Eine Friedenstaube von Hubert Lang soll in Schongau einen Platz beim Kriegerdenkmal bekommen

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Auch am Kaiserstuhl hat der Künstler Hubert Lang eine Friedenstaube aufgestellt. Neben Schongau könnten weitere in den Partnerstädten folgen. © PRIVAt

In Schongau soll eine Friedenstaube des Künstlers Hubert Lang aufgestellt werden, und zwar am 8. Mai, dem Tag, an dem der Zweite Weltkrieg endete. Platz finden soll die bronzene Skulptur im Klostergarten gegenüber des Kriegerdenkmals. Auch in Schongaus Partnerstädten könnte das Friedenssymbol installiert werden.

Schongau – Mit knappen Worten war jüngst in einem Stadtrat das Vorhaben vorgestellt worden: Der in Oberammergau gebürtige Künstler Hubert Lang hatte der Stadt Schongau eine Bronze-Skulptur angeboten in Form einer Friedenstaube mit Ölzweig. Seinem Wunsch entsprechend soll das Kunstwerk im Klostergarten des Heiliggeist-Spitals aufgestellt werden.

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Passend findet Lang für die Enthüllung das Datum 8. Mai, der Tag, an dem 1945 in Europa die Waffen niedergelegt wurden und der Zweite Weltkrieg endete durch die dann offizielle Kapitulation der deutschen Wehrmacht.

Wert: rund 10 000 Euro

Lang wolle die Friedenstaube der Stadt Schongau als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen, sie habe einen Wert von rund 10 000 Euro, hieß es knapp in der Sitzung. Ein Leihvertrag soll ausgearbeitet werden, vielleicht könne die Stadt die Skulptur zu gegebener Zeit auch einmal ankaufen, so sich ein Sponsor finde, so der Hinweis von Bürgermeister Falk Sluyterman, über den offenbar der Kontakt auch zustande kam.

Der 1946 in Oberammergau geborene Künstler freute sich auf Anfrage der Schongauer Nachrichten über die Aufstellung seiner Bronze-Skulptur. Lang hat gleich mehrere Bezüge zu Schongau. Nach zwei Ausstellungen im Schongauer Stadtmuseum hatte die Lechstadt auf Vermittlung des damaligen Bürgermeisters Luitpold Braun bereits eines der Lang-Kunstwerke angekauft, und zwar das große bronzene Schwein, das in der Münzstraße auf der Höhe des Hotels Blaue Traube auf den ehemaligen Standort des Viehmarktes hinweist.

Mehrere Skulpturen im öffentlichen Raum

Auch hänge im Rathaus der Stadt Schongau ein Aquarell des Künstlers Heinz Kaufmann aus Rosenheim, die Ansicht einer Kirche in der Partnerstadt Lucca, dieses habe er der Stadt geschenkt. „So entstand auch der Kontakt zu Bürgermeister Sluyterman“, erzählt Lang.

Die Bronze-Sau ist nur eine von diversen Skulpturen im öffentlichen Raum, die Hubert Georg Lang bisher geschaffen hat, darunter etwa auch der Rottwagen am Max-Streibl-Platz in Oberammergau. Friedenstauben sind es bereits eine ganze Reihe, bei der Kapelle der Insel Wörth/Staffelsee etwa, am Pilatushaus in Oberammergau, in der Amolterer Heide in Endingen und am Champhol-Platz in Riegel, beides am Kaiserstuhl gelegen.

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Die Friedenstaube im Klostergarten Schongau soll auch nicht die letzte sein, wie Lang berichtet. „Es ist die Idee des Bürgermeisters, dass in allen Schongauer Partnerstädten ebenfalls eine Friedenstaube aufgestellt wird – es wäre schön, wenn das gelingen könnte.“ Leider sei bisher noch nicht viel daraus geworden, bedauert der Künstler. „Aber Schongau macht nun den Anfang.“

Wichtigkeit dieses Symbols des Friedens

Lang verweist auf die Wichtigkeit dieses Symbols des Friedens – auch Noah habe den Vogel ausgesandt, der mit einem Olivenzweig zurückgekommen sei. Lang verweist auch auf die Friedenstaube von Pablo Picasso, die weltweit zum Friedenssymbol geworden ist. Gut gefällt ihm der Platz, den seine Dauerleihgabe im Klosterhof erhalten soll: Das Friedensdenkmal soll genau gegenüber des Kriegerdenkmals aufgestellt werden, ein Ort, an dem der in den Kriegen gefallenen oder vermissten Soldaten gedacht wird.

Lang besuchte in Oberammergau die Holzschnitzschule und studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München in der Klasse von Professor Georg Brenninger. Auch mit der Malerei befasste sich Lang intensiv, unter anderem an der Kunstakademie in Stuttgart bei Alfred Hrdlicka.

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Sein Bezug zu Italien ist groß: Der Bildhauer, Maler und Grafiker gab Malkurse bei Arezzo, viele seiner Werke entstanden in Italien. Von 1981 bis 1992 lebte Hubert Lang in Uffing, ging danach nach Oberammergau zurück und lebt seit 2014 in Riegel.

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