Kult-Bistro „Zum Trödler“ feiert 30. Geburtstag und beschenkt seine Gäste mit einem ganzen Konzert-Monat

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Das Team des Bistros „Zum Trödler“ mit seinem Chef Reinhard Faht (3. v. re.) © privat

Es ist längst eine Institution in Habach und der Region: Das Bistro Zum Trödler feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen. Zum runden Geburtstag beschenkt Wirt Reinhard Faht seine Gäste im Juli mit einem Konzert-Monat und verspricht, dass er noch lange nicht ans Aufhören denkt.

Der Saal im ersten Stock war einsturzgefährdet und die Räume im Erdgeschoss waren klein und eng. So fand Reinhard Faht, von vielen auch „Reini“ genannt, 1994 das alte Wirtshaus in Habach vor, das heute als Bistro Zum Trödler bei Gästen weit über die Grenzen der Ortschaft hinaus bekannt ist. Faht pachtete das Wirtshaus und riss im Erdgeschoss Wände ein, um aus den kleinen Stuben einen großen Gastraum zu machen. Dass der große Saal im Obergeschoss zu diesem Zeitpunkt einsturzgefährdet war, habe er jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst. Rund 130.000 Mark habe er dann insgesamt in die Sanierung des gesamten Hauses gesteckt, erinnert sich der heute 62-Jährige - eine immense Investition über die viele nur den Kopf geschüttelt hätten. Aber Faht hatte eine Vision: von einem Musik-Bistro voller alter Möbel und antiker Accessoires.

Ehemaliges Chorherrenhaus mit einer Taverne ab 1878

Geboren als Kind einer alteingesessenen Wirtsfamilie aus Antdorf habe er zunächst auf Wunsch des Vaters eine Metzger-Lehre machen müssen. 1988 habe er dann in St. Heinrich mit dem „Anno Dazumal“ sein erstes Bistro übernommen, erzählt Faht. Weil die Pacht für das Lokal aber immer höher geworden sei, habe er sich nach sechs Jahren auf die Suche nach einer neuen Wirtschaft gemacht. Fündig wurde er mit dem ehemaligen Chorherrenhaus im Habacher Dorfkern, das genauso wie die anderen Gebäude in der Straße unter Ensembleschutz stehe. Weil die Hausfassade deshalb nicht verändert werden dürfe, kann man an ihr bis heute den Namen der früheren Wirtschaft lesen - wenn auch in etwas verblichener Schrift: „Gasthaus zur Post“. Bereits im Jahr 1878, weiß Faht, sei hier eine Taverne betrieben worden.

Einrichtung mitunter hundert Jahre alt

Dass er diesem „Gasthaus zur Post“ den neuen Namen „Zum Trödler“ geben wollte, sei für ihn von Anfang an klar gewesen. Denn Faht ist nicht nur mit Leib und Seele Wirt. Er ist auch leidenschaftlicher Sammler von alten Dingen aller Art - von Trödel eben. „Schon mit 13 Jahren habe ich begonnen, alte Sachen zu sammeln“, erinnert er sich. Auch Flohmärkte habe er organisiert; unter anderem auf der Berghalde in Penzberg. Wegen dieser Leidenschaft sei es eigentlich sein Traum gewesen, einen Bauernhof zu kaufen und darin ein Museum für alte Dinge einzurichten. Doch eine Freundin habe dann die Idee gehabt, stattdessen eine Wirtschaft zu eröffnen. Und so hat Faht statt eines Bauernhause sein Bistro „Zum Trödler“ mit alten Tischen, Stühlen und Dekoartikeln eingerichtet. Viele der Sachen seien über hundert Jahre alt.

Ähnlich wie das überregional bekannte Habacher Village, das laut Fath übrigens fast zeitgleich mit seinem Bistro in Eglfing eröffnet habe, spielt auch beim „Trödler“ die Musik eine wesentliche Rolle im Konzept. Live-Musik von lokalen aber auch internationalen Bands, etwa aus Irland, sei von Anfang an fester Bestandteil des Programms gewesen. Je nachdem, wer gerade im „Trödler“ gastiere, kämen die Gäste aus den verschiedensten Regionen südlich von München und sogar aus der Landeshauptstadt selbst angereist, so Faht. Steht kein Live-Konzert an, ist im „Trödler“ Musik von CD`s und Platte zu hören - aber auch hier nicht irgendeine. „Kein Mainstream und keine Konservenmusik. Eher Rock und Titel aus den 70er und 80er Jahren“, sagt Faht.

Ältester Stammgast ist 81 Jahre alt

Die Gäste im „Trödler“ seien bunt gemischt: Junggebliebene, Jugendliche und ältere Menschen fühlten sich bei ihm gleichermaßen wohl. „Mein ältester Stammgast ist 81 Jahre alt, und er sitzt zusammen mit den Jungen an der Theke“, freut sich Faht, der so eng mit seinem Bistro verwachsen ist, dass ihn seine Stammgäste gerne selbst mit „Trödler“ anreden.

Ans Aufhören denke er auch nach 30 Jahren als Wirt des „Trödler“ noch nicht, auch, wenn die Zeiten nach der Pandemie in die Gastronomie schwerer geworden seien. „Aber ich bin leidenschaftlicher Wirt. Und ich habe sehr gutes Personal.“ Viele seiner Angestellten arbeiteten seit vielen Jahren für ihn, und seine Lebensgefährtin Monika unterstütze ihn tatkräftig. Außerdem er habe „ein hervorragendes Publikum“ mit dem es in all den Jahren nie großen Ärger gegeben habe. Sein Pachtvertrag mit der Eigentümer-Familie laufe noch bis 2031. Und dann? Mal sehen.

Das Programm im Konzert-Monat zum „Trödler“-Jubiläum

Samstag, 6. Juli: Orchester Kurzweil

Sonntag, 7. Juli: Frühschoppen zum Jubiläum; ab 10 Uhr

Samstag, 13. Juli: Austria Project – Leinwand & Live

Freitag, 19. Juli: Easy-Licks-Band

Samstag, 20. Juli: Mayhem Inc. – Best of Classic- & Hardrock

Donnerstag, 25. Juli: Ca touche

Samstag, 27. Juli: Bonebraker

Einlass für alle Konzerte - außer dem Frühschoppen - ist um 18 Uhr. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. bei schönem Wetter finden die Konzerte im Biergarten, bei schlechtem Wetter im Saal statt. Weitere Informationen zu den Bands im Internet unter www.troedler-habach.de

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