Kennedy Jr. vor US-Wahl mit verzweifeltem Aufruf – „Bitte stimmt nicht für mich“
Für einen Sieg bei der US-Wahl benötigt Trump jede mögliche Stimme. Sein Unterstützer Robert Kennedy Jr. könnte ihm jetzt in die Quere kommen.
Washington, D.C. – Wer wird die US-Wahl am 5. November gewinnen – die Demokraten oder die Republikaner? Kamala Harris oder Donald Trump? Auf den Wahlzetteln stehen aber nicht nur die Namen der Hauptkandidaten der großen Parteien. Neben Trump und Harris treten auch Vertreter kleinerer Parteien oder parteiunabhängige Anwärter an. In vielen Bundesstaaten können Wähler sogar einen beliebigen Namen eintragen, der als gültige Stimme gewertet wird, selbst wenn die Person kein offizieller Kandidat ist.
Bis September 2024 war Robert F. Kennedy Jr., der Neffe des früheren Präsidenten John F. Kennedy, als unabhängiger Kandidat auf den Stimmzetteln. Ursprünglich hatte er im April 2023 für die Demokraten kandidiert, wechselte jedoch später in die unabhängige Position. In einem Beitrag auf der Plattform X bat Kennedy Jr. seine Anhänger nun, nicht für ihn zu stimmen.
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Kennedy Jr. zieht sich aus Wahlkampf der US-Wahl zurück: Ergebnis könnte für Trump fatal sein
Ende August zog Kennedy Jr. sich aus dem Rennen zurück und sprach öffentlich seine Unterstützung für Donald Trump aus. Kurz darauf trat er bei einer Wahlkampfveranstaltung gemeinsam mit Trump auf – vereint im Bestreben, sich gegen Kamala Harris bei der Wahl im November durchzusetzen. Trump kündigte nun bei einer Rede in New York City an, dass er bei einem Wahlsieg Kennedy Jr. sogar die Leitung von Bereichen wie Medizin und Gesundheit übertragen möchte. „Ich werde ihn bei der Gesundheit ausrasten lassen, ich werde ihn bei Lebensmittel ausrasten lassen und ich werde ihn bei Medikamenten ausrasten lassen“, sagte Trump.
Jedoch könnte es jetzt ein Problem für die Trump-Kampagne geben. Nach der Bekanntgabe, dass Kennedy Jr. Trump unterstützen möchte, versuchte Kennedy Jr. seinen Namen von den Stimmzetteln in den entscheidenden Swing States zu entfernen, um die Unterstützung für Trump nicht zu gefährden. In Arizona, Nevada und Pennsylvania gelang es ihm. In North Carolina, Michigan und Wisconsin entschieden sich die Wahlbehörden, ihn weiterhin als Kandidaten aufzuführen. Trotz Klagen, gelang es Kennedy nur in North Carolina vom Stimmzettel gestrichen zu werden.
Viele Wähler im Mittleren Westen haben ihre Stimme bereits vorzeitig abgegeben, und allein in Wisconsin stimmten innerhalb einer Woche fast eine Million Menschen, wie Fox 6 Milwaukee berichtet. Kennedys verbliebene Präsenz auf dem Stimmzettel könnte dazu führen, dass Wähler für ihn stimmen und so potenziell entscheidende Stimmen von Trump abgezogen werden. Fatal für Trump, der aktuell jede Stimme braucht. Das Rennen zwischen Trump und Harris bleibt knapp. In einem Bundesstaat könnte die Demokratin deutlich in Führung gehen.
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Kennedy Jr. weiterhin auf Stimmzetteln der US-Wahl: Es sei ein „politischer Schachzug“
Kurz nachdem der Oberste Gerichtshof eine Dringlichkeitsbeschwerde abgelehnt hatte, ihn von der Wahl in Michigan und Wisconsin zu streichen, veröffentlichte Kennedy Jr. einen Beitrag auf X, in dem er seine Empörung zu verstehen gab. Er bezeichnete die Entscheidung als „politischen Schachzug“, der Wähler dazu bringen solle, ihre Stimmen auf ihn zu lenken und so potenzielle Stimmen für Trump zu schwächen.
Familie Kennedy unterstützt weder Kennedy Jr. noch Trump bei US-Wahl
Ob Kennedy Jr.s Wählerschaft tatsächlich einen so großen Einfluss auf das Ergebnis der US-Wahl haben wird, bleibt abzuwarten. In Umfragen erreichte er während seines Wahlkampfs als unabhängiger Kandidat nur geringe Werte und konnte nicht einmal die Unterstützung seiner Familienmitglieder gewinnen. So unterstützt sein Neffe 2. Grades, Jack Schlossberg, der Enkel des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy, öffentlich Kamala Harris.
Bereits 2023 kritisierte Schlossberg Kennedy Jr.s Präsidentschaftskandidatur offen. Seine erste öffentliche Rede hielt Schlossberg am zweiten Abend des Parteitages der Demokraten in Chicago. Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok veröffentlicht er Videos zur Unterstützung der Demokratischen Partei. (lw)