„Auf uns warten große Aufgaben“: Was rund um den Neufahrner Bahnhof geplant ist

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Ein neues Gesicht soll der Bahnhofsvorplatz in Neufahrn erhalten. So ruhig wie auf diesem Foto geht es dort nämlich, besonders zu den Hauptverkehrszeiten, selten zu. Auch ein Busbahnhof ist vorgesehen. © Lehmann

Die Entwicklungsstudie „Bahnhofstraße/Dietersheimer Straße“ dient als Grundlage für weitere städtebauliche Planungen in Neufahrn. Im Blickpunkt: der Bahnhof.

Neufahrn – Bereits auf der Gemeinderatsklausur im Oktober 2023 hat das Büro Astrid Weisel die Ergebnisse der Untersuchung präsentiert, die im Rahmen des Sonderförderprogramms „Belebung der Innenstädte“ in Auftrag gegeben worden ist. „Dabei wurde aufgezeigt, wie eine Intensivierung der baulichen Nutzung der Grundstücke an der Bahnhofstraße mit gleichzeitiger Steigerung der Qualität des Straßenraums umgesetzt werden kann“, geht aus den Unterlagen für die jüngste Sitzung des Gremiums hervor.

Was den Bahnhofsvorplatz betrifft, werden die Planungen schon konkreter: So hat die Gemeinde bei der Regierung von Oberbayern für das laufende Jahr eine Bedarfsanalyse sowie die Vorbereitung und Durchführung eines freiraumplanerischen Wettbewerbs für die Neuordnung des Vorplatzes und des weiteren Bahnhofsumfelds angemeldet. Kostenpunkt: 165 000 Euro, wovon 66 000 als Eigenanteil der Gemeinde und 99 000 Euro als Förderung vorgesehen sind.

Ganz wichtig: Der Verkehr vor Ort muss besser „zusammenpassen“

Ganz oben auf der Prioritätenliste steht die Verbesserung der Abläufe vor Ort – schließlich treffen am Bahnhof unterschiedliche Verkehrsmittel aufeinander. Ein Schwerpunkt liegt neben Abstellmöglichkeiten für Räder und Parkplätzen für Pendler, die mit dem Auto unterwegs sind, auf der Schaffung eines Busbahnhofs.

Dazu meldete sich Verkehrsreferent Florian Pflügler (ÖDP) zu Wort, der anmerkte, dass die in den Vorlagen erwähnten Linien 690, 691 und 692 nicht mehr die einzigen sind: „Inzwischen sind mit dem 694er und dem 700er zwei zusätzliche Linien dazugekommen.“ Und wie groß der Handlungsbedarf hier ist, zeige sich aktuell darin, dass zu bestimmten Zeiten gar nicht alle Busse den Bahnhof anfahren könnten.

Auch die Pläne für die Verlängerung der U6 spielen eine Rolle

Weitere Themen für den Wettbewerb sind die „Wiederbelebung“ des Bahnhofsgebäudes, die Neugestaltung der Unterführung sowie die Errichtung eines Fahrradparkhauses und einer öffentlichen Toilette. Wie Weisel ausführte, dürfe man in den Überlegungen auch die etwaige Verlängerung der U-Bahn-Linie 6 nicht vergessen.

„Wir reden hier alles in allem von einer Entwicklung über viele Jahre“, merkte Gemeindechef Franz Heilmeier an. „Wichtig ist es, dass wir gewisse Dinge nicht zufällig laufen lassen, sondern schauen, was zu schützen und zu fördern ist.“ Ein Grundrahmenplan eben. Julia Mokry (Grüne) fügte hinzu, dass man diese Chance nutzen sollte, auch auf die demografischen Veränderungen in der Gesellschaft zu reagieren, besonders in Sachen Barrierefreiheit. „Es ist richtig und wichtig, Neufahrn hier mit einer besseren Visitenkarte auszustatten“, so Mokry.

Heumann: „Müssen den urbanen Zentrumsbereich getrennt vom Rest des Orts betrachten“

Zurück zum Bahnhof: „Wenn man als Neufahrner durch die Bahnhofstraße geht, sieht man, dass große Aufgaben auf uns warten“, sagte Manfred Holzer (Freie Wähler). Und wenn man die Bahnhofstraße in Sachen Verkehr beruhigen wolle, müssen man sich natürlich auch diese Frage stellen: „Wohin leiten wir die Ströme um?“ Aus Sicht von Maximilian Heumann (SPD) ist die Bahnhofstraße aktuell „ein Bereich, der viele Funktionen hat, die aber nicht immer allen gut tun“. So käme bei den Verkehrsteilnehmern regelmäßig Frust auf. Wichtig sei, dass man jetzt eine detaillierte Studie habe, die man in Teilen immer wieder nachdiskutieren könne. Heumann weiter: „Wir müssen den urbanen Zentrumsbereich jedenfalls getrennt vom Rest des Orts betrachten.“ Das betreffe auch die Stellplätze.

Dass die Entwicklungsstudie und die Planungen am Ende bei 22 mal „Ja“ auch acht Gegenstimmen erhielten – besonders seitens der CSU –, lag laut deren Sprecher Burghard Rübenthal in erster Linie an formalen Gründen. In bestimmten Punkten lägen Widersprüche vor, denen die Fraktion nicht zustimmen könne. Trotzdem sagte er, dass die Christsozialen „in Grundsätzen“ mit dem Vorhaben einverstanden seien.

ba

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