Heute wie damals ein gutes Team: Legendäre Fußball-Mannschaft von 1974 feierte großes Wiedersehen

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Ein gutes Team: (hinten v.l.) Fritz Sanktjohanser, Peter Bertl, Lothar Wiedemann, Herbert Lassmann, Gerhard Prokop, Dieter Reimann, Leonhard Schwab und Trainer Thomas Bäck; (vorne v.l.) Josef Marschalleck, Peter Lenker, Werner Mikler, Heinrich Sedlacek, Wilhelm Höfler und Hermann Weckerle. © Kathrin Hauser

Sie haben zusammen gewonnen, verloren und gekämpft. Und sie haben vor ziemlich genau 50 Jahren mit einem Fußballspiel den neu hergerichteten Sportplatz in Hohenpeißenberg eingeweiht. Ein halbes Jahrhundert später gab es ein großes Wiedersehen.

Hohenpeißenberg – In den vergangenen Wochen gab es viele Berichte über die legendäre 1974er-Mannschaft zu lesen, zu hören und zu sehen. Dabei drehte es sich um das deutsche Nationalteam, das damals die Weltmeisterschaft im eigenen Land gewann und mit solchen Typen wie Paul Breitner, Franz Beckenbauer und Sepp Maier aufwartete. Doch nicht nur auf Bundesebene gab es im Jahr 1974 eine Fußballmannschaft, die in Erinnerung blieb, sondern auch in Hohenpeißenberg.

Sie waren ein eingeschworener Haufen, eine gute Gruppe. Gemeinsam haben sie viele Spiele gewonnen und einige verloren, viele Kämpfe ausgefochten und so manches Fest gefeiert. Diese Zeit, als sie zusammen in der ersten Mannschaft des TSV Hohenpeißenberg gespielt haben, ist ihnen allen in guter Erinnerung geblieben.

Mannschaftstreffen nach 50 Jahren
Beim Mannschaftstreffen auf dem Hohen Peißenberg: (hinten v.l.) Peter Bertl, Lothar Wiedemann, Gerhard Prokop, Dieter Reimann und Leonhard Schwab; (vorne v.l.) Josef Marschalleck, Peter Lenker, Werner Mikler, Heinrich Sedlacek, Wilhelm Höfler und Hermann Weckerle. © Kathrin Hauser

„Es war eine schöne Zeit“, sagt Werner Mikler, der als Torwart besonders oft auf dem Platz stand. 777 Mal sei er von 1968 bis 1991 für die erste Mannschaft des TSV im Tor gestanden. „Ich hatte Glück, ich bin von größeren Verletzungen verschont geblieben“, sagt Mikler. Nur deswegen habe er es geschafft, so lange als Torwart aktiv zu sein. Mit 41 Jahren habe er sein letztes Spiel in der ersten Mannschaft des TSV Hohenpeißenberg absolviert.

Notizen zu 777 Spielen

Über jedes seiner 777 Spiele habe er sich Notizen gemacht, erzählt er: „Ich habe einen ganzen Ordner voll mit Unterlagen.“ Weil Werner Mikler in seinen Aufzeichnungen nachgeschaut hat, hat er entdeckt, dass sich heuer am 27. Juni ein ganz besonderes Fußballspiel zum 50. Mal jährt: „Damals wurde der neu hergerichtete Fußballplatz eingeweiht und das Vereinsheim eröffnet“, erzählt der ehemalige Torwart. Bevor der Platz hergerichtet wurde, sei jedes Spiel eine Schlammschlacht gewesen.

Ein Foto zeigt die Mannschaft, die damals auf dem frisch gemachten Platz stand. Bis auf einen Forster kamen die Fußballer alle aus Hohenpeißenberg. „Wir waren eine junge Mannschaft“, erinnert sich Mikler. Sechs Spieler seien erst 22 Jahre alt gewesen, der Älteste zählte 29 Jahre. „Wir hatten einen guten Zusammenhalt“, sagt der ehemalige Torwart über das Team, das damals zur Einweihung des Platzes Fußball spielte. Gegner war die Spielvereinigung Kaufbeuren und die Partie endete unentschieden mit einem Eins zu Eins. Die Allgäuer spielten zu der Zeit in der Bayernliga.

Trainer und ein Spieler mittlerweile verstorben

Mit einem seiner ehemaligen Mannschaftskollegen hat sich Mikler seitdem regelmäßig getroffen. Dabei seien sie auf die Idee gekommen, das Team von damals mal wieder zusammenzutrommeln. Weil viele der ehemaligen Sportkameraden nach wie vor in Hohenpeißenberg leben, bestand nach wie vor Kontakt. Diesen habe man den Vorschlag unterbreitet: „Es waren alle begeistert von der Idee“, berichtet Werner Mikler.

Er hat das Treffen organisiert und alle eingeladen, ins Gasthaus Bayerischer Rigi auf den Hohen Peißenberg zu kommen. Der Trainer Thomas Bäck und Spieler Herbert Lassmann sind leider verstorben. Alle anderen sagten zu. Und bis auf einen, der dann noch kurzfristig krank wurde, sind alle auch erschienen.

An einem Samstag saßen dann also neun Mitglieder der 1974er Mannschaft beieinander und haben es genossen, sich nach all den Jahren mal wieder zu sehen. Auch die, die nicht mehr in Hohenpeißenberg leben, sind in die alte Heimat gefahren. Der, der die weiteste Anreise hatte, kam aus Grafenaschau. Fürs Gruppenfoto haben sie die Gespräche kurz unterbrochen und sich genauso aufgestellt wie damals auf dem Mannschaftsbild von 1974. Und wie damals vor 50 Jahren hat sich die vordere Reihe hingekniet. So, als ob sie immer noch in ihren Zwanzigern wären.

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