Windpark im Hofoldinger Forst: Schon mit 500 Euro können sich Bürger beteiligen - Rendite wird jährlich ausgeschüttet
Das erste Windpark im Hofoldinger Forst sucht Investoren: Ab 500 Euro können sich - zunächst exklusiv - Bürger aus Otterfing, Sauerlach und Aying beteiligen. Sechs Millionen Euro will die Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH & Co. KG einsammeln, es lockt eine interessante Rendite. Jetzt stehen dazu drei Infoveranstaltungen an.
Otterfing – Drei Gemeinden, drei Windräder – entlang der Autobahn A 8 bauen Otterfing, Sauerlach und Aying, als gleichberechtigte Gesellschafter verbunden in der Windenergie Hofoldinger Forst GmbH, einen kleinen Windpark. Die Genehmigung ist durch, der Zeitplan steht. Enercon liefert und errichtet im Sommer die Anlagen, der Regelbetrieb soll im Sommer 2025 starten. Die GmbH geht von Gesamtkosten in Höhe von 26,728 Millionen Euro aus, rechnet aber auch – dank der 20 Jahre garantierten Einspeisevergütung von 11,31 Cent je Kilowattstunde – mit schönen Stromerträgen (mehr Infos dazu finden Sie hier).
Von diesen Gewinnen sollen vor allem Bürger der drei Gemeinden profitieren, sofern sie bereit sind, Anteile zu zeichnen. Wie genau das funktioniert, erfahren Interessierte bei Infoveranstaltungen. „Alle Gemeinden sind gleichberechtigt“, betont Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD), der aktuell als Aufsichtsratsvorsitzender der GmbH fungiert, „Gewinne und Kosten des Projekts werden gedrittelt.“
So ist auch geplant, dass die Bürger jeder Gemeinde Anteile in Höhe von jeweils knapp zwei Millionen Euro zeichnen können. Möglich sind Beträge von 500 Euro aufwärts in 50-Euro-Schritten bis zu höchstens 25 000 Euro. Um das gesetzte Crowdfunding-Ziel in Otterfing zu erreichen, müsste rechnerisch jeder der rund 1300 Haushalte etwas über 1500 Euro einlegen. „Dass Bürger von drei Gemeinden insgesamt sechs Millionen Euro einlegen – das ist schon ein sehr sportliches Ziel“, weiß Falkenhahn.
Zudem muss die Entscheidung bald fallen. Die erste Zeichnungsphase beginnt Ende Januar und endet bereits am 18. Februar. Sind die sechs Millionen Euro bis dahin nicht erreicht, öffnet die GmbH das Crowdfunding für Bürger anderer Gemeinden.
Anleger müssen bereit sein, ihr Geld zehn Jahre bei der Bürgerwind GmbH zu belassen – so steht es im offiziellen, von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geforderten „Vermögensanlagen-Informationsblatt“. Darin ist auch hinterlegt, dass die GmbH auf die eingelegte Summe eine jährliche Rendite von sechs Prozent ausschüttet. „Es könnte sogar mehr werden, wenn der Windertrag besonders gut ausfällt“, sagt Falkenhahn. Ob zusätzliche Gewinne ausgeschüttet oder etwa für schnellere Schuldentilgung verwendet werden, sollen auch die Anleger mitbestimmen dürfen.
Falkenhahn betont, dass die Anlage trotz aller Risikopuffer auch zu einem Totalverlust führen kann: „Ein sehr unwahrscheinliches, aber theoretisch mögliches Szenario.“
Als Finanzpartner der GmbH tritt die GLS-Bank auf, die dem Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken gehört. Sie stellt Kredite in Höhe von 20,267 Millionen Euro zur Verfügung und organisiert über ihre Online-Plattform gls-crowd.de das Einsammeln der Bürgerbeteiligungen. Falkenhahn empfiehlt Interessierten, sich schon jetzt bei der Bank registrieren zu lassen.
Alle Fragen zum Projekt und Crowdfunding wolle man bei den Info-Abenden beantworten, kündigt Falkenhahn an. Die Bürgermeister, GmbH-Geschäftsführer Martin Sterflinger, Steuerberater Wolfgang Büsch (auch 3. Bürgermeister von Sauerlach) und ein GLS-Vertreter werden das Verfahren erläutern. Falkenhahn selbst hat sich schon entschieden: „Ich bin Otterfinger Bürger und werde sicher Anteile zeichnen.“
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Drei Termine: Die erste Info-Veranstaltung findet am Donnerstag, 18. Januar, in Aying statt (ab 19 Uhr, Sixthof-Stadl). In Otterfing steht der Info-Abend am Montag, 22. Januar, an. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Schulaula. Den Abschluss macht Sauerlach am Donnerstag, 25. Januar (19 Uhr, Mehrzweckhalle).
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