Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Landsham: Licht am Horizont

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Der Bau des Mehrgenerationen-Wohnprojekts in Landsham steht derzeit still. © Johannes Dziemballa

Sieben Jahre ist der Spatenstich für das Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Landsham (Gemeinde Pliening) schon her, die Gebäude sind aber immer noch nicht fertig. Die insolvente MARO-Genossenschaft kündigt an, weiterbauen zu wollen.

Landsham – Der gestoppte Bau des Mehrgenerationenhauses mit Demenz-Wohngemeinschaften in Landsham (Gemeinde Pliening) soll weitergehen und fertiggestellt werden. Das teilt die MARO-Wohnungsbaugenossenschaft in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung mit. Möglich machen soll dies eine von MARO gestartete Rettungsaktion mit dem Ziel, zusätzliches Kapital zu sammeln für eine langfristige Finanzierung der Wohnungsbaugenossenschaft.

Genossenschaft startet Hilfsaktion

Wie berichtet, hatte MARO vor rund einem Monat einen Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Bei der danach initiierten Rettungsaktion seien bislang schon über eine Million Euro an privaten Unterstützungszusagen eingegangen. MARO will eigenen Angaben zufolge mit der Aktion erreichen, dass vor allem die in Bau befindlichen Projekte in Landsham, Andechs und Wielenbach fertiggestellt werden können.

In der Pressemitteilung heißt es, dass der Hilfeaufruf an die Mitglieder der MARO-Genossenschaft Ende vergangener Woche erfolgt sei und innerhalb weniger Tage eine Summe von über einer Million Euro zusammengekommen sei.

Über eine Million Euro innerhalb weniger Tage

MARO-Vorstand Inge Schmidt-Winkler wird mit den Worten zitiert: „„Es ist ein sehr starkes Zeichen der MARO-Gemeinschaft, dass wir uns aktiv für einen Fortbestand unserer Idee von bezahlbarem Wohnraum, Nachbarschaft und gegenseitiger Achtsamkeit einsetzen. Dieser finanzielle Beitrag spielt eine wichtige Rolle bei der aktuell laufenden Erarbeitung eines Sanierungsplans im Zuge des Eigenverwaltungsverfahrens.“

MARO will in Landsham fertigbauen

In den nächsten Tagen werde die Internetseite www.maro-retten.de eingerichtet, auf der unter anderem eine unverbindliche Unterstützungserklärung heruntergeladen werden kann. Weitere Werbemaßnahmen in der Region seien in der Vorbereitung. „Es geht uns um eine Mobilisierung von möglichst vielen Unterstützern in den kommenden Wochen. Wenn wir die Gelder mobilisieren können, dann sind wir in der Lage, die Baustellen zügig fertigzustellen, den Firmen ihre Ausstände zu bezahlen und den neuen Mietern schon in wenigen Monaten einen Mietvertrag zu offerieren“, so Schmidt-Winkler.

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Spatenstich für das Mehrgenerationen-Wohnprojekt am östlichen Ortseingang von Landsham war im Jahr 2017. Wegen massiver Baumängel und daraus resultierender Rechtsstreitigkeiten mit Firmen musste der Bau bereits für längere Zeit unterbrochen werden.

Als MARO vor gut einem Monat bekannt gab, Insolvenz anzumelden, gaben die Vorstände das Projekt in Landsham als wesentliche Ursache an, weil eine hierfür gemachte Finanzierungszusage zurückgezogen worden sei.

Die Genossenschaft, der rund 2100 Mitglieder angehören, betreibt im Großraum München und in Oberbayern elf Mehrgenerationen-Wohnprojekte und sechs Demenz-Wohngemeinschaften. Neun ähnliche Projekte befinden sich gerade im Bau bzw. im Bau-Wartestand.

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