Erzbistum „eines der reichsten der Welt“: Räte lehnen Zuschuss für Kirchenfiguren-Restaurierung ab

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Die Figuren in der Kirche in Airischwand müssen restauriert werden. Die Gemeinde Nandlstadt will dafür aber keinen Zuschuss geben. Foto: Hellerbrand © Hellerbrand

Die Figuren in der Filialkirche Airischwand sollen restauriert werden. Dafür bittet das Ordinariat die Gemeinde um Geld - doch die will nicht zahlen.

Nandlstadt – In der Filialkirche Airischwand sollen nach den Plänen des Erzbischöflichen Ordinariats München die Kirchenfiguren restauriert werden. Geschätzte Kosten: gut 66 000 Euro. Um das Projekt realisieren zu können, hat das Ordinariat einen Zuschussantrag bei der Gemeinde Nandlstadt gestellt. Mit gut 3300 Euro, so die Bitte, sollte sich die Kommune an den Restaurierungsarbeiten, die 2025 durchgeführt werden sollen, beteiligen. Doch der Gemeinderat stand dem kritisch gegenüber.

Kein Geld „für feuchte Kirche“

UWN-Marktrat Robert Urbaneck findet das Vorhaben „fragwürdig“: Für ihn „macht es keinen Sinn, für eine feuchte Kirche Geld in die Hand zu nehmen“. In wenigen Jahren würde man wieder vor dem gleichen Problem stehen. 2. Bürgermeister Rainer Klier (CSU) betrachtete das Kirchlein zwar als „kulturelles Gebäude, das das Ortszentrum prägt“, doch Geld locker zu machen für „eines der reichsten Erzbistümer der Welt“, dafür zeigte er kein Verständnis. Zumal: „Wenn wir was von der Kirche wollen, bekommen wir immer eine ablehnende Haltung“, sagte er und nannte als Beispiel etwa den Bau von Radwegen und damit verbundene Grundstücksverhandlungen. Andreas Selmayer (CSU), dem die Kirche sehr am Herzen liegt, ist indes überzeugt, dass es „jeden Euro wert ist, in die Figuren zu investieren. Ich stimme für den Antrag.“

Marktverwaltung schlägt Ablehnung vor

Die Marktverwaltung schlug dem Gremium „aufgrund der finanziellen Verhältnisse des Erzbistums München-Freising“ vor, den Zuschussantrag abzulehnen – und untermalte dies mit Zahlen. Nicht zuletzt wegen des „Anstiegs von Kirchensteuereinnahmen im Jahr 2022 um elf Millionen Euro“ sowie „Vermögenswerten alleine in bebauten und unbebauten Grundstücken in Höhe von 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2022“ sieht die Geschäftsleitung „keine Veranlassung der Gewährung eines finanziellen Zuschusses“, wie es dazu hieß.

Der Gemeinderat Nandlstadt lehnte den Antrag schließlich ab – gegen die Stimme von Andreas Selmayer. Ob die Figuren tatsächlich restauriert werden, ist noch offen. Die Kirchenstiftung St. Jakobus der Ältere, zu der die Kirche Airischwand gehört, „ist ohne Gewährung von Zuschüssen nicht in der Lage, die dringend erforderliche und beantragte Maßnahme zu finanzieren“, heißt es im Antrag des Erzbischöflichen Ordinariats München.

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