Neues Wohnviertel mit circa 400 Wohnungen: Krämmel plant Baustart für Sommer 2025
Im Sommer 2025 soll mit dem Bau des neuen Wohnviertels an der Straße „Grube“ in Penzberg begonnen werden. Das kündigte das Wolfratshauser Bauunternehmen Krämmel auf Nachfrage an. Krämmel hat das Grundstück gekauft und will dort circa 400 neuen Wohnungen errichten. Die Hälfte davon sollen Mietwohnungen sein.
Noch gleicht die Baustelle auf der Fläche, auf der einst der Edeka-Einkaufsmarkt stand, einer Kiesgrube. Momentan läuft die bergbauliche Sicherung der einstigen Tag- und Lüftungsschächte aus Bergwerkszeiten, die sich zum Teil unverfüllt im Untergrund befinden. Etwa 60 Prozent seien gesichert, berichtete Olaf Breuer, Prokurist der Krämmel Wohn- und Gewerbebau GmbH. Man habe alle gefunden, es gebe auch keine Unwägbarkeiten. Wie berichtet, ist diese Sicherung eine Voraussetzung, dass auf dem Gelände tatsächlich gebaut werden darf.
Im Sommer 2005 soll Wohnbau beginnen
Im Sommer 2025 will das Wolfratshauser Bauunternehmen Krämmel, die das Gelände von Projektentwickler Herbert Küblböck übernommen hat, nach eigenen Angaben mit dem Wohnbau beginnen. Der Bauantrag soll noch heuer gestellt werden. Aufgeteilt hat das Unternehmen sein Vorhaben in zwei Bauabschnitte. Demnach ist erst die nördliche Hälfte an der Reihe, die an die Einkaufsmärkte grenzt. Diese Hälfte mit circa 200 Wohnungen soll Ende 2027 fertiggestellt sein. Der zweite Bauabschnitt – die südliche Hälfte, die an die Henlestraße grenzt – mit weiteren circa 200 Wohnungen startet, so der Plan, im Sommer 2026. Die Fertigstellung der zweiten Etappe wäre dann Ende 2028.
Im ersten Bauabschnitt entstehen vor allem Mietwohnungen
Olaf Breuer erklärte, dass bereits im ersten Bauabschnitt jene Mietwohnungen entstehen, die unter die einkommensorientierte Zusatzförderung (EOF) fallen. Festgelegt ist im städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Penzberg, dass 30 Prozent der Wohnungen, die auf dem Areal entstehen, eine solche bezuschusste Miete haben müssen. Bei der Vermietung der „mietpreisgedämpften Wohnungen“ wird die Stadt auch selbst mitreden. Dabei handelt es sich um gut 120 Wohnungen.
Insgesamt plant Krämmel auf dem Gelände zwischen Straße „Grube“ und Berghalde circa 400 Wohnungen. Das Unternehmen will einen Teil in seinem eigenen Bestand belassen, sodass es am Ende zusammengerechnet rund 200 Mietwohnungen werden.
Eigentumswohnungen hauptsächlich in der südlichen Hälfte
Der Rest sind demnach Eigentumswohnungen, die sich hauptsächlich im südlichen Teil befinden, der im zweiten Bauabschnitt entsteht. Vorgesehen sind laut Krämmel verschiedene Wohnungsgrößen von der Ein- bis zur Vier-Zimmer-Wohnung. „Optimal geschnitten“, so Breuer. Bei den geförderten Wohnungen habe die Regierung von Oberbayern die Grundrisse geprüft.
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Für das neue Viertel hat das Bauunternehmen den Entwurf übernommen, der vom Regensburger Büro „Dömges Architekten“ stammt und im Februar 2021 von Projektentwickler Herbert Küblböck vorgestellt worden war. Er sieht drei- bis viergeschossige Gebäude vor, die so angeordnet sind, dass sie vier Höfe ergeben, die jeweils privat genutzte, grün gestaltete Innenhöfe haben. Zugleich werden öffentliche Wege durch das Viertel führen, der eine von der Straße „Grube“ zur Berghalde, der andere von den Einkaufsmärkten zur Henlestraße. In der Mitte des Viertels öffnet sich ein kleiner Platz. Autos sind in einer Tiefgarage untergebracht.
Schwammstadt-Konzept für neues Wohnviertel
Krämmel will nach eigenen Angaben ein Schwammstadt-Konzept umsetzen, wonach Regenwasser abgeleitet, gespeichert und versickert beziehungsweise gedrosselt an den Regenwasser-Sammelkanal abgegeben wird. Vorgesehen sind Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen.
Auf fossile Energieträger soll verzichtet werden. Olaf Breuer erklärte, dass eine Nachhaltigkeitszertifizierung in Gold angestrebt werde, zum Beispiel ein Planungs- und Erschließungszertifikat für nachhaltige Stadtquartiere, ausgestellt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Ebenso soll ein Mobilitätskonzept mit Sharing-Angeboten für Pkw und Fahrräder realisiert werden. Bei der Konzeptionierung des Projekts stünden der CO₂-Fußabdruck der Gebäude und der dort wohnenden Menschen „als Steuergröße im Mittelpunkt“, so das Unternehmen. Was bedeuten soll, dass Architektur, Materialauswahl und Gestaltung entsprechend bewertet werden. Einbezogen würden klimaökologische Aspekte wie Erhitzung und Kühlung, ebenso wie Rückbaubarkeit und eine Reduktion der technischen Komplexität.
Krämmel hat mehrere Großprojekte
Zur Investitionshöhe wollte sich das Unternehmen auf Nachfrage nicht äußern. Zum Vergleich: Projektentwickler Herbert Küblböck hatte in die andere Hälfte des ehemaligen Edeka-Areals, auf der drei Supermärkte und ein großer Parkplatz entstanden sind, nach eigenen Angaben rund 30 Millionen Euro investiert.
Krämmel gilt als größtes Bauunternehmen in der Region. Derzeit baut es in Geretsried ein neues Wohnviertel mit 770 Wohnungen für rund 1500 Menschen. Etwa ein Drittel ist fertig, der Vertrieb hat begonnen. Eingestiegen ist „Bayern-Heim“, ein Unternehmen des Freistaats, das 159 geförderte Wohnungen und 40 frei finanzierte Mietwohnungen hält. Gerade gestartet hat das Unternehmen in Mittenheim, einem Ortsteil von Oberschleißheim, den Bau von circa 400 Wohnungen.
Die Großprojekte seien so aufeinander abgestimmt, dass nicht alles gleichzeitig auf den Markt komme, so Breuer. Es sei eine kluge unternehmerische Planung der Familie Krämmel. „Deshalb bewältigen wir das.“