Jana Weckbecker wird die neue Mitarbeiterin im Schongauer Juze
Nach eineinhalb Monaten ist das Team des Schongauer Jugendzentrums ab dem 1. Mai wieder komplett: Jana Weckbecker, die aktuell noch im Kinderheim in Dießen arbeitet, wird die Stelle übernehmen. Sie freut sich riesig – auch auf die Herausforderungen.
Schongau – „Wie geht es denn nun weiter im Jugendzentrum (Juze) Schongau? Wer kommt neu ins Team?“: Mit diesen Fragen war Leiter Basti Kosler in den vergangenen Wochen häufig konfrontiert, erzählt er im Gespräch mit der Heimatzeitung. Er freut sich über das große Interesse an der Einrichtung. Und, dass er nun endlich eine Antwort auf die Fragen hat: Jana Weckbecker wird die Erzieher-Stelle ab Mai übernehmen, die mit dem Weggang von Christina Anibalini und dem Wechsel Koslers in die Leitungsfunktion frei wurde (wir berichteten).
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Jana Weckbecker stammt aus Hohenfurch, wohnt mittlerweile in Altenstadt. Das Schongauer Juze hat die 23-Jährige als Jugendliche zu besonderen Veranstaltungen selbst schon besucht, erzählt sie und lacht. Und auch beruflich hat sie schon im Juze vorbeigeschaut. Aktuell arbeitet sie noch im Kinderheim St. Alban in Dießen. Mit den Jugendlichen ihrer Wohngruppe ist sie etwa zu den U18-Landtagswahlen und einem „Escaperoom-Besuch“ ins Juze gefahren.
Es passt persönlich und fachlich
Zumindest vom Sehen kannten sich Weckbecker und Kosler daher schon. Und als die Erzieher-Stelle im Juze frei wurde, bewarb sich Weckbecker sofort. Ein Glücksfall für Kosler. Dass sich überhaupt Interessenten gefunden haben, was gerade im sozialen Bereich nicht selbstverständlich sei, freut Kosler. Und, dass man recht schnell festgestellt hat, dass es persönlich und fachlich passt und eine gute Zusammenarbeit möglich ist.
Auch seitens der Stadt fiel die Entscheidung sehr schnell. Da sie nur einen Monat Kündigungsfrist hat, kann Weckbecker bereits zum 1. Mai im Schongauer Juze beginnen. „Eine Punktlandung“, freut sich Kosler. Denn es steht viel an in den nächsten Wochen im Jugendzentrum – vom Tag der Jugend über Jugendwahlen bis hin zu Bücherei-Besuchen.
Neue Aufgaben und Herausforderungen
Weckbecker freut sich auf die vielen neuen Aufgaben schon riesig, erzählt sie strahlend. Mit Jugendlichen habe sie auch schon im Kinderheim am liebsten gearbeitet, darauf kann sie sich nun konzentrieren. Und (relativ) feste Arbeitszeiten statt Schichtdienst sei nun freilich „Luxus“ für sie.
Allerdings sieht sie auch Herausforderungen: Dazu gehöre wohl vor allem die Umstellung von einem stationären zu einem offenen Betrieb. Ihre Arbeit sei bisher sehr beziehungsintensiv gewesen. Auch mit den Jugendlichen, die ins Juze kommen, werden sich freilich Beziehungen entwickeln – aber ihre Rolle sei nun doch eine andere. Statt wie ein Elternteil zu fungieren, gelte im Juze der Ansatz, für die Jugendlichen „ein anderer Erwachsener“ zu sein, stimmt Kosler zu.
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Er habe die Jugendlichen einmal gefragt, wie sie die Juze-Mitarbeiter wahrnehmen würden. Wie einen Onkel? Dem widersprachen einige. „Das wäre der Bruder meines Vaters, und der würde ihm alles erzählen“, so die Begründung laut Kosler.
Vertrauliches Verhältnis zu den Jugendlichen
Stattdessen wüssten die Jugendlichen, dass sie vertraulich mit den Juze-Mitarbeitern reden können, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Beratungen würden die Jugendlichen immer häufiger in Anspruch nehmen, sagt Kosler. Und zwar zu den unterschiedlichsten Themen. Das mache es für die Mitarbeiter nicht leicht, weil sie sich selbst nicht schon mit jedem Thema intensiv auseinandergesetzt haben, sagt Kosler. Aber es gehe ohnehin nicht darum, sofort eine Lösung präsentieren zu können.
Sich weiter zurückzunehmen, sei anfangs wahrscheinlich gar nicht so leicht, glaubt Weckbecker. Sie und Kosler sind sich außerdem einig, dass man sich kaum auf die Arbeit in der offenen Jugendarbeit vorbereiten kann, da man nie weiß, wer mit welchen Anliegen ins Juze komme. Man würde dort schließlich alle Jugendlichen willkommen heißen, und „viele Welten“ kommen dort zusammen.
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Etwa Gymnasiasten, die sich nicht vorstellen können, dass einem anderen das Lernen schwerfällt. Oder Schüler, die um ihren Mittelschul-Abschluss bangen. Oder Jugendliche aus einem schwierigen Elternhaus ebenso wie Jugendliche, bei denen daheim alles passt. „Aber das macht ja gerade die Arbeit im Jugendzentrum so unglaublich cool“, sagen Weckbecker und Kosler.