Starke Sprüche gab’s heuer in Hohenkammer erstmals von einer Fastenpredigerin
Das Starkbierfest in Hohenkammer begeisterte wieder – und wartete mit einer Überraschung auf: Melanie Lechner feierte Premiere als Fastenpredigerin.
Hohenkammer – Alfred Kopp ist das, was man in Theaterkreisen voller Wertschätzung als „Rampensau“ bezeichnet. Der Hohenkammerer hat als Regisseur das Theater der Landjugend Schlipps geprägt und als Fastenprediger Erzengel Aloisius auch das Starkbierfest Hohenkammer bereichert. Seine Nachfolge in der Theatergruppe trat Melanie Lechner an, die nun auch Kopp bei der Fastenpredigt beerbte. Ihre Premiere war fulminant.
Melanie Lechner suchte sich keine Kunstfigur, sondern kam als Melanie Lechner auf die Bühne. „Für das erste Mal habe ich die seichtere Variante gewählt“, sagt sie. Übersetzt bedeutet das verschmitzte Lächeln der jungen Dame, dass es in den kommenden Jahren noch Möglichkeiten gibt, um den einen oder anderen Gang nach oben zu schalten.
Beim Starkbierfest scherzte sie über die Premiere der Fastenpredigt aus dem Frauenmund: „Das letzte Mal, als eine Frau in Hohenkammer auf die große Bühne wollte, da hat sich Fahrenzhausen gefreut, dass sie eine neue Bürgermeisterin bekommen haben. Also umso schöner, dass ich da sein darf.“

In der wortgewaltigen Rede hatte Melanie Lechner große Vorschläge. Angesichts der räumlich weiten Entfernung von Grundschule und Mittagsbetreuung könne man ja eine U-Bahn bauen – „vom Schulzentrum ins Villenviertel“. Neben der Ortszeitung Glonnbote schlug sie das Magazin GlonnBrückenBote vor, um über die Baustellenfortschritte zu informieren.
Die Fastenpredigerin amüsierte sich auch, dass die Bürger sich nicht wegen des jüngsten Bankeinbruchs nicht auf die Straße trauen, sondern wegen der Blitzergefahr an der B 13. Für größere Blitzer-Erfolge riet sie den Verantwortlichen, die Technik künftig besser zu verstecken und nicht mehr hinter einer Glastür. Die Fastenpredigerin nahm sich auch die kreative Suche nach einem Arzt vor, „wobei Google auch schon mitsucht“.
Die Beobachtungen aus einem Jahr Gemeindegeschehen brachte sie richtig gut pointiert auf den Punkt und sorgte reihenweise für Lacher. Die neue Fastenpredigerin könnte in der Funktion eine große Zukunft haben. Zukunft hat aber auch die Verlegung des Starkbierfestes in das V-Heim des SV Hohenkammer. Vor Corona wurde nebenan in der großen Mehrzweckhalle gefeiert. Im Vereinsheim des SVH war es etwas kuscheliger eng, aber die Besucherzahl war ähnlich. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass das Starkbierfest seine Zukunft im V-Heim hat – mit einer brillanten Festpredigerin.
Die besten Sprüche
„Die Gemeinde hat ja den Baroness-Grund inklusive Villa gekauft – also sich quasi in die unmittelbare Nachbarschaft von Susanne Hartmann eingekauft. Der Kauf war neben der Lösung für die Mittagsbetreuung auch ein klares Zeichen Richtung Fahrenzhausen, was sich Hohenkammer alles leisten kann.“
„Mario, vielleicht gehst du mit deiner Amtszeit in die Geschichte ein: als Berti, der Baumeister.“
„Die Brückenbaustelle ist ein Tourismusmagnet vom Feinsten. Sie ist quasi das Neuschwanstein von Hohenkammer.“
„Dieses wunderschöne Bild von unseren beiden Bürgermeistern bei der Arzt-Kampagne in diesem Sonnenblumenfeld: Hätte das das Bewerbungsfoto für die Landesgartenschau werden sollen?“
„Der Gemeinderat Hohenkammer ist jetzt richtig international. Neben unserem Quotenfranken, dem Alois Hummel, haben wir jetzt aa no an Schweizer bekommen, den Reichenwallner Thomas.“ nb