„Putin schaut auf uns“: Bundeswehr-Chef betont Bedeutung von Ostsee-Manöver
Die Bundeswehr trainiert mit tausenden Soldatinnen und Soldaten sowie Nato-Partnern den Ernstfall in Ostsee und Baltikum. Der oberste General verweist auf Wladimir Putin.
Berlin - Deutschland trifft weiter Vorkehrungen. Ein Nationaler Sicherheitsrat soll die weltpolitische Lage einschätzen und Kanzler Friedrich Merz (CDU) hilfreiche Ratschläge geben. Währenddessen hat die schwarz-rote Bundesregierung ein Gesetz zum Wehrdienst auf den Weg gebracht. Und die deutsche Bundeswehr trainiert erneut in einem „Quadriga“-Manöver mit ihren Nato-Partnern.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hat bei einer Medienrunde am Montag (1. September) bekräftigt, dass es bei der Übung „Quadriga 2025“ im Ostseeraum um Abschreckung gegen das Russland-Regime des Kreml-Autokraten Wladimir Putin gehe. „Putin schaut auf uns. Seine Pläne gehen über die Ukraine hinaus“, meinte der oberste General der deutschen Streitkräfte.
Abschreckung gegen Wladimir Putin: Bundeswehr trainiert mit Nato-Partnern im Ostseeraum
Breuer verwies Agenturangaben zufolge auf die in knapp zwei Wochen beginnende russische Großübung „Sapad“, zu Deutsch „Westen“, „mit dem Hauptschauplatz Belarus direkt an der Grenze zu Litauen, direkt an der Grenze zur Nato“. Die westliche Verteidigungsallianz erwartet rund 13.000 Soldaten in Belarus und weitere 30.000 Soldaten auf russischem Territorium, die an dem Manöver teilnehmen.
Bei „Quadriga 2025“ proben dagegen rund 8000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr federführend zusammen mit den Streitkräften von 13 Nato-Partnern den Schutz des Ostseeraums im Krisen- und Kriegsfall. Breuer: „Wir wollen abschrecken, wir wollen keine Eskalation. Wir üben ausschließlich Verteidigung.“ Insbesondere der Transport von Truppen und Gerät auf dem See-, Land- sowie Luftweg an die Nato-Ostflanke in Litauen wird geübt.
In dem baltischen Land stehen die Nato-Truppen unter deutschem Kommando. Immer wieder gibt es Bedenken, dass Moskau auf die baltischen Staaten abzielen könnte. Der brutale Ukraine-Krieg dient als mahnendes Beispiel für die ehemaligen Sowjetrepubliken. Die baltischen Länder, Polen und Finnland bauen unter anderem Sümpfe an der Nato-Ostflanke in ihre Verteidigungsstrategien gegen einen möglichen russischen Angriff unter Putin ein.
Abschreckung gegen Wladimir Putin: Keine Anzeichen der Deeskalation aus Moskau
Aus dem Moskauer Kreml gab es zuletzt keine Anzeichen der Deeskalation oder gar einer möglichen Annäherung zwischen den Konfliktparteien. Am Montagabend widersprach stattdessen das russische Regime der Darstellung von US-Präsident Donald Trump über etwaige Absprachen für ein geplantes Dreier-Gipfeltreffen Putins mit Trump sowie dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. (pm)