Der zweite Bürgermeister-Kandidat für die Kommunalwahl 2026 in Weilheim steht fest: Für die Grünen geht Fraktionssprecher Manuel Neulinger ins Rennen um die Nachfolge von Markus Loth (BfW). Der 47-Jährige sieht dafür eine „besondere Chance“.
Manuel Neulinger war bereits bei der Wahl 2020 Bürgermeister-Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen in Weilheim. Obwohl damals noch ein Neuling in der Kommunalpolitik, holte er unter acht Bewerbern 19,3 Prozent der Stimmen und verpasste nur knapp die Stichwahl. Seitdem fungiert er als Sprecher der von drei auf sechs Mitglieder gewachsenen Grünen-Fraktion, ist Verkehrsreferent des Stadtrates und gehört auch dem Kreistag an.
Neulinger ist sich sicher: Die Grünen könnten „richtig was reißen“
Nun schicken ihn Weilheims Grüne erneut ins Rennen um den Chefposten im Rathaus: Die 20 stimmberechtigten Mitglieder, die zur öffentlichen Aufstellungsversammlung am Dienstagabend im „Wirtshaus zum Gögerl“ gekommen waren, nominierten Neulinger einstimmig als Bürgermeister-Kandidat für die Wahl im März 2026. Und weil Amtsinhaber Markus Loth (BfW) nach 24 Jahren abtrete, biete diese „eine besondere Chance“, motivierte der Grünen-Bewerber schon mal seine Parteifreunde: Die Grünen könnten „richtig was reißen“, so der 47-Jährige: „Wir sind gut aufgestellt, ich bin sehr optimistisch.“
Mit dem Grünen-Vertreter stehen bis dato zwei Bürgermeister-Kandidaten fest. Eröffnet hatten das Rennen Ende März die „Bürger für Weilheim“ (BfW), die den selbständigen Unternehmer Tillman Wahlefeld (60) für Loths Nachfolge nominierten (wir berichteten). Wie er sich von diesem abgrenzen wolle? Auf diese Nachfrage in der Grünen-Versammlung sagte Neulinger, dass er Wahlefeld zwar menschlich sehr schätze, mit dessen Gruppierung aber „neuere Ansätze eher schwierig“ durchsetzbar seien. Dabei sei es für Weilheim jetzt dringend an der Zeit, „nicht mehr nur zu verwalten, sondern wirklich zu gestalten“.
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Das will der Bürgermeister-Kandidat der Grünen in Weilheim umsetzen
Wie er gestalten will, das skizzierte Neulinger in seiner 15-minütigen Bewerbungsrede. Es gelte die Stadt noch grüner zu machen und die CO2-Emissionen durch Maßnahmen im Verkehr und im Weilheimer Moos „deutlich zu reduzieren“. Auf sämtliche städtischen Gebäude gehörten Solaranlagen, und mit aktiver Politik müsse die Stadt dafür sorgen, dass in Weilheim alle eine bezahlbare Wohnung finden können, „Azubis ebenso wie Familien und Senioren“. Er wolle Plätze schaffen, „die zum Verweilen einladen, nicht zum Durchfahren“, die Bürgerbeteiligung mit „echten Dialogformaten“ wie etwa Bürgerräten stärken, Jugendliche sowie Vereine und Initiativen stärker einbinden.
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„Haltung zeigen für Respekt, Toleranz und Vielfalt“
Für den gebürtigen Weilheimer – der verheiratet ist, zwei Kinder im Alter von zwölf und acht Jahren hat, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften studiert hat und als leitender Angestellter in der Rechtsabteilung der „Allianz SE“ in München arbeitet – steht fest: „Vielfalt ist die Stärke unserer Gemeinschaft.“ Gegen alle Spaltungstendenzen müsse man „Haltung zeigen für Respekt, Toleranz und Vielfalt“. Weilheim solle eine offene Stadt bleiben, „offen für neue Ideen, unterschiedliche Meinungen und Menschen aus aller Welt“.
Die Grünen hätten in den vergangenen Jahren einiges bewegen können im Stadtrat, betonte Neulinger: von Tempolimits (etwa am Öferl) und Verbesserungen für Radler über eine „SoBoN“-Reform für mehr bezahlbare Wohnungen bis zu Erfolgen beim Klimaschutz. Er habe dabei gelernt, „worauf es ankommt in der Lokalpolitik: den Menschen zuhören, ihre Anliegen ernst nehmen und dann entsprechend handeln“.