Ernestine Ehrl hat die schönste Aussicht: Wahl-Hundhamerin wird 95

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Fischbachau

Kommentare

Präsente zum Geburtstag: Bürgermeister Stefan Deingruber gratulierte Jubilarin Ernestine Ehrl zu ihrem besonderen Tag. © Thomas Plettenberg

Die Hundhamerin Ernestine Ehrl feierte kürzlich ihren 95. Geburtstag. Die gebürtige Ayingerin blickt zufrieden auf ihr bisheriges Leben – und auf ihre Aussicht auf die Leonhardikapelle.

Hundham – Auf ihre Aussicht von ihrem Fenster ist Ernestine Ehrl besonders stolz: Von ihrem Wohnzimmer aus sieht sie die Leonhardikapelle in Hundham. In der Gemeinde Fischbachau lebt die gebürtige Ayingerin seit 15 Jahren. Jetzt feierte sie ihren 95. Geburtstag in ihrer Wahlheimat.

Schicksalsschlag vor 60 Jahren: Ehrl wurde früh Witwe

Aufgewachsen ist Ehrl in Großhelfendorf. Obwohl sie als Kind die Kriegs- und Nachkriegszeit miterlebte, erinnert sie sich gerne an ihre Kindheit zwischen acht Geschwistern. Mit 16 ging Ehrl auf die Hauswirtschaftsschule in Miesbach, danach arbeitete sie ein Jahr in einer Fabrik in München, bis sie schließlich zu Hause die Mutter bei der Hausarbeit unterstützte. Mit 23 Jahren heiratete Ehrl und gründete mit ihrem Ehemann eine Familie in Großhelfendorf, wo sie ein Haus bauten. Gemeinsam bekamen sie zwei Söhne und eine Tochter. „Wir wohnten im schönsten Haus in ganz Helfendorf“, schwärmt Ehrl noch heute. Das Haus hat sie mittlerweile verkauft. Das Leben damals sei „ein Traum“ gewesen. Doch das Glück hielt nicht lange an: Nach zehn Jahren Ehe verstarb Ehrls Ehemann an einem Krebsleiden.

Neben ihrer Familie half der Witwe auch ihre Leidenschaft zu Musik und Tanz in dieser schwierigen Zeit. „Das Tanzen hat mich wieder aufleben lassen.“ Seit ihrer Kindheit spielte Ehrl Klavier, auch alle ihre Geschwister lernten ein Instrument. Besonders die Kirchenmusik hat es ihr bis heute angetan.

Mit 80 erneut das Liebesglück gefunden

Vor 15 Jahren fand Ehrl erneut ihr Glück: Über eine Zeitungsannonce traf sie ihren Lebensgefährten Kurt Lorbeer. Schon beim ersten Treffen im Café Winklstüberl hätten sie sich gut verstanden – so gut, dass Ehrl später zu ihrem Lebensgefährten nach Hundham zog. Hier fühlt sie sich wohl. „Ich will hier bleiben, bis ich die Augen schließe.“

Mit ihrem Leben ist die 95-Jährige sehr zufrieden, sagt sie. Ihren Ehrentag feierte die Jubilarin im Kreise der Familie. Auch Bürgermeister Stefan Deingruber schaute auf einen kurzen Plausch vorbei und überbrachte einen Geschenkkorb. „Ich glaube, ihm hat´s recht gut getaugt“, sagt die Jubilarin.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Miesbach-Newsletter.)

Auch interessant

Kommentare