Asylunterkunft Warngau: Regierung gibt grünes Licht
Die Regierung von Oberbayern gibt grünes Licht: Sie hat dem Landratsamt Miesbach die Kostenübernahme für die Asylunterkunft an der Vivo in Warngau übermittelt. Damit nimmt die Einrichtung Fahrt auf.
Warngau – Es ist das grüne Licht, auf das das Landratsamt sehnlich gewartet hatte: Die Regierung von Oberbayern hat am Mittwoch die Kostenübernahme für die Containeranlage beschlossen, die Platz für 500 Personen schaffen soll. Das teilt Wolfgang Rupp, Pressesprecher der Regierung von Oberbayern, auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Das Landratsamt plant in Wahrnehmung seiner staatlichen Aufgaben bei der Unterbringung von Asylbewerbern wie berichtet einen größeren Befreiungsschlag: Eine neue Containerunterkunft auf einem Grundstück des kreiseigenen Kommunalunternehmens Vivo soll Kapazitäten schaffen, um die drei belegten Turnhallen in Tegernsee und Miesbach freizubekommen. Seit rund zwei Jahren sind dort Geflüchtete in Bettenlagern ohne jede Privatsphäre untergebracht, die Hallen für Schul- und Breitensport nicht mehr nutzbar.
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Für die geplante Unterkunft hat das Landratsamt einen Dienstleister an der Hand, der ein Komplettpaket bietet – mit den Containern, aber auch dem Betrieb etwa mit einem Sicherheitsdienst, der rund um die Uhr vor Ort ist. Wie berichtet, sind auf dem umzäunten Areal neben dem Wertstoffzentrum vier zweistöckige Containerblöcke mit Wohnraum für jeweils bis zu 120 Personen vorgesehen. Hinzukommen soll ein Gemeinschaftscontainer für Verpflegung, Sozialarbeit und Aufenthalt. Die Bewohner sollen über ein Catering verpflegt werden. Auch eine Einkaufsgelegenheit mit 45 Quadratmetern und ein Spielplatz sind auf dem Areal vorgesehen.
Regierung von Oberbayern: „Wahlmöglichkeiten sind begrenzt“
Der Betrieb der Unterkunft und auch die Genehmigung der für die Abwasserentsorgung nötigen Einwohnergleichwerte durch die benachbarte Marktgemeinde Holzkirchen ist allerdings nur auf zwei Jahre angelegt – bis dahin will sich das Landratsamt mit anderen Optionen genug Luft bei der Unterbringung verschaffen. Dieser kurze Zeitraum war ein Grund, weshalb hinter der Zustimmung der Regierung von Oberbayern aus Sicht des Landratsamts noch ein Fragezeichen stand. Tatsächlich habe der aktuelle Mangel an Alternativen aber den Ausschlag gegeben, dem Projekt dennoch zuzustimmen, erklärt der Sprecher der Regierung von Oberbayern. „Die Wahlmöglichkeiten sind relativ begrenzt“, stellt Rupp fest. Kein exklusives Problem: „Das ist kein Alleinstellungsmerkmal des Landkreises Miesbach, die angespannte Situation gilt für mehr oder wenige alle Landkreise“, sagt Rupp. Mit der Kostenübernahme habe das Landratsamt nun die erforderliche Planungssicherheit. Der weitere Vollzug liege bei der Kreisbehörde. Zu den Kosten könne man aufgrund privater Verträge nichts sagen.
Die Pressestelle des Landratsamtes bestätigte gestern auf Nachfrage, dass die Zusage zur Kostenübernahme eingegangen sei. Nachdem alle beteiligten Stellen und die Unterkunfts-Taskforce bisher auf dieses Startsignal warteten, zündet nun der Motor. Als nächstes werde der Bauantrag ausgearbeitet. Wie lange das in Anspruch nehme, sei nicht genau zu sagen. „Aber aufgrund der Dringlichkeit der Maßnahme wird die Taskforce alle Schritte so schnell wie möglich umsetzen“, teilt das Landratsamt mit. Die Gemeinde lehnt das Projekt ab.
Verträge unterschriftsreif, Bauantrag in Arbeit
„Die Verträge mit dem Betreiber sind unterschriftsreif, und der Betreiber steht in den Startlöchern“, heißt es aus der Pressestelle. Ehe die Container aufgestellt werden können, muss aber der Untergrund vorbereitet werden. Rein baulich sei die größte Baustelle an dem Projekt die Erschließung mit Wasser, Abwasser und Strom. auch diese Arbeiten seien aber soweit möglich vorbereitet worden.
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Auch wenn die Behörde Gas gibt: Eine Errichtung im Frühling, wie sie im Winter angepeilt war, ist nicht mehr zu halten. Damit verschieben sich auch Räumung und Sanierung der Turnhallen nach hinten. Laufen Verfahren und Vorbereitungen nun reibungslos, rechnet das Landratsamt mit einem Bezug im Herbst. Immerhin bleibt damit auch Luft, Helferstrukturen aufzubauen. Das Landratsamt sei seit einiger Zeit in Kontakt über den Integrationsbeauftragten des Landkreises, Max Niedermeier, und Lisa Richters von der Caritas auch mit den Helferkreisen und engagierten Bürgern vor Ort in Kontakt.
Die Behörde stellt noch mal klar, warum an Großunterkünften derzeit kein Weg vorbeiführt: „Die Schaffung und Belegung von größeren Unterkünften wie Moarhölzl oder Vivo ist die einzige Möglichkeit, die landkreiseigenen Turnhallen überhaupt wieder für Schul- und Breitensport frei zu bekommen.“
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