Nachdem „einfach schlecht gearbeitet wurde“, nimmt das Moosburger Hallenbad nun langsam Formen an

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Hier könnten die Jüngsten schon jetzt herumtoben: Der Badebereich für Kleinkinder ist bereits fertig. © Bauer

Den Moosburger Stadträten wurde bei einem Rundgang der aktuelle Stand des Hallenbads gezeigt. Im November soll der Betrieb starten.

Moosburg – Es war lange ein gewohntes Bild: Die Baustelle des Moosburger Hallenbads stand still, mit einem fehlerhaften Estrich, während Gutachter ein und aus gingen für den noch immer laufenden Rechtsstreit. Zur letzten Sitzung vor der Sommerpause sah der Gemeinderat keinen Estrich mehr neben dem leeren Schwimmbecken, sondern fein und gerade verlegte Fliesen. Ingenieur Johann Wach zeigte den Stadträten, dass die Fertigstellung des Bads nun tatsächlich auf der Zielgeraden ist.

Das Projekt wird um ein bis zwei Millionen Euro teurer

Der auf Bäder spezialisierte Ingenieur Johann Wach begann seinen Vortrag mit der zentralen Botschaft und damit gleichzeitig der guten Nachricht: „Sie haben jetzt ein sehr gutes Bad.“ Durch die Korrekturen wird das Projekt aber teurer. Auf die einst berechneten 12,5 Millionen Euro werden noch ein bis zwei Millionen draufkommen. Wach hält sich bei den Finanzen heraus, „weil wir vorankommen wollten“.

Der Estrich wurde mittlerweile erneuert und ist unter den fertig verlegten Fliesen versteckt. Fertig sind auch die dunklen Sitzbereiche neben dem großen Becken, die stylisch und bequem sind. Demnächst wird der Maler sich an die Betonwände machen. Dann ist in der Schwimmhalle das Meiste erledigt.

Unterdessen sehen die Umkleidebereiche des Hallenbads im ersten Stock und des Freibads im Erdgeschoß noch sehr nach Rohbau aus. Unter Schutzabdeckungen auf dem Boden befinden sich auch dort schon die Fliesen. Im Oktober sollen die Trennwände als eine der letzten Maßnahmen aufgestellt werden.

Im großen Schwimmbecken des Hallenbads soll ab September probeweise Wasser eingelassen werden.
Im großen Schwimmbecken des Hallenbads soll ab September probeweise Wasser eingelassen werden. © Bauer

„Hier wurde einfach schlecht gearbeitet“, sagte Wach. Bei den vielen handwerklichen Fehlern habe man nie gewusst, was zwei Meter weiter alles schiefgelaufen sei. Der Planer vermutet, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Architekten und den Firmen nicht funktioniert hat. Mittlerweile ist der schiefe und mit Mängeln behaftete Estrich aber Vergangenheit.

Der Rechtsstreit mit den Pfusch-Firmen wird noch lange weitergehen

Der neue Chef auf der Moosburger Sorgen-Baustelle gab auch schon den Blick nach vorne auf das Happy End: „Im September wollen wir erstmals Wasser in das Becken einlassen.“ Dann müssten aber erst noch einige Wochen die Wasserwerte geprüft werden, damit die Technik im Betrieb sicher funktioniert. „Wir wollen ja nicht nach einem Vierteljahr das Bad wieder schließen“, sagte Bürgermeister Josef Dollinger, „weil dann irgendetwas nicht funktioniert“. Zufrieden stellte der Rathauschef fest, dass die so viele Nerven kostende Baustelle nun doch auf dem richtigen Weg sei. Der Rechtsstreit mit den Pfusch-Firmen wird noch lange weitergehen, wenn die Moosburger schon im Becken ihre Bahnen ziehen.

Dollinger zeigte sich zuversichtlich, dass der Betriebsstart des Hallenbads im November erfolgen kann und die Moosburger ihre neue Einrichtung noch in diesem Jahr ausprobieren können. Mit Blick auf den Badebereich für Kleinkinder sagte Ingenieur Johann Wach, „dass wir hier schon morgen beginnen könnten“. Der grüne Frosch und die gelbe Schlange können das spritzende Wasser und die lachenden Kinder kaum erwarten.

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