Eklat im Weißen Haus: Ex-US-Präsident brüskiert Trump-Ehefrau Melania
Feierliche Briefmarken-Enthüllung im Weißen Haus für Barbara Bush. Doch warum fehlte Ex-Präsident und Sohn George W. Bush bei der Zeremonie?
Washington D. C. - Melania Trump hat am Donnerstag eine Veranstaltung zu Ehren der ehemaligen First Lady Barbara Bush abgehalten, Ehefrau des 41. US-Präsidenten George H. W. Bush. Doch die Feierlichkeit, bei der Melania eine Briefmarke mit dem Porträt der Verstorbenen einweihen wollte, wurde von einer auffälligen Abwesenheit überschattet: Ex-Präsident George W. Bush verzichtete auf das Event im Weißen Haus, das im Andenken an seine Mutter stattfand.
Obwohl viele Familienmitglieder und Freunde eingeladen waren, blieb George W. Bush der Veranstaltung am Donnerstag fern, berichtete die Washington Post unter Berufung auf Beamte des Weißen Hauses. Es sei unklar, ob Zeitmangel oder andere Gründe verantwortlich waren. Ein Sprecher des Ex-Präsidenten wollte sich zu einer Anfrage der Zeitung nicht äußern. Auch Jeb Bush, ein weiterer Bruder, nahm laut Informationen von CNN nicht an der Veranstaltung teil.
Ex-Präsident George W. Bush verzichtet auf Veranstaltung von Melania Trump
Zu den anwesenden Kindern des ehemaligen Präsidentenpaares zählten Neil Bush und Dorothy Bush Koch. Vor allem Dorothy beteiligte sich aktiv an der Veranstaltung: Sie hielt eine Rede über ihre Mutter, enthüllte eigenhändig das große Plakat mit der Briefmarke darauf und posierte lächelnd neben First Lady Melania Trump. Dass ihre Familien teils ein sehr angespannten Verhältnis miteinander pflegen, schien die beiden Frauen an dem Tag nicht zu stören. Zumindest nicht vor der Kamera. Dabei wird sogar spekuliert, dass Melania Trump nicht mit ihrem Ehemann auskommt.

George W. Bush, der von 2001 bis 2009 als. 43. Präsident der USA amtierte, hat außer der Parteizugehörigkeit wenig mit dem amtierenden Präsidenten Donald Trump gemeinsam. Er nahm zwar an beiden Amtseinführungen von Trump teil und gratulierte ihm, unterstützte jedoch keine seiner Präsidentschaftskandidaturen. Beide Republikaner haben öffentlich immer wieder deutlich gemacht, dass sie die Politik des jeweils anderen nicht gutheißen.
Donald Trump und George W. Bush waren noch nie besonders gut befreundet
Anlässlich des 20. Jahrestags der Anschläge vom 11. September 2001 kritisierte George W. Bush Trump indirekt in einer Rede. Er warnte 2021, dass die US-Politik „zu einem nackten Appell an Wut, Angst und Ressentiments geworden“ sei. Obwohl er keinen Namen nannte, war die Botschaft klar, da Trumps erste Amtszeit zu dem Zeitpunkt exakt in den Jahren zuvor lag.
Trump konterte kurze Zeit später. Nachdem er im selben Jahr das Präsidentenamt an Joe Biden übergeben musste, erklärte er, Bush habe „eine gescheiterte und uninspirierende Präsidentschaft geführt“ und sei „dafür verantwortlich, dass wir in den Treibsand des Nahen Ostens geraten sind (und dann nicht gewonnen haben!)“.
Barbara Bush, die Mutter von George W. Bush, war ebenfalls keine Anhängerin von Trump. CNN berichtete, dass sie 2018 in einem Interview mit der Autorin Susan Page äußerte, sie sehe sich nicht mehr als Republikanerin. In einem späteren Buch schrieb die Journalistin, Barbara Bush sei „entsetzt“ über Trumps Wahlsieg 2016 gewesen. Auch Melania Trump äußerte sich bereits kritisch zur Politik ihres Mannes.
Trotz der Abwesenheit schien die Veranstaltung im Weißen Haus reibungslos und ohne Zwischenfälle abzulaufen. Das war nicht selbstverständlich: Melania Trump sorgte in der Vergangenheit immer mal wieder für Eklat mit öffentlichen Auftritten.