„Werde ihn ausrasten lassen“: Trump macht schon Pläne für Kennedy Jr. nach US-Wahl
Bei einem Wahlsieg von Trump soll Kennedy Jr. die Leitung von Themen wie Medikamenten und Gesundheit übernehmen. Doch die beiden sind sich nicht überall einig.
Washington, D.C. – Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA sind mit großer Erwartung verbunden. Sollte der republikanische Bewerber Donald Trump die demokratische Kandidatin Kamala Harris besiegen, könnten insbesondere die amerikanische Außen- und Wirtschaftspolitik tiefgreifende Veränderungen erleben. Doch Trump hat auch für andere Sektoren, wie Lebensmittel, Medikamente und Gesundheit, bereits Strategien entwickelt.
„Werde ihn ausrasten lassen“: Trump will Kennedy Jr. Gesundheitssektor überlassen
Trump hat bereits klargestellt, wen er für diese Bereiche verantwortlich machen möchte: Robert F. Kennedy Jr., der Neffe des 35. Präsidenten John F. Kennedy, soll diese Aufgabe übernehmen. „Ich werde ihn bei der Gesundheit ausrasten lassen, ich werde ihn bei Lebensmittel ausrasten lassen und ich werde ihn bei Medikamenten ausrasten lassen“, erklärte Trump in einer Rede in New York City am Sonntag (27. Oktober), wie die Zeitung The Hill berichtete.
Kennedy Jr. hatte ursprünglich im April 2023 seine Präsidentschaftskandidatur als Demokrat angemeldet. Später änderte er seinen Status zu einem „unabhängigen“ Kandidaten. Trotzdem erzielte er in Umfragen nur enttäuschende Ergebnisse und konnte nicht einmal die Unterstützung seiner Familienmitglieder gewinnen. Obwohl er oft mit Trump in verbale Auseinandersetzungen verwickelt war, kündigte er nach dem Rückzug seiner Kandidatur im August an, den Republikaner fortan zu unterstützen.
Kennedy Jr. und Trump: Verschwörungstheorien und Skepsis über Impfungen
Die Entscheidung, Kennedy Jr. diese Bereiche zu überlassen, ist kein Zufall. Kennedy Jr. ist bereits für die Initiative „Make America Healthy Again“ (Deutsch: Macht Amerika Wieder Gesund) im Rahmen der Trump-Kampagne verantwortlich.
Zudem ist er dafür bekannt, insbesondere während der Corona-Pandemie Verschwörungstheorien über Impfungen verbreitet zu haben. Im Juli wurde bekannt, dass Trump in einem Telefongespräch mit seinem neuen Unterstützer diesen Verschwörungstheorien zugestimmt hat. Damit liegen Kennedy Jr. und Trump in Bezug auf Gesundheit und Medikamente auf einer Wellenlänge.
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Fracking-Debatte in den USA: Trump als Verfechter des umweltschädlichen Verfahrens
Die Situation sieht jedoch anders aus, wenn man die Ölindustrie und Umweltthemen betrachtet. „Das einzige, wo ich nicht denke, dass ich ihn auch nur in die Nähe lassen werde, ist das flüssige Gold unter unseren Füßen“, sagte Trump in derselben Rede in New York in Bezug auf amerikanisches Öl.
Trump ist ein Befürworter der umweltschädlichen Fracking-Methode zur Gewinnung von Erdöl aus schwer zugänglichen Erdschichten. Der Republikaner lehnt jegliche Versuche ab, dieses Verfahren zu verbieten. Sein Argument: Ein Verbot würde unter anderem hunderttausende Arbeitsplätze kosten, da Fracking in den USA mittlerweile die gängige Methode zur Erdölförderung ist. Umweltbedenken nimmt Trump in diesem Zusammenhang nicht besonders ernst.
Kennedy Jr., der sich lange für den Umweltschutz eingesetzt hat, brachte im September 2023 in einem Interview mit FOX News ein Verbot von Fracking ins Gespräch. Er sprach auch von seinem Plan, Unternehmen für ihre Umweltverschmutzung finanziell zur Verantwortung zu ziehen. Umweltschützer kritisieren ihn jedoch dafür, mit der Umwelt zu experimentieren und wissenschaftliche Fakten zu ignorieren.