So reisen Outdoorsport-Fans nachhaltiger – mit PDF-Checkliste zum Herunterladen

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Norwegen zählt zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. © Cavan Images/IMAGO

Slow Travel statt Massentourismus: Mit diesen Tipps finden Outdoorsport-Interessierte nachhaltige Reiseziele und Anbieter. Unsere PDF-Checkliste hilft dabei, den Überblick zu behalten.

Niemand muss auf das Reisen und seinen Urlaub verzichten, man kann auch auf nachhaltigere Art und Weise andere Orte und fremde Kulturen entdecken und die Natur beim Outdoorsport erleben. Ganz nebenbei spart man dabei sogar noch Geld. Hier erhalten Sie einige Tipps, wie das gelingen kann. Eine kompakte Übersicht finden Sie im PDF zum nachhaltigen Reisen für Outdoorsport-Begeisterte, das Sie sich kostenlos herunterladen können.

Nachhaltig Reisen: Verhalten jedes einzelnen ist entscheidend

Um den Klimawandel zu bremsen, sind vor allem weitreichende politische Entscheidungen und das Commitment aller Staaten der Erde nötig. Aber auch jeder einzelne kann dazu beitragen, dem Klima und der Umwelt weniger zu schaden. Denn laut dem World Travel and Tourism Council (WTTC) sind 8,1 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen – größter Treiber des Klimawandels – auf den Tourismus zurückzuführen.

Eine repräsentative Studie im Auftrag des Buchungsportals HolidayCheck ergab, dass 45 Prozent der Befragten mehr Wert auf Nachhaltigkeit bei der Wahl des Reiseorts legen, als in den Jahren zuvor. Die Deutschen sind also offen für nachhaltiges Reisen. Besonders vielen (85 Prozent) ist eine intakte Natur am Reiseziel wichtig – insbesondere all jenen, die ihre Freizeit gerne draußen beim Outdoorsport verbringen. Den CO₂-Ausstoß der eigenen Reise kann man hier berechnen lassen. Vom Deutschen Alpenverein gibt es einen CO₂-Rechner, der zeigt, welchen Einfluss die einzelnen Bergsportarten, die Anreise und die Ernährung haben.

Vor allem Massentourismus beziehungsweise Overtourism hat negative Auswirkungen auf die Umwelt. Es wird mehr Energie und Wasser verbraucht, neue touristische Einrichtungen wie Hotels und Resorts müssen gebaut werden und benötigen viel Energie, weiß die Umweltschutzorganisation WWF. So gibt es schon Orte, die man in der Hauptsaison lieber nicht besuchen sollte. Auf die folgenden Punkte können Sie bei Ihrer nächsten Reiseplanung achten, um umweltfreundlicher unterwegs zu sein:

  • Urlaubsort
  • Anreise
  • Unterkunft
  • Mobilität vor Ort
  • Aktivitäten
  • Ernährung
  • Kompensation

Checkliste für mehr Nachhaltigkeit im Urlaub

In unserer PDF-Bibliothek können Sie die Checkliste „Nachhaltig Reisen“ kostenlos herunterladen und sehen kompakt zusammengefasst, worauf Sie in Sachen Nachhaltigkeit beim Outdoorsport und generell achten können.

Um Zugriff zum Download zu bekommen, müssen Sie sich einmalig bei unserem Medien-Login USER.ID registrieren.

Checkliste für Outdoorsportbegeisterte
Laden Sie sich kostenlos unsere Checkliste für nachhaltiges Reisen im Outdoorsport herunter! © IMAGO / Cavan Images

Urlaubsort so nah wie möglich

Wer keine lange Anreise hat, spart nicht nur Zeit und Geld, sondern schont auch die Umwelt. Europa bietet Outdoorsport-Begeisterten und Erholungssuchenden mit seinen Stränden, Bergen, Wäldern, Seen sowie Geschichte und Kultur jede Menge spannende Reiseziele. Laut dem Sustainable Travel Index 2023 von Euromonitor International sind diese Länder besonders nachhaltig: Schweden, Finnland, Österreich, Estland, Norwegen, Slowakei, Slowenien, Island, Lettland und die Schweiz. Für Städtereisen eignen sich laut dem Index global betrachtet Melbourne (natürlich aufgrund der Anreise nach Australien für Europäer eher weniger), Madrid und Sevilla besonders gut. Als einzige deutsche Stadt hat es München in die weltweite Top Ten geschafft.

Eine gute Nachricht in Sachen Klimaschutz: Deutschland ist laut der Tourismus-Analyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen für das Jahr 2023 das beliebteste Hauptreiseziel. Kein Wunder, denn Deutschland bietet viele schöne Urlaubsmöglichkeiten, sowohl für Familien, als auch zum Wandern, Radfahren, Wassersport oder Entspannen am Meer.

Wenn es ins Ausland gehen soll, reisen die Deutschen am liebsten nach Spanien und Italien – ob für den Aktivurlaub, Badeurlaub oder auf Genuss- und Kulturreisen. Darauf folgt Skandinavien, das 2023 ein beliebteres Reiseziel ist als die Türkei und Griechenland. Von einigen Urlaubszielen, wie Venedig und Mallorca sollte man sich im Sommer aufgrund von Massentourismus jedoch lieber fern halten. Ein Besuch solcher beliebten Orte bietet sich eher im Winter an. Hier lesen Sie, wo der Massentourismus in Europa am problematischsten ist.

Massentourismus kommt auch durch Kreuzfahrtgäste zustande. Sie drängen sich durch die Straßen und Gassen und die einheimische Bevölkerung profitiert kaum von den Touristen. Die Kreuzfahrtschiffe stoßen außerdem viele Treibhausgase aus, der Energieverbrauch und die Müllproduktion sind enorm. Wer nicht auf eine Schifffahrt verzichten will, kann eine Flusskreuzfahrt unternehmen. Die Schiffe sind zumindest kleiner und werden mit Diesel statt Schweröl betrieben, wodurch sie weniger klimaschädlich sind.

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Anreise: Entspannt und nachhaltig in den Urlaub starten

Mit Bus und Bahn wird schon die Anreise zum Urlaubsort zum Reiseerlebnis und stimmt auf den Urlaub ein. Gerade Kurzstreckenflüge unter 1000 Kilometern können meist gut durch Fahrten mit Fernbussen und Nachtzügen ersetzt werden. Wer dennoch über den Ozean fliegen muss, sollte Direktflüge wählen und bei Airlines mit moderneren Flugzeugen buchen. Der WWF rät, ab einer Entfernung von 3800 Kilometern mindestens zwei Wochen am Urlaubsort zu bleiben.

Am umweltfreundlichsten ist es natürlich, direkt vor der Haustür auf eine Weitwanderung oder Fahrradtour zu starten. Wer dennoch mit dem Auto fahren muss, kann sich mit anderen zusammenschließen, über Mitfahrbörsen oder Carsharing. Egal, wie man unterwegs ist: Mit wenig Gepäck reist es sich nicht nur entspannter, sondern auch umweltfreundlicher, da weniger Energie und Treibstoffe verbraucht werden.

Nachhaltige Unterkünfte und Orte: Auf Labels und Zertifizierungen achten

Für Pauschalreisende gibt es einige Anbieter, die auf nachhaltiges Reisen spezialisiert sind. Zum Beispiel bietet das Forum anders Reisen eine große Auswahl an Reiseunternehmen, die nachhaltigen Tourismus unterstützen. Slow-Travel-Angebote in den Bergen findet man bei den Bergsteigerdörfern sowie den Alpine Pearls. Laut dem WWF könne ein gut gesteuerter Tourismus den Erhalt der Natur unterstützen und auch die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung verbessern.

Generell helfen Labels umweltschonende Unterkünfte und Regionen zu finden. Einen Überblick über Gütesiegel, die Nachhaltigkeit zertifizieren, bietet der Tourismus Labelguide. Wer gerne ins Restaurant geht und Sehenswürdigkeiten besucht, sollte eine zentral gelegene Unterkunft wählen. Dann kann man zu Fuß alles erreichen. Greenpeace rät, bei Hotels und Ferienhäusern darauf zu achten, dass sie Plastik vermeiden, Müll ordentlich trennen, mit Wasser und Energie bewusst umgehen und es keinen Pool gibt.

Wer gerne minimalistisch unterwegs ist, kann auch zelten oder Couchsurfing nutzen und bei Fremden übernachten. Auch mit einem Van, Wohnmobil, Wohnwagen oder Dachzelt ist man vergleichsweise günstig und klimaschonend unterwegs. Wildcampen ist jedoch nicht überall erlaubt und an immer mehr Orten verboten. In Portugal, ein beliebtes Ziel für Wellenreiter, kostet es bis zu 600 Euro, wenn man zu lange an einem Stellplatz campt. Die Camper haben die Strände vermüllt und Biotope zerstört. Dabei sollte es selbstverständlich sein, keine Spuren zu hinterlassen.

Wie auch bei der Anreise ist die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs natürlich die beste Wahl. Oftmals beinhalten Gästekarten, die man in Unterkünften bekommt, auch Bustickets.

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Umweltschonende Aktivitäten im Urlaub

Sportliche Aktivitäten, die nicht viel Material und Energie benötigen, sind für die Nachhaltigkeit zu empfehlen. Dazu zählen bspw. das Wandern, Trailrunning, Klettern, Fahrradfahren, Schwimmen oder Surfen. Vermeiden sollte man motorbetriebene Angebote wie Jetskis, Boote, Motorräder und Quads.

Der Urlaub bietet sich außerdem an, neue Sportarten auszuprobieren. Dank Leihmaterial, das je nach Reisetyp kostenlos oder gegen Gebühr zur Verfügung gestellt wird, kann man erstmal probieren, ob man Spaß am E-Biken, Windsurfen oder SUP hat, bevor man sich selbst eine Ausrüstung anschafft, die im schlimmsten Fall nach kurzer Zeit in der Ecke landet oder nur einmal im Jahr im Urlaub genutzt wird. Alles sofort neu kaufen, nur weil man es sich leisten kann, ist ein bedenklicher Trend, der im Sinne der Nachhaltigkeit nicht zu unterstützen ist.

Wer zum Schwimmen, Tauchen oder Schnorcheln geht oder andere Wassersportarten betreibt, sollte darauf achten, korallenfreundliche Sonnencreme ohne Mikroplastik aufzutragen. Denn manche UV-Filter können Meereslebewesen schaden. Auf Souvenirs aus Steinen, Pflanzen und Tierprodukten sollte man verzichten. Sie können vom Zoll beschlagnahmt werden und eine Strafe wird fällig. Regionale Produkte wie Gewürze, Olivenöl oder Wein eignen sich besser als Mitbringsel. Generell sind inhabergeführte Lokale und kleine Boutiquen, Fast-Food-Restaurants und großen Modeketten vorzuziehen. Unterhaltungsshows mit Tieren sollte man nicht unterstützen und sie nur in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten.

Nachhaltiges Verhalten im Alltag und auf Reisen

Auf Reisen wie auch zu Hause sollte es selbstverständlich sein, bei Verlassen des Zimmers Licht und Fernseher auszuschalten, um Strom zu sparen, Müll zu vermeiden und zu trennen sowie Wasser zu sparen. Saisonale, regionale Bio- und Fairtrade-Produkte sind auch im Ausland am klimafreundlichsten. Dafür kann man auf Siegel achten, die die Verbraucherzentrale hier genauer erklärt. Aber auch mit einem Einkauf beim Bauern oder auf Straßenständen kann man nicht viel falsch machen. Wer sich vegan ernährt, kann den eigenen CO₂-Fußabdruck noch weiter senken.

Freiwillige Kompensation von Treibhausgasen

Jedes Verhalten stößt klimaschädliche Treibhausgase aus. Oberstes Gebot ist also, Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren. Wer zum Beispiel durch das Fliegen besonders viele Emissionen verursacht hat, kann diese durch das Zahlen eines gewissen Beitrags in Umweltprojekte kompensieren. Mit dem CO₂-Rechner des Umweltbundesamts kann man den Ausstoß unabhängig von Fluganbietern ermitteln.

Bei den Kompensationsprojekten sollte man auf die Auszeichnung mit dem Gold-Standard achten. Dieses Siegel wurde vom WWF und anderen NGOs entwickelt und kennzeichnet Klimaschutzprojekte, die wirklich ökologische Ziele verfolgen und nachhaltige Entwicklung fördern.

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