Neue Umfrage spaltet Ampel-Koalition: FDP rutscht weiter ab – Grüne gewinnen an Zuspruch

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Das Ampel-Chaos der letzten Wochen hat seine Folgen: Die Freien Demokraten stürzen ab. Die Grünen gewinnen Prozentpunkte. Liegt das am Personalwechsel?

Berlin – FDP-Chef Christian Lindner hat es bereits 2021 vorausgesagt: Die Koalition mit der SPD und den Grünen in der sogenannten Ampel-Koalition könnte für seine Partei existenzgefährdend sein. Und tatsächlich rutscht die FDP in der neuesten Forsa-Umfrage weiter in Richtung der Nicht-Messbarkeit.

Mit nur drei Prozent Zustimmung im RTL/ntv-Trendbarometer liegen die Freien Demokraten nur noch knapp über der statistischen Fehlertoleranz von 2,5 Prozent – und sind damit deutlich entfernt vom Wiedereinzug in den Bundestag.

Lindner zur aktuellen Koalition: Regierung kann „auch selbst Teil des Problems sein“

Finanzminister und Parteichef Lindner hatte zuletzt im Podcast des Nachrichtenportals Table.Briefings gesagt: „Stabilität für Deutschland ist von überragender Wichtigkeit. Aber irgendwann kann eine Regierung auch selbst Teil des Problems sein.“ Weiter sagte er: „Eine Regierung muss sich immer die Frage stellen, ob sie den Anforderungen der Zeit genügt.“ 

Berlin, Deutschland, 12.09.2024: Deutscher Bundestag: FDP-Parteichef und Bundesfinanzminister Christian Lindner.
Resigniert: FDP-Parteichef und Bundesfinanzminister Christian Lindner. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Zu Spekulationen aus der FDP über einen möglichen Ausstieg aus dem Regierungsbündnis um Weihnachten herum sagte Lindner bereits am 23. September, dem Tag nach der Brandenburg-Wahl, jetzt werde von allen Mut verlangt: Mut, in einer kontroversen Koalition Arbeit zu leisten, wenn Gutes fürs Land bewegt werden könne, oder aber Mut, Konsequenzen zu ziehen, wenn man die Grenzen des Möglichen erreiche.

Zugewinn für Grüne: Personalwechsel an der Spitze kommt bei Wählern an

Gute Nachrichten gibt es hingegen für die Grünen: Diese gewinnen in der Forsa-Umfrage einen Prozentpunkt hinzu und liegen bei elf Prozent. Ein Grund für den Zugewinn der Partei könnte der Personalwechsel sein. Denn rund ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl war im September der gesamte Bundesvorstand und die Führung der Jugendorganisation Grüne Jugend geschlossen zurückgetreten.

Partei Umfrage-Ergebnis in Prozentpunkten
CDU/CSU 31 Prozent
AfD 17 Prozent
SPD 17 Prozent
Grüne 11 Prozent
BSW 6 Prozent
FDP 3 Prozent
Linke 3 Prozent
Sonstige Parteien 12 Prozent

Die neuen Gesichter nach Ricarda Lang und Omid Nouripour heißen nun aller Voraussicht nach Franziska Brantner und Felix Banaszak. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium und der Bundestagsabgeordnete kandidieren für den Parteivorstand der Grünen. 

Neue Gesichter an der Grünen-Spitze: Im November wird ein neuer Bundesvorstand gewählt

Lang und Nouripour führen die Partei noch knapp sechs Wochen – bis zum nächsten Grünen-Parteitag, der vom 15. bis 17. November in Wiesbaden stattfindet. Dort wird dann ein neuer Vorstand gewählt. Brantner und Banaszak bedauerten die Rück- und Austritte. Sie habe selbst einmal bei der Grünen Jugend angefangen, sei dort im Bundesvorstand gewesen, sagte Brantner. „Das ist auch meine politische Heimat.“ So ein Schritt „lässt einen nicht kalt“, betonte Banaszak. Er forderte alle auf, die haderten, sich einzubringen: „Seid Teil davon, dass wir denn Laden nach vorne bringen.“

Auch zu Spekulationen, wonach die Partei künftig auf den wahrscheinlichen Grünen-Kanzlerkandidaten Habeck zugeschnittenen wird, äußerte sich Banaszak. „Es ist kein Geheimnis, dass Robert Habeck jetzt eine sehr zentrale Rolle für die Partei spielt und in Zukunft spielen wird“, sagte er.

Umfrage zur Bundestagswahl: CDU/CSU bleiben stärkste Kraft

Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 31 Prozent, AfD 17 Prozent, SPD 17 Prozent, Grüne 11 Prozent, BSW sechs Prozent, FDP drei Prozent, Linke drei Prozent. Auf die sonstigen Parteien entfallen 12 Prozent.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 01. und 07. Oktober erhoben. Datenbasis: 2001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte (bg/dpa).

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