium der Finanzen und das Bundesministerium für Gesundheit haben zugestimmt“, heißt es in dem Reuters vorliegenden Anschreiben des Ministers zur Kabinettsvorlage. „Die übrigen Ressorts haben keine Einwände erhoben.“

Mit der Verordnung werden die Beitragsbemessungsgrenzen in der Renten- und der Krankenversicherung jährlich an die Lohnentwicklung angepasst. Für 2025 bedeutet dies aber eine ungewöhnlich starke Erhöhung, da das Arbeitsministerium eine Lohnzuwachsrate für 2023 von rund 6,4 Prozent zugrundelegt. Bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenzen werden von den Löhnen Beiträge an die Sozialversicherungen abgezogen. Für den Anteil der Entgelte darüber werden keine Sozialabgaben fällig. Durch die Anhebung müssen Gutverdiener mehr zahlen, weil ein größerer Teil ihres Lohns unter die Sozialabgabenpflicht fällt.
Heil drückt sich gegen Lindner durch: Sozialabgaben steigen 2025
Das Finanzministerium hatte Vorbehalte geltend gemacht, wie das Handelsblatt Ende September berichtet hatte. Im Ressort von Finanzminister Christian Lindner (FDP) wurde kritisiert, die höheren Sozialabgaben für Gutverdienende stünden im Widerspruch zu den Steuerentlastungen in der Wachstumsinitiative. So sollen Beschäftigte bei der kalten Progression - dem steuerlichen Reallohnverlust durch die Inflation - entlastet werden. Diese Entlastung soll für 2025 um rund 200 Millionen Euro höher ausfallen als bisher geplant, wie am Montag bekannt wurde.
In der allgemeinen Rentenversicherung steigt die Beitragsbemessungsgrenze demnach auf 8050 Euro pro Monat (2024: 7550 Euro). Die Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung steigt auf 6150 Euro pro Monat (5775 Euro). Die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung wird auf 5512,50 Euro pro Monat festgesetzt (5175 Euro).W
Tabelle zeigt: So viel mehr müssen Top-Verdiener ab 2025 zahlen
Wer also genau das oberste Gehalt der Beitragsbemessungsgrenze bezieht (oder mehr), zahlt künftig folgende Beiträge:
Meine news
2024 | ...und ab 2025 | |
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Für die Rente | 1403,61 Euro im Monat | 1497,30 Euro im Monat |
Für die Krankenkasse (Beitragssatz der TK als Beispiel) | 907,43 Euro im Monat | 971,70 Euro im Monat |
Für die Pflege (Kinderlose) | 229,70 Euro im Monat | 246 Euro im Monat |
Für die Arbeitslosenversicherung | 196,20 Euro im Monat | 209,30 Euro im Monat |
In Summe | 2736,90 Euro im Monat | 2924,30 Euro im Monat |
Das Maximum, was eine Person also in die Sozialkassen einzahlen muss, steigt also um 187,40 Euro im Monat. (mit Material von Reuters)