Trump-Vize Vance nennt Zeitraum für Ende des Ukraine-Kriegs
Donald Trumps Vizepräsident JD Vance spricht von „erheblichen Zugeständnissen“ von Wladimir Putins Russland in den Verhandlungen zum Ukraine-Krieg.
Washington, DC – Es sind unterschiedliche Signale aus Moskau und aus Washington. Russland hat nach Darstellung von US-Vizepräsident JD Vance im Ukraine-Krieg umfangreiche Zugeständnisse für eine mögliche Verhandlungslösung mit Kiew angeboten.
„Ich denke, die Russen haben Präsident Trump gegenüber zum ersten Mal in den dreieinhalb Jahren dieses Konflikts erhebliche Zugeständnisse gemacht“, sagte Vance in einem Interview mit dem Sender NBC: „Sie haben eingesehen, dass es ihnen nicht gelingen wird, in Kiew eine Marionettenregierung zu installieren.“ Zudem habe Russland anerkannt, dass es Sicherheitsgarantien für die territoriale Integrität der Ukraine geben werde.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: US-Regierung sieht „Zugeständnisse“ aus Russland
US-Präsident Donald Trump hatte sich kürzlich zuerst mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin und dann mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie mit europäischen Staats- und Regierungschef wie Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Washington getroffen. Anschließend wurde Putin das Angebot unterbreitet, sich bei einem Gipfel mit Selenskyj persönlich zu treffen – etwa im Schweizer Genf oder im ungarischen Budapest. Laut Vance könnte der Krieg binnen der nächsten sechs Monate enden.
Weder aus Moskau noch aus Kiew gab es bis Sonntagabend (MEZ) Reaktionen zu seinen Schilderungen. Vance zufolge will Trump im Einzelfall über weitere Sanktionen entscheiden. Als Beispiel nannte er die jüngste Ankündigung der USA, zusätzliche Zölle von 25 Prozent gegen indische Waren zu erheben, weil Indien weiter Erdöl aus Russland kaufe, womit Putins Krieg in der Ukraine finanziert wird.
Ein baldiges Gipfeltreffen sei unrealistisch, erklärte dagegen der russische Außenminister Sergej Lawrow am Wochenende, bevor Vance sich äußerte. „Putin ist bereit, sich mit Selenskyj zu treffen, wenn eine Tagesordnung für den Gipfel vorbereitet ist. Und diese Tagesordnung ist überhaupt noch nicht fertig“, sagte er dem US-Sender NBC. Lawrow machte die Ukraine für den stockenden Verhandlungsprozess verantwortlich. Dabei hatte Selenskyj zuletzt wiederholt bekräftigt, zu einem Treffen mit dem russischen Machthaber bereit zu sein.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Moskau stellt harte Bedingungen an Kiew
Laut Nachrichtenagentur Reuters erwartet das Moskau-Regime von Kiew einen Verzicht auf die gesamte östliche Donbass-Region, eine Neutralität des Landes sowie den Verzicht auf eine Nato-Mitgliedschaft, um über eine Waffenruhe zu verhandeln. Jüngst waren die Ukrainer bei Pokrowsk im Donbass militärisch wieder in die Offensive gegangen. (pm)