Diese Krebsart wird oft erst spät entdeckt: Welche Symptome auf Mundkrebs hindeuten

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Erste Anzeichen von Mundkrebs sind recht uncharakteristisch und können auch harmlose Ursachen haben. Eine Frühzeitige Entdeckung erhöht jedoch die Heilungschancen.

Frankfurt am Main – Entzündetes Zahnfleisch, eine wunde Stelle im Mund: Grundsätzlich kennt solche Symptome fast jeder Mensch. In den meisten Fällen verschwindet das Problem ganz schnell wieder von alleine. Doch unter bestimmten Umständen können sie auch tieferliegende Ursachen haben und eine echte Bedrohung für die Gesundheit darstellen, und zwar in Form von Mundkrebs.

Für den Mundkrebs, der medizinisch korrekt auch als Mundhöhlenkrebs, beziehungsweise „Krebs im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich“ bezeichnet wird, gibt es keine eigene Früherkennungsuntersuchung, wie es sie für andere Krebsarten gibt. Genau deshalb ist es sinnvoll, die Symptome zu kennen und im Zweifel einen Arzt zu Rate zu ziehen.

Eine Ärztin untersucht den Mundraum eines Mannes. (Symbolbild)
Mundhöhlenkrebs wird oft erst spät entdeckt, denn seine ersten Anzeichen scheinen zunächst harmlos. © IMAGO/YAPR-DAIYAAN

Woran erkennt man, dass man Mundkrebs hat?

Besonders schwierig bei der Früherkennung von Mundkrebs ist laut der Deutschen Krebshilfe, dass die Symptome zu Beginn der Erkrankung so „allgemein und uncharakteristisch sind, dass sie verschiedene Ursache haben können“. Eine Zahnfleischentzündung etwa kann auch eine Nebenerscheinung eines grippalen Infekts sein oder durch im Zahnfleisch festsitzende Speisereste verursacht werden.

Ein recht typisches Mundkrebs-Symptom ist allerdings eine wunde Stelle in der Mundhöhle, die länger als zwei Wochen besteht und nicht abheilt. Laut dem Informationsportal der Krebshilfe kann eine solche Stelle wie eine harmlose Infektion oder auch wie eine Druckstelle von einer Zahnprothese aussehen. Zudem können weißliche, nicht abwischbare Veränderungen auf der Schleimhaut eine Frühform von Mundhöhlenkrebs darstellen.

Die Symptome von Mundkrebs sind vielfältig und allgemein:

  • Leicht blutende Wunden im Bereich der Mundhöhle
  • Geschwollene und entzündete Stellen im Mund
  • Weiße oder rote Flecken in Mund oder Kehle
  • Taubheitsgefühle im Mundraum
  • Zahnausfall ohne ersichtlichen Grund
  • Schluckbeschwerden
  • Probleme beim Sprechen
  • Schwierigkeiten beim Bewegen des Kiefers
  • Kloßgefühl im Bereich des Mundbodens oder der Zunge
  • Tastbare Knötchen auf Zunge oder im Mundraum
  • Atemnot
  • Länger bestehender Mundgeruch
  • Unerklärter Gewichtsverlust

(Quellen: Deutsche Krebshilfe, Deutsche Krebsgesellschaft, Schweizer Krebsliga)

Behandlung: Wie gut ist Mundhöhlenkrebs heilbar?

Viele Menschen zögern jedoch den Besuch beim Arzt aus Angst vor einer befürchteten Diagnose hinaus. Dabei muss diese Sorge gar nicht unbedingt begründet sein, denn die Warnzeichen können auch auf schnell heilbare Erkrankungen auftreten. Die tatsächlichen Ursachen für Veränderungen im Mundraum kann aber nur ein Arzt feststellen.

Ein Arztbesuch kann also eine schnelle Erleichterung verschaffen. Und auch, wenn er eine Krebserkrankung im Mund-, Kiefer- oder Gesichtsbereich feststellen sollte, haben Betroffene, die schnell zum Arzt gehen Glück im Unglück, denn: Je früher der Mundhöhlenkrebs festgestellt wird, desto höher sind die Heilungschancen größer.

Laut Angaben der DKG können die meisten Patienten mit Mundhöhlenkrebs im Frühstadium mit einem kleineren chirurgischen Eingriff behandelt werden und erholen sich schnell. Bei Tumoren im fortgeschrittenen Stadium könne die Therapie auch Kombinationen aus einem größeren chirurgischen Eingriff, Strahlentherapie und Chemotherapie beinhalten.

Gesundheit schützen: Was sind Risikofaktoren für Mundkrebs?

Wie bei vielen Erkrankungen sind es auch beim Mundkrebs vor allem Rauchen und Alkoholkonsum, die das Risiko einer Erkrankung erhöhen. Doch für einen gesunden Mund kann man zum Glück auch noch etwas mehr tun:

  • Rauchen ist der größte Risikofaktor für die Entstehung von Mundkrebs. Bestenfalls stellt man diese ungesunde Gewohnheit also ein.
  • Alkohol ist für den Körper grundsätzlich schädlich und kann ebenfalls das Risiko für Mundkrebs erhöhen. Auf Alkohol sollte man also verzichten oder den Konsum zumindest reduzieren.
  • Gute Mundhygiene: Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und Mundwasser helfen, die Mundhöhle gesund zu halten.
  • Kontrolluntersuchungen: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt erhöhen die Chance, dass Mundkrebs frühzeitig erkannt wird.
  • Selbstuntersuchungen: Wer seinen Mundraum regelmäßig auf Veränderungen hin untersucht, der kann ungewöhliche Flecken oder Schwellungen besser erkennen.

(Quellen: Deutsche Krebshilfe, Deutsche Krebsgesellschaft, Schweizer Krebsliga)

In welchem Alter tritt Mundkrebs auf und wie häufig ist er?

Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 9350 Männer und 3740 Frauen an bösartigen Tumoren der Mundhöhle und des Rachens. Männer erkranken zudem häufiger und im Mittel um drei Jahre früher als Frauen. Im Durchschnitt sind Männer zum Zeitpunkt der Diagnose 63 Jahre alt, Frauen 66 Jahre.

Die häufigste Unterart der Krebserkrankungen im Kopf-Halsbereich ist nach Informationen des Robert Koch-Instituts jedoch nicht der Mundhöhlenkrebs, sondern der Kehlkopfkrebs. Jedes Jahr sind in Deutschland rund 3600 Männer und 500 Frauen davon betroffen. Im Durchschnitt sind die Patienten zum Zeitpunkt ihrer Erkrankung 68 Jahre alt. (nana)

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