Ex-Demokrat Kennedy verteidigt Trump: „Hat sich als Person verändert“

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Robert F. Kennedy Jr., ehemals Demokrat und Kandidat der US-Wahl 2024, unterstützt nun Donald Trump. Der Republikaner habe sich geändert.

Washington – Der abtrünnige Demokrat Robert F. Kennedy Jr. könnte das Zünglein an der Waage der US-Wahl 2024 werden. Vergangene Woche hatte er seinen Wahlkampf ausgesetzt und sich hinter den republikanischen Kandidaten Donald Trump gestellt. Im derzeit knappen Rennen zwischen Trump und der demokratischen Kandidaten Kamala Harris könnten die Stimmen von Kennedys Anhängern in umkämpften Swing States den Ausschlag geben.

Kennedy lag in den jüngsten landesweiten Umfragen der Politik-Website The Hill vergangene Woche bei 8,7 Prozent – seine Unterstützung für Trump könnte damit den Wahlausgang maßgeblich beeinflussen. In einem Interview am Freitag (30. August) stellte sich Kennedy wiederholt hinter Trump und sagte, der ehemalige Präsident hätte sich „als Person verändert“. Sollte Trump die Wahlen gewinnen, „werden die Menschen einen ganz anderen Präsidenten Trump sehen als in der ersten Amtszeit“, sagte Kennedy dem „All In“-Podcast-Moderator Jason Calacanis.

Trump kritisiert gegenüber Kennedy Projekt 2025 vor US-Wahl: „Von einem rechten Idioten geschrieben“

„Ich denke, er hat sich als Mensch verändert. Und ich kenne ihn seit 30 Jahren. Er hat mir viele interessante Dinge darüber erzählt, was er das letzte Mal falsch gemacht hat“, sagte Kennedy. Der unabhängige Kandidat verteidigte Trump auch gegen Berichte, die den Republikaner mit der konservativen Agenda des „Projects 2025“ in Verbindung bringen, das dieses Jahr von der Heritage Foundation vorgestellt wurde. Trump und sein Team hätten sich immer wieder von der 900-seitigen Agenda distanziert, sagte Kennedy. Trump habe ihm gesagt, das Projekt „sei von einem rechten Idioten geschrieben worden“.

„Ich denke, er interessiert sich jetzt für sein Erbe. Er möchte einige Errungenschaften hinterlassen und unser Land besser machen“, sagte Kennedy. Trump würde auf ein breites Spektrum an Stimmen hören und sich auf echte Regierungsarbeit für alle vorbereiten.

Kennedys Äußerungen erfolgen nur eine Woche, nachdem er seinen Wahlkampf in den umkämpften Staaten eingestellt, seine Unterstützung für Trump ausgesprochen und bei einer Kundgebung an der Seite des ehemaligen Präsidenten aufgetreten war. Dennoch sagte er, sein Name werde in den meisten roten und blauen Bundesstaaten auf dem Stimmzettel erscheinen.

Robert F. Kennedy junior und Donald Trump in Arizona.
Robert F. Kennedy junior und Donald Trump in Arizona. © IMAGO/Gage Skidmore

Kennedys Familie und republikanische Lobbygruppen kritisieren Trump-Unterstützung bei US-Wahl

Der Entschluss von John F. Kennedys Neffen, sich bei der US-Wahl 2024 hinter Trump zu stellen, stößt nicht nur in der Öffentlichkeit auf Unverständnis. Auch Kennedys Familie reagierte entsetzt. „Die Entscheidung unseres Bruders Bobby, Trump zu unterstützen, ist ein Verrat an den Werten, die unserem Vater und unserer Familie am Herzen liegen“, schrieb Kennedys Schwester, die Menschenrechtsaktivistin Kerry Kennedy, im Onlinedienst X. „Es ist ein trauriges Ende einer traurigen Geschichte“, hieß es in der Erklärung, die auch von vier ihrer Geschwister unterzeichnet wurde.

Auch aus republikanischen Kreisen kam Kritik an Kennedys Unterstützung für Trump. Die konservative Interessengruppe Advancing American Freedom (AAF) nannte einen möglichen Regierungsposten für Kennedy nach der US-Wahl „eine absolute Katastrophe“ für das Land. Die rechtsgerichtete Lobbygruppe warnte Trump in einem Brief vor den „durchgeknallten linken Ideen“ von Robert F. Kennedy Jr.. (lm)

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