„Nicht normal“: Spanischer Nationaltrainer beklagt sich öffentlich über sein Gehalt
Trotz des Titelgewinns bei der EM 2024 in Deutschland hat Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente keine Gehaltserhöhung bekommen. Das stört den Coach.
Madrid – Mit dem Gewinn der EM 2024 in Deutschland hat sich der spanische Nationaltrainer Luis de la Fuente ein Denkmal in seinem Heimatland gesetzt. Der 63-Jährige wurde nach der enttäuschenden WM 2022 in Katar, bei der „La Furia Roja“ mit Luis Enrique im Achtelfinale ausschied, als Nachfolger installiert. Zuvor trainierte de la Fuente die U21 Spaniens. Beim Radiosender Cadena SER offenbarte der Coach nun aber seine Unzufriedenheit über den finanziellen Rahmen seiner Arbeit.
De la Fuente fühlt sich ungerecht entlohnt
Das Fußballgeschäft ist dafür bekannt, besonders lukrativ für die Akteure zu sein. In der Weltspitze gehen die Transferablösesummen und Gehälter bis in schwindelerregende Höhen. Luis de la Fuente möchte wohl gerne in diese Riege aufsteigen. Mit dem Titelgewinn in Deutschland hat der Spanier ein passendes Argument auf seiner Seite.
„Bis nach der Weltmeisterschaft habe ich meinen Vertrag, genau wie meine Mitarbeiter. Meine Mitarbeiter haben ihre Bedingungen verbessert, aber für mich gelten die gleichen Bedingungen wie bei meiner Beförderung aus der U21-Mannschaft. Ich habe einen Vertrag als leitender Angestellter und nicht als Spitzentrainer, das war‘s“, so der enttäuschte Übungsleiter. Noch im Februar hatte der spanische Verband den Vertrag des Nationaltrainers per Klausel bis nach der WM 2026 verlängert. Das Gehalt wurde weder damals noch nach dem Titelgewinn angepasst.

Wie geht es mit de la Fuente und Spanien weiter?
Noch ist die Beziehung zwischen Luis de la Fuente und dem spanischen Fußballverband intakt. Das scheint sich ohne eine Aufstockung des Salärs des 63-jährigen aber schnell ändern zu können: „Ich möchte, dass dieses Problem so schnell wie möglich gelöst wird, und das sage ich aus tiefstem Herzen, zum Wohle des spanischen Fußballs, zur Stabilität, zum Seelenfrieden“, so der verärgerte Coach.
Sollte es zu keiner Einigung kommen, ist ein Abgang nicht gänzlich auszuschließen. De la Fuente ist begehrt. „Ich habe Möglichkeiten und Angebote, das ist ganz normal. Es wäre seltsam, wenn der amtierende Europameister keine hätte, aber es ist nicht normal, dass ein Europameister ohne Vertrag ist“, offenbarte der Trainer. Der spanische Verband ist nun gefordert. (jsk)