Um Trumps Chancen zu senken: Republikaner Christie steigt aus
Der US-Republikaner und Bewerber Chris Christie wirft kurz vor den US-Vorwahlen das Handtuch. Er will stattdessen parteiinternen Kollegen gegen Trump helfen.
Washington – Kurz vor Beginn der Präsidentschaftsvorwahlen der US-Republikaner steigt der Kandidat Chris Christie aus dem Wahlkampfrennen aus. Mit seinem Ausstieg aus den Vorwahlen will der 61-Jährige strategisch gegen Donald Trump vorgehen. Christie wolle nach eigenen Angaben keinesfalls dazu beitragen, dass der Ex-Präsident erneut ins Weiße Haus einzieht. Deshalb sollen mögliche Stimmen für ihn stattdessen an andere parteiinterne Mitstreiter gehen und deren Chancen gegen Trump erhöht werden. Profitieren könnte zum Beispiel die Bewerberiin Nikki Haley.
Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen streitet sich mit Floridas erzkonservativem Gouverneur Ron DeSantis in Umfragen aktuell um den zweiten Platz hinter Trump.
Vorwahlen der Republikaner: Bewerber Chris Christie steigt aus Präsidentschaftsrennen aus
Der ehemalige Gouverneur des US-Bundesstaates New Jersey und scharfe Kritiker des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verkündete seinen Rücktritt bei einer Rede vor Anhängern im Bundesstaat New Hampshire am Mittwoch (10. Januar). Ihm sei klar geworden, „dass es für mich keinen Weg gibt, die Nominierung zu gewinnen“, so Christie. In Umfragen kam er im Schnitt nur auf zwischen drei und vier Prozent.

Der 61-jährige Christie warnte die Republikaner davor, bei den Vorwahlen für den hoch favorisierten Rechtspopulisten Trump zu stimmen: Der Ex-Präsident spalte das Land, schüre Wut zu seinem eigenen Nutzen und stelle seine Interessen über jene der Menschen des Landes. Er warf seinen Parteikollegen erneut vor, sie seien zu feige, Trump frontal anzugreifen.
US-Republikaner Christie und Ex-Verbündeter will unbedingt Trumps Sieg verhindern
Christie hatte bereits 2016 Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden wollen, sich damals nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurückgezogen. Der 61-Jährige ist ein ehemaliger Vertrauter Trumps, hat sich inzwischen aber von dem Ex-Präsidenten abgewendet und sich als einer seiner schärfsten Kritiker einen neuen Namen gemacht. In den vergangenen Wahlkampf-Wochen hatte Christie Trump mehrfach hart angegriffen – anders als seine anderen Mitstreiter in dem Rennen.
Trump zeigt sich unterdessen siegessicher, im Herbst 2024 wieder als US-Präsident ins Weiße Haus einzuziehen. Dafür muss er zunächst die Vorwahlen der Republikaner gewinnen, die in wenigen Tagen im US-Bundesstaat Iowa starten. Umfragen sehen Trump mit landesweit mehr als 60 Prozent der Stimmen aktuell als klaren Favorit. Wer die Vorwahlen gewinnt, wird bei der Präsidentschaftswahl am 5. November Amtsinhaber Joe Biden von der Demokratischen Partei herausfordern. (nz/dpa/afp)