BEG Freisinger Land verärgert: Wie Hubschrauber Windräder ausbremsen
Aus Windrädern, die die Bürger-Energie-Genossenschaft Freisinger Land an der A 9 bei Eching geplant hatte, wird nichts. Grund: Hubschrauber der Bundespolizei.
Eching/Landkreis – Wie die BEG mitteilte, ist Mitte Januar ein Vorbescheidsantrag für den geplanten Windpark im Echinger Gfild vom Landratsamt Freising abgelehnt worden, „da das beantragte Windrad das Anflugverfahren für Hubschrauber der Bundespolizei zum 6,5 Kilometer entfernten Hubschraubersonderlandeplatz Oberschleißheim verhindern würde“.
Zwar hat die Deutsche Flugsicherung in ihrer Stellungnahme angemerkt, dass eine Verkleinerung des 262,5 Meter hohen Rads auf 154,5 Meter das Problem beheben würde, doch das bringt den BEG-Chefs Werner Hillebrand-Hansen und Andreas Henze nichts: „Damit lässt sich in Oberbayern kein wirtschaftliches Windradprojekt realisieren“, sagt Hillebrand-Hansen.
Ein Ärgernis, das auch den Nachbarn in Garching betrifft
Ein Problem, das nicht neu ist. Laut Bürger-Energie-Genossenschaft blockiert der gleiche Hubschrauberkorridor bereits die Windkraftplanungen im 1,5 Kilometer entfernten Stadtgebiet Garching. Die Kommune habe bereits beschlossen, dagegen zu klagen.
Und auch im nordöstlichen Landkreis Freising sind derartige Korridore ein Ärgernis: In Wang musste man sich deshalb von einer favorisierten Fläche wieder verabschieden (Bürgermeister Markus Stöber: „Wir haben hier noch nie einen Hubschrauber der Bundeswehr gesehen“), und in Hörgertshausen ließ Rathauschef Michael Hobmaier nach einer ähnlichen Hiobsbotschaft sogar im Verteidigungsministerium Dampf ab.
„Ungleichgewicht“: Im Norden ist mehr möglich als im Süden
Wegen des benachbarten Flughafens sind allerdings besonders im südlichen Teil des Landkreises Standorte für Windräder Mangelware. Hillebrand-Hansen: „Um so stärker wiegt nun die Ablehnung des Bürger-Windparks am Echinger Gfild.“ In diesem Fall hätte man nämlich den Abstand von 11,5 Kilometern zur Start- und Landebahn eingehalten. „Die aktuelle Entscheidung verstärkt das bereits bestehende Ungleichgewicht bezüglich möglicher Windkraftstandorte im Landkreis zwischen dem Norden und Süden weiter“, bemängelt der BEG-Sprecher.
Doch Werner Hillebrand-Hansen will sich mit diesen Zuständen nicht abfinden, sucht nach einer Lösung. Aktuell führt er Gespräche mit den zuständigen Behörden. „Die Frage ist letztlich: Gibt es eine Möglichkeit, mit der alle leben können?“ Deshalb hofft er darauf, dass sich die Einflugschneisen für die Hubschrauber verschieben lassen. Aber Hillebrand-Hansen weiß: „Ganz unkompliziert ist das nicht. Unsere Anträge werden ja nicht einfach so abgelehnt.“ Und der Anflugbereich solle natürlich sicher sein. „Wir wollen nicht, dass es Unglücke gibt.“
Da verdoppelt sich auch die Herausforderung
Ärgerlich aus Sicht der Bürger-Energie-Genossenschaft ist, dass man sich auf der Suche nach Flächen für Windräder immer „einer doppelten Herausforderung“ stellen müsse: Erst sei da die lange Suche nach passenden Grundstücken, „und dann, wenn wir eines gefunden haben und uns mit dem Eigentümer einig sind, erfahren wir, dass es beispielsweise wegen derartiger Korridore gar nicht geht“, berichtet Werner Hillebrand-Hansen. Da würde er sich manchmal schon wünschen, dass die Zugangshürden bei Behörden niedriger und solche Informationen schneller zu bekommen seien.
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ft/ba