Angelika Flock tritt erneut als Bürgermeisterkandidatin an: Weilheims CSU hat die jetzige 2. Bürgermeisterin einstimmig für die Wahl im März 2026 nominiert. Sie sieht eine „historische Chance“, die Führung im Rathaus wieder für die CSU zu erobern.
Zwei Namen wurden zuletzt heiß gehandelt, wenn über den Bürgermeisterkandidaten der Weilheimer CSU spekuliert wurde. Jetzt ist entschieden: Angelika Flock (66) geht ins Rennen. Sie wurde bei der gemeinsamen Aufstellungsversammlung der CSU-Ortsverbände Weilheim und Marnbach-Deutenhausen am Dienstagabend im Wirtshaus zum Gögerl einstimmig dafür nominiert. Weilheims Ortsvorsitzender Johann Bertl wird stattdessen wohl Landratskandidat der CSU – die dafür nötige Nominierungsversammlung steht allerdings noch aus.
Angelika Flock ist schon zum zweiten Mal Bürgermeisterkandidatin der CSU
Flock gehört seit 2014 dem Stadtrat an, wurde damals gleich 3. Bürgermeisterin und rückte 2020 zur 2. Bürgermeisterin auf. Sie ging bereits 2020 ins Rennen um den Chefposten im Rathaus, bekam im ersten Wahlgang unter acht Bewerbern 21,7 Prozent der Stimmen und unterlag Amtsinhaber Markus Loth (BfW) dann in der Stichwahl mit 38,6 Prozent. Mit Loths Rückzug 2026 (wir berichteten) bestehe nun eine „historische Chance“, das Bürgermeisteramt – das seit 2002 die „Bürger für Weilheim“ (BfW) innehaben – wieder für die CSU zurückzugewinnen, hieß es am Dienstag mehrfach. Und: Es sei „Zeit für eine Frau an dieser Stelle in Weilheim“, betonte CSU-Fraktionssprecherin Marion Lunz-Schmieder.
Aus allen maßgeblichen CSU-Gremien gab es viel Lob und Rückenwind für die neuerliche Bürgermeisterkandidatin: Angelika Flock habe sich in zwölf Jahren als stellvertretende Rathaus-Chefin „viel Vertrauen der Weilheimer erarbeitet“, sagte Ortsvorsitzender Bertl und würdigte unter anderem deren „unermüdlichen Einsatz“ und „charmante Unnachgiebigkeit“. Sie könne zuhören, sei „mit Herzen für die Weilheimer da“, habe und sage aber auch ihre eigene Meinung, verfüge über Können und Teamfähigkeit, fügte Klaus Gast als Chef des Ortsverbandes Marnbach-Deutenhausen an. Und Lunz-Schmiede befand: In Flock bekäme Weilheim „eine fitte und flotte, kompetente und starke Bürgermeisterin, die in allen politischen Ebenen bis zum Bund bestens vernetzt ist“ – und eine „klare Strategie und politische Agenda für Weilheim“ habe.
Bürgermeisterkandidatin Angelika Flock legt umfangreiche Agenda für Weilheim vor
Diese Agenda legte Flock selbst in ihrer Bewerbungsrede dar: vom bezahlbaren Wohnen, für das sie mit einem „rechtlich haltbaren Einheimischenmodell“ kämpfen wolle, bis zu „kreativen Lösungen“ für die innerstädtische Verkehrssituation, vom Ausbau bestehender Gewerbegebiete für eine „florierende Wirtschaft“ bis zum Klimaschutz mit „mehr Photovoltaik auf städtischen Liegenschaften“. Die Innenstadt solle grüner werden und brauche ein Leerstandskonzept, fürs Jugendhaus Come In müsse man „neue Ideen entwickeln“ und in den städtischen Schulen die digitale Infrastruktur verbessern, so einige weitere Punkte. Und angesichts „leerer Stadtkassen“ sei eine „verantwortungsvolle Priorisierung der notwendigen Projekte“ nötig. Stolz zeigte sich die langjährige Stadtratsreferentin für Kindertagesstätten, dass es aktuell für alle Bewerber Kita-Plätze gebe.
Bislang gibt es vier Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2026 in Weilheim
Sich selbst beschrieb die 66-Jährige – die seit 39 Jahren mit dem Mediziner Dr. Karl Flock verheiratet ist, nach ihrem Kunst- und Literaturstudium Hausfrau war und drei inzwischen erwachsene Kinder hat – als begeisterte Weilheimerin, die vielfältig sozial engagiert sei, für offenen Dialog und eine „ehrliche und bürgernahe Politik“ stehe. Als stellvertretende Bürgermeisterin habe sie viel gelernt, nun wolle sie den Chefposten und mit ihrem Team „das große Potenzial Weilheims zum Glänzen bringen“.
Mit allen 48 gültigen Stimmen, die 49 stimmberechtigte CSU-Mitglieder am Dienstag abgaben, wurde Angelika Flock zur Bürgermeisterkandidatin gewählt. Sie hat bisher drei Mitbewerber um das Amt des Rathaus-Chefs in Weilheim: Tillman Wahlefeld (BfW), Manuel Neulinger (Grüne) und Morten Faust (FDP).