Abriss-Party mit Graffiti-Spendenaktion: So soll das alte Warmfreibad verabschiedet werden

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Mit einer Abriss-Party im leeren Schwimmbecken soll im Sommer der Umbau gefeiert werden. Doch vorher muss der Stadtrat grünes Licht geben. © Thomas Plettenberg

Die 21. Hauptversammlung des Fördervereins Warmbad Miesbach war laut dessen Vorsitzenden Bernhard Heidl die beste von allen.

Miesbach – 60 Teilnehmer, darunter alle drei Bürgermeister Gerhard Braunmiller, Astrid Güldner und Franz Mayer sowie einige Stadtratsmitglieder und dazu „die beste Stimmung“ seit Gründung des Vereins im Jahr 2003. Kein Wunder, denn die jahrelang angestrengte Sanierung des Bads ist nun zum Greifen nah (wir berichteten). Letzte Hürde ist nun nur noch der Stadtrat, der in seiner Sitzung am Donnerstag, 21. März, grünes Licht geben soll. Beginn ist um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.

Einige Ideen in petto

Beim etwa 380 Mitglieder starken Förderverein gingen die Gedankenspiele am Dienstagabend schon einen Schritt weiter. „Wir planen zusammen eine Abriss-Party im Sommer im leeren Schwimmbecken, um uns vom alten Bad zu verabschieden“, berichtet Heidl. „Es soll ein buntes Programm werden.“ Außerdem ist eine besondere Spendenaktion angedacht. Kinder, Sprayer und Künstler sollen sich auf der bis dato unkaputtbaren Folie verwirklichen dürfen. Die Motive sollen dann veräußert werden. Bei den Anwesenden kamen die Ideen von Kassierin Nadine Hupfauer sowie Franz Simbeck jedenfalls gut an. Auch einige Vereine wollen den Förderverein dabei unterstützen.

Beste Stimmung dank guter Nachrichten: Im Nebenraum des Bräuwirts fand die 21.  Hauptversammlung des Fördervereins Warmbad Miesbach statt.
Beste Stimmung dank guter Nachrichten: Im Nebenraum des Bräuwirts fand die 21. Hauptversammlung des Fördervereins Warmbad Miesbach statt. © STEFAN SCHWEIHOFER

Das damit gewonnene Geld soll dem neuen Warmfreibad zugutekommen, wie Heidl erklärt. Denn geplante Bestandteile des Bads wie der neue Kinderbereich und die Breitrutsche werden nicht von der staatlichen Förderung erfasst (wir berichteten). 900.000 Euro bleiben so ohne Zuschuss – Kosten, die die Stadt tragen müsste, was aber mit Blick auf die angespannte Haushaltslage anders gestemmt werden soll. „Wir wollen hier mit Spenden und Sponsoren helfen“, sagt Heidl. „Vieles ist vorstellbar.“

Ohne Heidls Petition keine Badsanierung - in vielen Kommunen Bayerns

Dass es überhaupt noch etwas wird mit Sanierung und Umbau, sei letztlich Heidl zu verdanken, betont der Badreferent des Stadtrats, Erhard Pohl: „Ohne seine Petition hätte es keine Förderung gegeben. Und ohne Förderung wäre die Sanierung für die Stadt nicht machbar.“

Wie berichtet, hatte Heidl im August 2017 eine Online-Petition für den Förderverein gestartet. Durch diese am Ende 1094 Unterschriften wurde im Juli 2019 mit Unterstützung von Landtagspräsidentin Ilse Aigner ein bis dahin nicht vorhandenes Zuschussprogramm für sanierungsbedürftige kommunale Freibäder im Freistaat aufgelegt. Miesbach hätte Anfang 2020 bereits in die Maßnahme einsteigen können, überließ die Entscheidung Anfang des Jahres aber dem neuen Stadtrat, dem in Folge dieser Verzögerung das nötige Geld fehlte.

Gute Förderkonditionen für Miesbach

Nun stehen der Stadt mit einem neuen Förderprogramm voraussichtlich 2,7 Millionen Euro an Zuschüssen zur Verfügung, um das 5,475 Millionen Euro teure Projekt verwirklichen zu können.

Pohl, der im Stadtrat seit 20 Jahren für die Sanierung kämpft, war 2003 auch bei der Neugründung des Fördervereins aktiv beteiligt. „Es gab 2002 schon Diskussionen, dass das Bad zu teuer sei und ob man es überhaupt brauche“, berichtet er. Deshalb hätten Mitglieder der Wasserwacht den Verein gegründet, um der Sache dauerhaft Nachdruck zu verleihen – mit Erfolg, wenn auch nach zwei Jahrzehnten. „Hartnäckigkeit zahlt sich aus“, stellt Pohl fest.

Bad und Förderverein eng verbunden

Dass Bad und Förderverein eng verbunden sind, zeigte Heidl auch beim Blick auf die Historie des Warmbads. Denn 1886 war es der erste Förderverein, der die Badgründung auf den Weg gebracht hatte. Erst 1932 ging das Bad ins Eigentum der Stadt über.

Läuft alles nach Plan, könnte die Abriss-Party in den Sommerferien stattfinden. Die Wiedereröffnung ist für Sommer 2025 geplant. Voraussetzung ist jedoch, dass der Stadtrat kommende Woche dem Haushaltsentwurf 2024 und damit dem Badumbau zustimmt.

ddy

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