Aigner verleiht Verfassungsorden an drei Landkreisbürger

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Hohe Auszeichnung: Landtagspräsidentin Ilse Aigner verlieh Sixtus Lampl gestern im Münchner Maximilianeum den Bayerischen Verfassungsorden. © Matthias Balk/Bildarchiv Bayerischer Landtag

Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat drei Bürger aus dem Landkreis Miesbach mit dem Verfassungsorden ausgezeichnet: Sixtus Lampl aus Valley, Karl Wiedemann aus Miesbach und Elisabeth Hilmer aus Rottach-Egern.

Landkreis – Noch im zarten Alter von 83 Jahren widmet sich der Kunsthistoriker und Musikwissenschaftler Sixtus Lampl ganz seiner Lebensaufgabe, dem Erhalt historischer Kirchenorgeln. Der ehemalige Oberkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege besitzt mit über 60 Exemplaren die größte Sammlung weltweit und dokumentiert damit die Geschichte und Bedeutung des Kulturguts Orgel wie kaum ein zweiter.

Seine Verdienste und sein Lebenswerk fanden am Donnerstag im Münchner Maximilianeum eine besondere Würdigung: Als eine von 42 Persönlichkeiten bekam Lampl den Bayerischen Verfassungsorden verliehen. Mit dem Orden zeichnet der Landtag Menschen aus, die sich in besonderer Weise um die Verwirklichung der Grundsätze der Bayerischen Verfassung verdient gemacht haben.

Sixtus Lampl hat mit Orgelzentrum wichtige Anlaufstelle geschaffen

Mit seinem Orgelzentrum hat Sixtus Lampl eine wichtige Anlaufstelle für die Fachwelt geschaffen; der breiten Öffentlichkeit macht er sein Haus über Führungen sowie Konzerte zugänglich. Untergebracht sind die Instrumente in drei denkmalgeschützten Gebäuden, die Lampl vor dem Verfall rettete. Neben dem Alten Schloss Valley und einem Bundwerkstadel ist es auch eine umgebaute Sägewerkshalle, die den Orgeln und der Musik ganz besonderen Raum bietet. „Vor architektonisch wie akustisch beeindruckenden Kulissen verhilft er vergessenen Kompositionen zu erneuter Aufführung und bereichert den Musikschatz Bayerns“, heißt es in der Laudatio.

Gebürtiger Schlierseer Wiedemann hat Trachten- und Schützenzug geprägt

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Karl Wiedemann aus Miesbach. Der gebürtige Schlierseer gilt als echter Trachtenexperte und prägte fast drei Jahrzehnte lang den Trachten- und Schützenzug des Münchner Oktoberfests, ehe er sich vergangenes Jahr zurückzog. Der Gründungs- und Ehrenvorsitzende der Alt-Schlierseer-Trachtengruppe, Initiator des Alt-Schlierseer-Kirchtags und jahrzehntelange Vorsitzende der Vereinigung Historischer Trachten von Altbayern war viele Jahre Präsidiumsmitglied des Münchner Festrings.

Karl Wiedemann bei der Ordensverleihung durch Ilse Aigner.
Karl Wiedemann bei der Ordensverleihung durch Ilse Aigner. © Matthias Balk/Bildarchiv Bayerischer Landtag

Mit seinem exzellenten Fachwissen und viel Gespür gelang es ihm jedes Jahr aufs Neue, einen farbenfrohen und abwechslungsreichen Einzug der Brauereien und Festwirte zur Eröffnung des Oktoberfests zusammenzustellen, der sowohl für Einheimische als auch für Gäste aus der ganzen Welt zum unvergesslichen Erlebnis wurde und ein Aushängeschild Bayerns in die Welt hinaus ist. Das strenge Auge Wiedemanns war dabei legendär – ein Auge, das ihm auch als Maler zugutekam. Über viele Jahre hinweg war es zudem Karl Wiedemann, der mit dem „Advent in den Bergen“ eine für das Publikum stets unvergesslich schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit auf die Beine stellte.

Rottacherin Elisabeth Hilmer sorgt für Brunnen im Senegal

Seit 25 Jahren fliegt Elisabeth Hilmer regelmäßig in den Senegal, um durch den Bau von Brunnen das kostbare Nass in die Dornensavannen zu bringen. Seit die Rottach-Egernerin nach dem Tod ihres Mannes ihr großes ökologisches und soziales Engagement startete, sind dank ihrer Initiative mehr als 70 Brunnen in den Dörfern des Senegal sowie in Indien gebaut worden. Wasser musste dort vorher in Kanistern oft kilometerweit von Frauen geschleppt werden. Um Spendengelder für ihre Projekte zu sammeln, hat die „Kämpferin vom Tegernsee“ Menschen aus ihrem Umkreis, aus Vereinen, Kirche und Politik persönlich kontaktiert und so ein großes Netzwerk aufgebaut. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist ihr bis heute ein Anliegen und treibt sie auch bei weiteren Projekten, etwa zugunsten von Frauen oder Straßenkindern, an. Verwaltungskosten gibt es bei ihr als Ein-Frau-Hilfsorganisation keine: Jeder gespendete Euro fließt direkt in die Projekte.

Elisabeth Hilmer bei der Ordensverleihung durch Ilse Aigner.
Elisabeth Hilmer bei der Ordensverleihung durch Ilse Aigner. © Matthias Balk/Bildarchiv Bayerischer Landtag

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