Penzberger Verein in großer Not: „Lustige Hunde“ suchen dringend neues Zuhause
Seit 19 Jahren gibt es die „Lustigen Hunde Maxkron“. Unzählige Zweibeiner haben in dem Hundesportverein in dieser Zeit den richtigen Umgang mit ihren Tieren gelernt und für Turniere trainiert. Am kommenden Sonntag, 7. Juli, präsentiert sich der Verein bei einem Sommerfest – ein wichtiger Termin, denn die „Lustigen Hunde“ sind in ihrer Existenz bedroht.
Das Adjektiv „lustig“ ist Programm auf dem Hundeplatz im Penzberger Ortsteil Obermaxkron. Denn wenn hier Menschen mit ihren Hunden gemeinsam arbeiten, dann herrscht stets gute Stimmung auf dem Platz – aber auch höchste Konzentration. Denn nicht nur die Zweibeiner wollen unter der Anleitung erfahrener Trainer mehr zum richtigen Umgang mit ihren Tieren lernen oder fürs nächste Agility-Turnier trainieren. Auch die Hunde selbst seien stets mit Feuereifer bei der Sache, weiß die langjährige Vereinsvorsitzende Nicole Spichtinger. Hunde seien von Natur aus neugierig und wissbegierig und liebten es, mit ihrem Besitzer gemeinsam zu arbeiten.
Gegründet wurden die „Lustigen Hunde“ 2005 aus einer Notlage heraus, erzählt Spichtinger. Die rund zwölf Gründungsmitglieder, die überwiegend aus Penzberg und Bad Tölz gewesen seien, hätten zuvor in einem anderen Verein für Turniere trainiert. Und zwar für die Disziplin Agility. Das englische Wort Agility steht für Gewandtheit und Behändigkeit. Bei diesem Training muss der Hund einen Parcours möglichst geschickt und schnell überwinden.
200 Mitglieder in zehn Sparten
Doch nachdem ihre damalige langjährige und sehr beliebte Trainerin aufgehört hatte, habe man sich dazu entschlossen, einen eigenen Verein ins Leben zu rufen, erinnert sich Spichtinger. Die Gründung eines neuen Hundesportvereins sei damals ziemlich kompliziert gewesen, aber um weiterhin am Turniersport teilnehmen zu können, hätten die Hundeliebhaber keine andere Wahl gehabt. Als Hundeplatz habe ein privates Grundstück in Obermaxkron gepachtet werden können, und nachdem zunächst nur Agility-Sport angeboten wurde, seien im Lauf der Jahre viele andere Sparten dazugekommen.
Heute biete der Verein mit seinen aktuell rund 200 Mitgliedern und 12 Trainern zehn verschiedene Sparten an; unter anderem eine Welpen- und eine Junghundegruppe, in denen Vierbeiner bis zu einem Jahr grundsätzliche Regeln der Erziehung und des Benehmens in der Welt der Menschen erlernen. Weitere Angebote sind Apportierkurse, in denen die Tiere lernen, Dinge dem Besitzer zurückzubringen sowie sogenanntes Mantrailing. Bei Letzterem geht es darum, dass der Hund mit Hilfe eines Geruchsgegenstands – etwa einem getragenen T-Shirt – eine bestimmte Person findet. „Außerdem ist die Rettungshundestaffel bei uns angegliedert“, so Spichtinger. Dabei handele es sich um private Hundebesitzer, deren Tiere eigens für die Rettung von Personen ausgebildet wurden und bei Bedarf von Rettungsorganisationen angefordert werden. Mitmachen bei den „Lustigen Hunden“ könne man übrigens mit jedem Hund. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Hundesportvereinen sei man in Obermaxkron für alle Rassen offen. „Das ist etwas, was uns auszeichnet“, betont Spichtinger. Was ihren Verein noch auszeichne, sei die breite Angebotspalette sowie die vielen engagierten ehrenamtlichen Trainer.
Wichtig für die richtige Erziehung der Hunde
Andreas Unterreiner ist einer von zahlreichen Penzberger Hundehaltern, die jede Woche auf dem Platz trainieren – zusammen mit seiner Golden Retriever/Labrador-Hündin Ruby. Er findet es „unerlässlich“, das Hundebesitzer ihren Tieren von klein auf bestimmte Benimmregeln beibringen und sie gut erziehen. Nur so könne man Konflikte mit Nicht-Hundehaltern im Alltag vermeiden. Das tue der Akzeptanz und dem Image von Hunden sehr gut. Mit zwölf Wochen sei Ruby zunächst in die Welpen-Schule gegangen, heute macht das Duo gemeinsam Agility. Nicht nur die junge Hündin habe hier viel gelernt. Auch er habe hier unheimlich viel über den richtigen Umgang mit Hunden erfahren. Penzberg brauche dringend den Hundesportverein, betont er.

Gespräche mit der Stadt laufen
Doch ob die „Lustigen Hunde Maxkron“ eine Zukunft haben, ist derzeit unklar. Denn die Besitzerin des Grundstücks benötige das Areal selbst und habe den Pachtvertrag nicht verlängert. Im März 2025 laufe der Vertrag aus, so Spichtinger. Seit zwei Jahren schon suche man ein neues Grundstück – bisher vergeblich. Erschwert werde die Suche laut Spichtinger dadurch, dass der Hundeplatz unbedingt im Raum Penzberg liegen muss – dem Wohnort der meisten Mitglieder. Nach Gesprächen mit der Stadt sei nun zwar vielleicht endlich ein Grundstück gefunden. Ob es die „Lustigen Hunde“ pachten dürfen, darüber müsse der Bauausschuss aber erst noch entscheiden.
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Und wenn bis März kein Grundstück gefunden wird? Gleich auflösen werde man den Verein dann nicht, versichert die Vorsitzende. Zunächt werde man die Kurse soweit möglich auf freies Gelände oder in den Wald verlegen. Parallel werde weiter nach einer geeigneten Fläche gesucht. Spichtinger und ihr Team hoffen aber inständig, das es soweit nicht kommen wird.