Marzling tritt beim Stadtradeln nicht mehr an
Die Aktion „Stadtradeln“ hat sich bei allen Sportbegeisterten und Klimaschützern etabliert. In Marzling wird man heuer nicht mehr mitmachen.
Marzling - In der Gemeinde Marzling hat man sich mit der Veranstaltung immer schon ein wenig schwer getan. Dennoch war es voriges Jahr erneut zu einer Teilnahme gekommen. Heuer jedoch wurde es eher still, als Bürgermeister Martin Ernst (CSU/FW) in der jüngsten Gemeinderatsitzung jene Fragen stellte:„Machen wir wieder mit? Und wer kümmert sich dann drum?“ „Klima schützen, Radverkehr fördern, Lebensqualität steigern und für die Gesundheit radeln“, so heißt es auf der Stadtradeln-Homepage. Weil sich die Kommunen bis Mitte März anmelden sollten, fragte Ernst einfach mal bei seinem Gremium nach. „Wie schaut´s aus?“, so seine Einleitung, auch weil er vermutlich davon ausging, dass die Marzlinger heuer wieder mitmachen wollen.
Die erste Resonanz: betretene Stille. Thomas Sellmeir (SPD) hob schließlich als Erster die Hand und meinte: „Entweder wir machen es gescheit oder gar nicht – wir brauchen keine Alibi-Veranstaltung, nur damit jemand dabei ist.“
Die Aktion sollte „eigentlich eine Motivation für alle sein, mehr zu radeln“, erklärte Franziska Petermeier (Grüne), die für eine Teilnahme plädierte, auch wenn jetzt nicht so viele mitmachen und keine flankierenden Veranstaltungen stattfinden. Was Roswitha Apold (PB) störte: „Das ist nur noch ein Wettradeln mit Rennradlfahrern.“ Die meisten Gruppen kämen eh von Schulen. „Mir fehlt da echt die Vision“, musste Sellmeir zugeben. Auch, weil er voriges Jahr alle Mitfahrenden im Grunde persönlich gekannt hatte.
Eine, die sich für das Stadtradeln immer stark machte: Johanna Sticksel. Sie erklärte aber: „Ich fahr’ sowieso viel Radl, ich kann mich auch über den Landkreis anmelden.“ Sticksel stört ebenfalls, dass inzwischen so viele Sport-Radler mitmachen würden, daher sei die Teilnahme für andere durchaus „frustrierend“. Sticksels Antwort auf die Frage vom Bürgermeister, ob Marzling wieder an den Start geht: „Mein Herz hängt da jetzt nicht dran.“
Christian Mäuer (CSU/FW) sprach Sticksel persönlich an: „Organisier’ Du es halt. Wenn Du es nicht schaffst, dann können wir es eh‘ lassen.“ Sticksel lehnte dankend ab. „Dann ist das Thema wohl abgehakt“, so der Rathauschef.