Erster „Job-Tag“ in Peißenberg: Jobcenter zieht mehr als positives Fazit

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Auch der Markt Peißenberg war mit einem Stand beim Job-Tag vertreten. Der Bauhof benötigt personelle Verstärkung für seine Grün-Kolonne. Gesucht wird vor allem nach Gärtnern: „Auf Anzeigen melden sich vergleichsweise wenig Leute – oder nicht die, die wir suchen“, berichteten Bauhofleiter Roman Bals und Bürgermeister Frank Zellner am Rande des Job-Tags. © Bernhard Jepsen

Keine anonyme Veranstaltung, sondern eine Messe mit Betreuung und Anleitung – das war der erstmals organisierte „Job-Tag“ in der Peißenberger Tiefstollenhalle. Von Seiten des federführenden Jobcenters zieht man ein mehr als positives Fazit und kündigt weitere Auflagen in anderen Landkreis-Orten an.

Peißenberg – „Ich bin absolut happy. Das Ganze ist richtig gut gelaufen“: Jan Riediger, der Leiter des Jobcenters im Landkreis, geriet fast ins Schwärmen, als er von der Heimatzeitung bezüglich eines Resümees zur ersten „Job-Tag“-Auflage befragt wurde. 110 Jobcenter-Kunden hatten sich angemeldet – und immerhin rund 90 kamen.

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Eine Quote, mit der Riediger sehr zufrieden war. „Die Allermeisten wollen arbeiten“, versichert der Jobcenter-Leiter. Manchmal gebe es jedoch individuelle Hürden respektive Hemmnisse wie Kinderbetreuung oder private Probleme. Wird also in Bezug auf die Arbeitsmoral von Sozialleistungsempfängern ein Klischee bedient? „Definitiv“, betont Riediger: „Es ist nur ein sehr geringer Teil, der nicht arbeiten will.“

90 Jobcenter-Kunden und zwölf Unternehmen

Im Jobcenter legt man den Fokus auf die Mehrheit, also die Arbeitswilligen. Ziel des Job-Tags war es, Arbeitgeber und potenzielle Arbeitnehmer in Kontakt zu bringen. In der Tiefstollenhalle präsentierten sich zwölf Unternehmen. Die Jobcenter-Kunden wurden in Gruppen eingeteilt, die dann in festen Zeiteinheiten von einer Viertelstunde von Stand zu Stand geführt wurden. „Die Arbeitgeber waren von der Art der Durchführung begeistert“, so Riediger in der Rückschau – und: „Ich habe viele junge, motivierte Menschen gesehen.“ Während des Job-Tags seien viele Probearbeitseinsätze und Vorstellungsgespräche vereinbart worden. Wie viele Arbeitsplätze letztlich vermittelt werden, könne man aber erst in etwa vier Wochen sagen, so Riediger.

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Behar Krasniqi war einer, der der mit einem Stand in der Tiefstollenhalle Präsenz zeigte. „Wir suchen alles vom Meister bis zum Azubi – Meister am dringendsten“, erklärte der Inhaber einer Firma unter anderem für Malerarbeiten, Trockenbau und Wärmedämmung im Gespräch mit der Heimatzeitung. Man wolle expandieren und brauche entsprechend zusätzliches Personal: „Der Bedarf ist riesig.“ Doch Krasniqi ist Realist: „Fertige Leute kriegst du heute fast nicht mehr.“ Ein Problem: „Viele meiner Führungskräfte haben sich selbständig gemacht.“

Mit der richtigen Strategie gegen den Fachkräftemangel

Auf den Fachkräftemangel reagiert laut Jan Riediger noch nicht jedes Unternehmen mit der richtigen Strategie. Es sei angeraten, Arbeitnehmer zunächst als Hilfskräfte zu rekrutieren und sie über Weiterbildungsmaßnahmen in die Fachpositionen im Unternehmen zu hieven. „Mein Wunsch wäre, dass dafür noch mehr Arbeitgeber offen sind“, sagt Riediger. Das Format „Job-Tag“ soll ein Marktplatz für diese Art der Mitarbeitergewinnung sein: „Ich glaube, wir können damit sehr viel erreichen“, so Riediger. Weitere „Job-Tage“ sind bereits in Planung. Als nächste Station hat Riediger Peiting respektive Schongau ins Visier genommen.

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