Mücken plagen den Landkreis – Ansturm auf Apotheken sorgt für drohende Engpässe
Die kleinen Plagegeister sind heuer in großer Zahl vertreten und drohen uns den Sommer zu vermiesen. Wer Hilfsmittel gegen die Mücken braucht, sollte besser schnell sein – denn die könnten in den Apotheken bald ausverkauft sein.
Landkreis – Ein lauer Sommerabend, ein kühler Drink und ein schattiges Plätzchen: Es könnte so schön sein. Wenn da nicht die Mücken wären, die gerade überall herumschwirren. Der viele Regen im Mai und Juni und die sommerlichen Temperaturen in den vergangenen Tagen haben dafür gesorgt, dass die kleinen Biester heuer in großer Zahl vertreten sind.
Das merkt man auch in den Apotheken im Landkreis. „Es kommen sehr viele Kunden, die entweder etwas zur Abwehr oder gegen den Stich brauchen“, berichtet Patricia Jörges, Inhaberin der St.-Anna-Apotheke in Burggen. Und noch etwas ist Jörges aufgefallen: „Die Stiche sind heuer sehr biestig und jucken sehr stark.“ In den vergangenen Jahren sei das nicht so heftig gewesen. Ähnliches ist auch von Iris Hundertmark, Chefin der Bahnhof-Apotheke in Weilheim, zu hören – sie spricht von einer „ganz extremen Mückensaison“ in diesem Sommer.
Hohe Mückenbelastung in der Nähe von Gewässern
Besonders hoch ist die Mückenbelastung laut dem Gesundheitsamt Weilheim-Schongau in „gewässernahen Bereichen, die als potenzielle Brutstätten für Mücken dienen könnten“ – dazu gehören zum Beispiel die Ammerschlucht, das Gebiet rund um die Osterseen zwischen Seeshaupt und Iffeldorf, die Pähler Schlucht. Oder der Hohenpeißenberger Badeweiher.

Genau dort hat Anna Gillinger ihren Kiosk „Annalei“. Doch sie ist bestens gerüstet für die fiesen Plagegeister – und zwar mit einem Anti-Mücken-Spray, Anti-Mücken-Kerzen und einer Mückenspirale. „Feuer hilft immer“, lautet Gillingers Motto im Kampf gegen die Stechviecher. Wobei die Hilfsmittel bisher noch gar nicht so sehr zum Einsatz gekommen sind, betont die Kiosk-Betreiberin, denn wegen des regnerischen Wetters war im Juni eher wenig los bei ihr. Die anstehenden Veranstaltungen am Badeweiher – das Public Viewing zu den deutschen EM-Spielen und eine Konzertreihe – möchte Gillinger aber auf jeden Fall durchziehen. Mit oder ohne Mücken.
Mücken-Rushhour zwischen 19 und 20 Uhr
Beim Alten Wirth in Huglfing hat Inhaber Silvio Reichel mittlerweile schon eine Mücken-Rushhour ausgemacht. „Wir merken, dass es abends gegen 19 Uhr für eine Stunde lang schlimm wird“, erzählt er im Gespräch mit der Heimatzeitung. Doch je später der Abend, desto stärker verziehen sich die Plagegeister wieder. Natürlich ganz zur Freude der Gäste vom Alten Wirth. „Wir haben noch Glück hier“, sagt Reichel: An anderen Orten in Huglfing sei die Lage weitaus unangenehmer.

Um sich vor den Mücken zu schützen, empfiehlt Patricia Jörges das Tragen von „luftiger, langer Kleidung“. Außerdem können Sprays helfen, die man am besten auf die ungeschützte Haut sprühen sollte. Wenn die Mücke dann doch zugeschlagen hat, kann der sogenannte Stichheiler schnell Abhilfe schaffen. „Das ist eine relativ neue Methode“, erklärt Jörges. Dabei handelt es sich um ein elektronisches Gerät, das mit einem kurzen heißen Impuls den Juckreiz und die Schmerzen bekämpft.
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Am Ammersee ist „Land unter“
„Wenn der Stich schon länger her ist, kann ein juckreizstillendes Mittel helfen“, so Jörges. Iris Hundertmark schwört bei Mückenstichen auf das Moskito-Pflaster. „Das ist ein rautenförmiges Pflaster, wenn man das auf den Stich klebt, dann juckt es nicht mehr.“
Wie gefragt die Hilfsmittel gegen die Mücken aktuell sind, zeigt sich daran, dass Iris Hundertmarks Vorräte so langsam dahin schrumpfen. Das Problem dabei: „Wir können im Moment nichts mehr nachbestellen.“ Denn die Lieferanten kommen nicht mehr hinterher. Sogar Kunden aus dem Ammersee-Raum kommen mittlerweile nach Weilheim, da die dortigen Apotheken bereits ausverkauft sind. „Dort ist der Bedarf riesig“, sagt Hundertmark, „da ist Land unter.“