Reaktionen auf Israels Angriff: Oman verurteilt "gefährliche Eskalation" - UN-General warnt

UN-Generalsekretär besorgt über Israels Angriff auf Iran

6.31 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat besorgt und kritisch auf die israelischen Angriffe auf den Iran reagiert. "Der Generalsekretär verurteilt jegliche militärische Eskalation im Nahen Osten", teilte ein Sprecher des Portugiesen mit. Guterres sei besonders beunruhigt über Israels Angriffe auf iranische Atomanlagen, die sich während laufender Gespräche über das Programm zwischen dem Iran und den USA ereigneten. 

"Der Generalsekretär fordert beide Seiten auf, äußerste Zurückhaltung zu üben und unter allen Umständen eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden – eine Entwicklung, die sich die Region kaum leisten kann", so der Sprecher.

Oman verurteilt israelische Angriffe auf Iran als "gefährliche Eskalation"

6.20 Uhr: Der im Atomstreit mit dem Iran vermittelnde Golfstaat Oman hat die israelischen Angriffe auf den Iran scharf verurteilt. Der Golfstaat betrachte Israels Vorgehen als "gefährliche Eskalation", berichteten Staatsmedien am Freitag. Oman fordere die internationale Gemeinschaft auf, "eine klare und entschiedene Position einzunehmen, um diesem gefährlichen Ansatz ein Ende zu setzen". Dieser schließe diplomatische Lösungen aus und drohe die Sicherheit und Stabilität der Region zu gefährden, hieß es aus dem Golfstaat, wo am Sonntag eine weitere Runde der Verhandlungen zwischen den USA und den Iran über das iranische Atomprogramm geplant sind.

Israel hatte am Freitagmorgen mehrere Ziele im Iran angegriffen, darunter in der Hauptstadt Teheran und in der Atomanlage Natanz. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sprach am Freitag von einem "Präventivschlag", Israel rechne mit Vergeltungsangriffen. Iranischen Medienberichten zufolge wurde bei den Angriffen der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, getötet. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei drohte Israel mit folgenschweren Konsequenzen.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, dass er einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen nicht für ausgeschlossen halte. "Ich möchte nicht sagen, dass er unmittelbar bevorsteht, aber es sieht so aus, als ob es etwas ist, das sehr wohl passieren könnte." Er rief Israel angesichts der laufenden Verhandlungen über ein Atomabkommen mit Teheran auf, einen solchen Angriff zu unterlassen.

Am Sonntag wollten die USA und der Iran ihre Atomgespräche nach Angaben aus dem Oman in Maskat, der Hauptstadt des Golfstaats, fortsetzen. Delegationen aus Washington und Teheran hatten Mitte April Gespräche über eine neue Vereinbarung aufgenommen, die das von Trump während seiner ersten Amtszeit im Jahr 2018 aufgekündigte internationale Atomabkommen mit dem Iran ersetzen soll. Die ersten fünf Verhandlungsrunden blieben jedoch ohne Ergebnis.

Trump dringt seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus auf eine neue Vereinbarung - und droht dem Iran für den Fall eines Scheiterns der Gespräche mit einem militärischen Vorgehen. Der Iran drohte seinerseits für den Fall eines Konflikts mit den USA mit Angriffen auf US-Stützpunkte im Nahen Osten. Trump kündigte am Mittwoch an, US-Personal aus dem Nahen Osten abzuziehen, "weil es ein gefährlicher Ort sein könnte".

Die westlichen Staaten werfen Teheran vor, Atomwaffen zu bauen, was Teheran bestreitet. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist der Iran jedoch der einzige Staat ohne Atomwaffen, der Uran in hohem Maße anreichert.