Per Speed-Dating zur neuen Arbeitsstelle: Jobcenter bietet „Job-Tag“ für Bürgergeldempfänger

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Die Peitinger Schloßberghalle soll am 16. Mai zum Schauplatz des 2. Job-Tags im Landkreis werden. © Archiv

Der erste „Job-Tag“ in Peißenberg war ein Erfolg. Nun sollen auch in Peiting Arbeitssuchende und Arbeitgeber auf gleiche Weise zusammengebracht werden. Für den 16. Mai lädt das Jobcenter zum Job-Speed-Dating in die Schloßberghalle. Noch fehlt es allerdings an teilnehmenden Firmen.

Peiting – Die Idee hinter dem Job-Tag ist schnell erklärt: Man nehme Unternehmen, die händeringend nach Arbeitskräften suchen, und bringe sie mit Menschen vor Ort zusammen, die für eben jene Jobs in Frage kommen. Ausgedacht hat sich dieses Konzept Jobcenter-Chef Jan Riediger mit seinem Team, um vor allem die vor dem Krieg aus der Ukraine Geflohenen schneller in Arbeit zu bringen, wie es Arbeitsminister Hubertus Heil als Ziel ausgegeben hat. Ende März startete das Jobcenter in Peißenberg einen ersten Versuchsballon. „Das war ein voller Erfolg“, blickt Riediger auf die Veranstaltung zurück.

Jetzt soll in Peiting nach diesem Vorbild der zweite Streich folgen, Arbeitgeber und potenzielle Arbeitnehmer in gleicher Weise unkompliziert an einen Tisch gebracht werden. Rund 100 Kunden des Jobcenters werden für den Job-Tag am 16. Mai explizit eingeladen. Dabei wird darauf geachtet, dass diese aus Peiting und der näheren Umgebung kommen, um weite Arbeitswege zu vermeiden. Vor allem unter den Geflüchteten gebe es viele, die kein Auto besitzen und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen seien, so der Jobcenter-Leiter.

Rund 100 Bewerber werden erwartet

Anders als eine normale Jobmesse laufe die Veranstaltung nicht anonym ab, erklärt Riediger. Vielmehr würden Mitarbeiter des Jobcenters die Bewerber an die Hand nehmen und sie in Kleingruppen zu den einzelnen Firmen führen. Wie bei einem Speed-Dating sollen Unternehmensvertreter und Jobcenter-Kunden ins Gespräch kommen und im besten Fall gleich zueinanderfinden. „Das kann vom Mini-Job, über eine Vollzeit-Stelle bis hin zu einem Probearbeit-Termin alles sein.“ Auch in Sachen Ausbildung sieht Riediger ein großes Potenzial, schließlich blieben regelmäßig viele Lehrstellen unbesetzt. Hier müsse aber gerade bei den Geflüchteten Aufklärungsarbeit geleistet werden, „die kennen das duale System wie bei uns aus ihren Heimatländern oftmals nicht“.

Fertig ausgebildete Fachkräfte freilich dürften die Firmen an diesem Tag nicht erwarten, macht Riediger klar. „Wir sprechen hier eher von Quereinsteigern, die im Helferbereich eingesetzt werden können.“ Das liegt zum einen daran, dass die wenigsten Geflüchteten laut dem Jobcenter-Chef über einen in Deutschland anerkannten Berufsabschluss verfügen. Zum anderen sind die Sprachkenntnisse oft noch eine Hürde. Doch diese ließen sich am Arbeitsplatz im Austausch mit den Kollegen schnell verbessern – für Riediger die bessere Alternative, als auf einen Deutschkurs zu warten, von denen es im Landkreis ohnehin zu wenig gebe, um alle Geflüchteten in kurzer Zeit fit zu machen. Wer in einer Hilfstätigkeit anfange, könne zudem über den Arbeitgeber auch weiter qualifiziert werden, sodass am Ende beide Seiten profitieren.

Erst zwei Firmen angemeldet

Noch sucht das Jobcenter allerdings Firmen, die am Job-Tag ihre Fühler nach neuen Mitarbeitern ausstrecken wollen. „Wir haben bislang zwei Anmeldungen“, sagt Riediger, „Wir hätten gerne zehn bis zwölf.“ Diese müssen nicht unbedingt aus der Marktgemeinde kommen. Auch Schongauer Unternehmen seien natürlich willkommen, betont er, schließlich sei die Lechstadt gleich um die Ecke und per Bahn auch gut erreichbar.

Unterstützung bei der Suche erhält das Jobcenter von der Marktgemeinde und Bürgermeister Peter Ostenrieder, der bereits viele Firmen direkt angeschrieben hat. Nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für Gastronomie- und Handwerksbetriebe sei das Angebot eine Chance, wirbt der Rathauschef. Und betont schon jetzt: Jede Stelle, die am Ende vermittelt werde, „ist ein Riesenerfolg“.

Anmeldung:

Unternehmen, die Interesse an einer Teilnahme am Job-Tag haben, können sich bis 28. April per E-Mail an das Jobcenter weilheim-gf@jobcenter-ge.de wenden. Für Fragen ist Jobcenter-Geschäftsführer Jan Riediger unter Tel. 0881/991700 erreichbar.

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