- Im Video oben: Israel greift den Iran an - Iran kündigt harte Vergeltung an
Nach dem Beginn des israelischen Großangriffs auf Irans Atomanlagen schlägt die Islamische Republik nach israelischen Angaben mit Drohnen zurück. In den vergangenen Stunden seien mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel geschickt worden, heißt es. Die Armee sowie die Abwehrsysteme des Militärs arbeiteten daran, diese abzuschießen, sagte Israels Militärsprecher Effie Defrin.
Israel hat demnach in der Nacht mit etwa 200 Kampfflugzeugen mehr als 100 Ziele im Iran angegriffen, darunter die iranischen Atomanlagen. Dabei seien 330 verschiedene Munitionsarten eingesetzt worden, erklärte der Sprecher.

Sicherheitsexperte Prof. Dr. Joachim Krause schrieb schon am Donnerstag bei FOCUS online, dass der israelische Angriff auf Iran bevorstehe. Und er wies auch darauf hin, dass "Israel zwar über bunkerbrechende Bomben der Typen BLU-109/B, GBU-28/B und GBU-31 JDAM verfügt, diese jedoch voraussichtlich nicht die nötige Durchschlagskraft hätten, um die tief verbunkerten Anlagen wirklich zerstören zu können".
Nur USA haben Waffe, die Irans Atomanlagen zerstören kann
Das heißt, dass einzig eine US-Bombe die iranischen Atmobunker zerstören könne. Krause schreibt: "Gemeinhin wird davon ausgegangen, dass nur der GBU-5 Massive Ordnance Penetrator in der Lage wäre, diese Anlagen vollständig zu zerstören. Dabei handelt es sich um eine 13,6 Tonnen schwere Bombe, die bis zu 60 Meter Beton durchbrechen kann."
Diese Waffe besitzen laut Krause aber nur die USA. Und: "Aufgrund ihres hohen Gewichtes können sie nur von strategischen Bombern der US-Air Force transportiert und eingesetzt werden. Sowohl die Biden-Administration wie die derzeitige Trump-Administration waren und sind nicht bereit, diese Waffen (und entsprechende Trägersysteme) an Israel zu liefern."
Krause: "Ohne die Zerstörung der Anreicherungsanlagen in Fordo bleibt der Angriff unvollständig"
Direkt nach dem Erstangriff präzisiert Krause noch einmal gegenüber FOCUS online: "Die tief verbunkerte Anlage in Fordo haben die Israelis nicht angegriffen. Nun müsse man abwarten, was noch passiere, denn: Ohne die Zerstörung der Anreicherungssnlagen in Fordo bleibt der Angriff unvollständig."
Über Joachim Krause
Prof. Dr. Joachim Krause war bis 2016 Professor für Politikwissenschaft an der Universität Kiel und ist Direktor emeritus des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel. Er hat die Zeitschrift für strategische Analysen „Sirius“ gegründet und war dessen Chefredakteur. Er war früher stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und Leiter des Forschungssekretariats der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er hat über 40 Bücher verfasst oder herausgegeben und über 300 wissenschaftliche Aufsätze verfasst. Neben seiner akademischen Laufbahn hat er an internationalen diplomatischen Missionen teilgenommen und auch an den Universitäten Potsdam, Bonn, München, Bamberg und an der Johns Hopkins Universität (Bologna) unterrichtet.