„Lebensgefühl, Heimat, Freiheit und Glaube“: Trachtler feiern ein prächtiges Loisachgaufest
Die Trachtler des Loisachtaler Gauverbands, dem 25 Vereine angeschlossen sind, haben am Wochenende in Sindelsdorf das 94. Loisachgaufest gefeiert. Eigentlich sollte es dort bereits 2021 stattfinden, doch die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Nun war es umso schöner.
Das 94. Loisachgaufest, bei dem auch die Gaustandarte mit einem eigens dafür angefertigten Standartenband geweiht wurde, hatte seinen Höhepunkt am gestrigen Sonntag mit Kirchenzug, Feldmesse, Ehrentänzen und einem Festzug mit vielen Ehrengästen, darunter Ministerpräsident Dr. Markus Söder. 3000 Teilnehmer aus 30 Vereinen, Musikkapellen, Trommler- und Spielmannszügen marschierten mit.
Festlich geschmückte Häuser in Sindelsdorf
Festlich geschmückt waren die Häuser Sindelsdorfs. Weiß-blaue Fähnchen und viel Grün zierten die Fenster und Gartenzäune. Die Abordnungen von Trachtenvereinen des Loisachgaus und einiger Nachbargaue sowie der örtlichen Vereine zogen im Kirchenzug zur Wiese an der Seeleite. Pater Nikolaj Dorner zelebrierte die Feldmesse, die musikalisch von der Sindelsdorfer Musikkapelle unter der Leitung von Ferdinand Albrecht begleitet wurde.

„Vor 25 Jahren haben die Kirchstoana auch das Gaufest ausgerichtet und vor 25 Jahren wurde hier auch die Gaustandarte eingeweiht“, erinnerte Gauvorstand Josef Ponholzer. Dieser Jahrestag sei nun Anlass für ein neues Fahnenband, das von Magdalena Mair aus Sindelsdorf überreicht wurde. Ein Bild der Heuwinkl Kapelle, zu der die jährliche Gauwallfahrt führt, ist auf das Band gestickt. Den Abschluss der Feldmesse bildete die Kranzniederlegung im Gedenken an die Verstorbenen.

Zurück im Festzelt, unterhielten Ehrentänze – vor allem des Nachwuchses der Trachtenvereine - die Teilnehmer und Besucher. Birknstoana und Loisachtaler Maxkron hatten den Kronentanz einstudiert, der nur selten aufgeführt wird. Ehrengast des Nachmittags war Ministerpräsident Söder, begleitet von Alexander Dobrindt. Zusammen mit Landrätin Andrea Jochner-Weiß, die schon an der Feldmesse teilgenommen hatte, schlossen sich die Politiker dem Festzug an. Der Zug bot mit den farbenprächtigen Trachten einen herrlichen Anblick. Ausschließlich Pferdegespanne bewegten die Festwagen.

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Die Tracht gehöre zu Bayern, so Ministerpräsident Söder in seiner kurzen Rede im Festzelt. Dass Trachtenfeste wie dieses gepflegt werden, sei eines besonderen Dankes würdig, betonte er. „Lebensgefühl, Heimat, Freiheit und Glaube sind ein Bekenntnis zu unserem Land“, erklärte er unter großem Beifall. Damit es diese Feste weiterhin gebe, versprach er, dass künftig die Antragstellung vereinfacht werde und dass für Feuerwehr und Rotes Kreuz keine Kosten mehr bei den Vereinen anfallen würden.

Loisachgauvorstand Josef Ponholzer zeigte sich erfreut über die in Aussicht gestellte Entbürokratisierung der Feste. Sindelsdorfs Bürgermeister Andreas Obermaier nutzte die Gelegenheit und hatte das goldene Buch der Stadt Sindelsdorf dabei, das 1999 zum Loisachgaufest angeschafft worden war. Damals hatte Ministerpräsident Edmund Stoiber sich als Erster in das Goldene Buch eingetragen. Anlass war auch ein Loisachgaufest in Sindelsdorf. 25 Jahre später schrieben nun Markus Söder und Alexander Dobrindt Grußworte in das Goldene Buch.

Sebastian Doll, Vorsitzender der Kirchstoana Sindelsdorf zeigte sich überwältigt vom Loisachgaufest. Schon der nicht endende Kirchenzug auf die Wiese, wo die Feldmesse abgehalten worden war, habe ihn beeindruckt. „Es hat sich gelohnt. Es war ein schönes Fest dank meiner Mannschaft und den beiden Partnervereinen. So viele fleißige Hände haben mitgeholfen, das Loisachgaufest gebührend zu feiern“, schwärmte er und eine große Ehre sei der Besuch des Ministerpräsidenten, der schließlich nicht jedes Gaufest in Bayern besuche.
Text: Anneliese Steibli