Temposünder lassen Kasse klingeln: Gemeinde investiert Bußgelder in zwei neue Geräte

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Die Verkehrsüberwachung ist eine Säule des Dienstleistungsangebots des KDZ, das seine teilstationären Blitzer auch in Otterfing einsetzt. Das Bild entstand bei Weyarn. © tp/Archiv

Um Schnellfahrer und Falschparker zu disziplinieren, hat die Gemeinde Otterfing den Zweckverband Kommunales Dienstleistungszentrum Oberland engagiert. Die Bußgelder fließen nach wie vor reichlich und helfen jetzt, zwei neue Geschwindigkeits-Anzeiger zu erwerben.

Otterfing – Temposünder lassen viel Geld in Otterfing. So viel sogar, dass die Gemeinde im Vorjahr deutlich mehr Geld aus Bußgeldern einnahm als sie für das Überwachen an den Zweckverband Kommunales Dienstleistungszentrum Oberland überwies. Ausgaben in Höhe von 21 000 Euro standen Einnahmen von 41 350 Euro gegenüber, wie am Dienstag (12. März) in der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Ortsentwicklung und Verkehr bekannt wurde.

4600 Euro aus diesem „Gewinn“ investiert das Rathaus in die Anschaffung von zwei neuen Tempo-Anzeigetafeln, die am Holzhamer Bogen und im Bereich Tegernseer Straße/Haidfeldstraße aufgestellt werden sollen. Der Beschluss im Ausschuss erfolgte einstimmig.

Überwachen lässt die Gemeinde nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch den „ruhenden Verkehr“, sprich: das Parken. Allerdings halbierte das Rathaus vor zwei Jahren die Kontroll-Intensität beim Parken auf zehn Monatsstunden – zugunsten verstärkter Tempo-Kontrollen.

„Das funktioniert recht gut“, erklärte Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) im Ausschuss, „ich würde es gern so belassen.“ Das reduzierte Parküberwachungs-Kontingent reiche für Otterfing. Da Tempo-Vergehen höhere Bußgelder verursachen als Parksünden, laufe die Gemeinde nicht Gefahr, bei der Verkehrsüberwachung ins Minus zu rutschen. „Wir wollen damit ja nichts verdienen, aber mindestens ein Nullsummenspiel sollte es schon bleiben“, erklärte der Bürgermeister.

Georg Schlickenrieder (CSU) warnte jedoch davor, die Parksünder aus den Augen zu verlieren. „Wir haben da schon einige Problemstellen“, wandte er ein. Im Bereich Pöttingerweg etwa werde nicht selten bis in die Kurven und Einmündungen geparkt, „das nervt mich“. Falkenhahn wusste auch von Problemstellen im „Bergviertel“ rund um die Wallbergstraße. „Wir haben immer die Möglichkeit, den Kontrolleuren des Zweckverbands solche Hotspots zu melden“, erklärte der Rathauschef. Wie Sabine Hüppe vom Bauamt im Rathaus auf Anfrage erklärt, sind die Parkkontrolleure meist im Gewerbegebiet unterwegs und überprüfen das Einhalten der Maximal-Parkzeit auf gemeindlichen Stellflächen.

Teuer wird’s für Autofahrer aber weniger beim Falschparken als beim Schnellfahren. Die „Anhänger-Blitzer“ des Zweckverbands – im Fachjargon „teilstationäre Geschwindigkeits-Messanlagen“ – stehen regelmäßig und am häufigsten am Rande der Staatsstraße 2573, die den Ort von Nord nach Süd durchquert. „Sie wechseln jetzt auch mal die Seiten“, sagte Falkenhahn. Nach Absprache mit der Polizei bewachen die mobilen Radarfallen zuweilen auch die Schulstraße, den Jahnsteig, die Haidfeldstraße oder den Staudenfeldweg.

Auch wenn die markanten Blitzer-Kästen durchaus ins Auge stechen, erwischen sie nach wie vor etliche Temposünder. Im Jahr 2022 bescherte dies der Gemeinde sogar einen Verkehrsüberwachungs-Überschuss von 34 600 Euro. „Das ist uns auch im Rechnungsprüfungsausschuss aufgefallen“, erklärte Hubert Baldauf (Grüne), „entweder wird sündiger gefahren oder die Prüfer schauen genauer.“ Den „Gewinn“-Rückgang um fast 15 000 Euro von 2022 auf 2023 wertet der Bürgermeister auf jeden Falls als Erfolg: „Offenbar greifen die Erziehungsmaßnahmen dann doch.“

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