Tegernsee segnet TTT-Budget ohne jeglichen Protest ab

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Blick auf die Stadt von oben: Tegernsee hat das TTT-Budget abgesegnet, ohne groß Kritik zu üben. © Archiv TP

Während Kreuth zuletzt wegen seiner angespannten Finanzlage das Budget der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) abgelehnt hatte, läuft mit Tegernsee alles rund. Mit einer Gegenstimme haben die Stadträte dem Budget zugestimmt.

Tegernsee – Zu der Präsentation, die TTT-Geschäftsführer Christian Kausch im Stadtrat hielt, gehörte nicht nur ein Überblick über erfolgreiche Veranstaltungen, Projekte und Aktivitäten, sondern auch der Bericht darüber, wie wichtig die Steigerung der Kommunikation, Außeneinsätze der Mitarbeiter, Gastgeberveranstaltungen, der Besuch von Pressegruppen und Fachleuten, und sogar die aufgemöbelte Einrichtung, die Pflege des Nachwuchses und die Ehrung langjähriger Mitarbeiter sei.

Kleine Destination Tegernsee steigt im Ansehen

„Der Tegernsee als relativ kleine Destination steigt ständig im Ansehen“, berichtete Kausch und belegte dies mit einer Untersuchung, wonach der Tegernsee in den Top 10 der spontan genannten Reiseziele rangiert, die Stadt Tegernsee den ersten Rang unter den beliebtesten deutschen Kleinstädten mit weniger als 10.000 Einwohnern belegt und einen der 15 schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland hat. Auch lägen die Übernachtungszahlen (32.469) 2023 wieder fast auf Vor-Corona-Niveau, zudem würden Gäste immer jünger. Daher sei die digitale Infrastruktur nötig.

Christian Kausch, Geschäftsfüher der Tegernseer Tal Tourismus GmbH
Christian Kausch, Geschäftsführer der TTT © Thomas Plettenberg

TTT-Chef Kausch: Tegernsee App biete zahlreiche Vorteile

Mit der digitalen Gästekarte und Tegernsee Card gehe man aktuell den nächsten Schritt, auch biete die Tegernsee App zahlreiche Vorteile von der einfacheren Nutzung bis zur leichteren Verwaltung. Sukzessive würden Gästekarten und Meldewesen umgestellt und mit der App verknüpft – alles verbunden mit dem Ziel, die qualitative Entwicklung der Destination Tegernsee voranzubringen. Kausch stellte entsprechende Kampagnen vor und gab einen Überblick über sämtliche wichtigen Ereignisse in diesem Jahr. Sogar den neuen Imagefilm der Region, mit dem Emotionen und „Gefühle für schöne Tegernsee-Momente“ geweckt werden sollen, präsentierte Kausch im Sitzungssaal.

Erhöhung des städtischen Anteils löst keinen Protest aus

Dass die Zahlen zur Gesellschafterfinanzierung und der Anteil der Stadt bei den Stadträten in Tegernsee keinen Protest auslösen, zeigte sich in der anschließenden Debatte. Kausch hatte zuvor die Erhöhung der Kosten trotz Einsparungen erläutert. So hätten unter anderem allein Software-Lizenzen mit Microsoft zu einer erheblichen Steigerung geführt. Das PR-Konzept müsse dringend erweitert werden (plus 60.000 Euro), für die Winterkampagne seien 10.000 Euro mehr nötig, auch Personalkosten seien gestiegen, so der TTT-Chef.

CSU-Stadtrat kann die vielen Debatten über das TTT-Budget nicht nachvollziehen

Rudolf Gritsch (CSU) zollte der TTT größten Respekt. „Ich kann die vielen Debatten nicht nachvollziehen“, sagte Gritsch, denn keine Gemeinde sei in der Lage, dieses Angebot zu gestalten und zu organisieren. Er appellierte an Kausch: „Lassen Sie sich nicht verunsichern und machen Sie weiter so.“

Fragen, die an den TTT-Chef bezüglich der App gerichtet wurden, waren eher technischer Natur. Die Frage von Thomas Mandl (SPD), ob es für die Software-Lizenzen keine anderen, günstigeren Produkte als die von Microsoft gäbe, musste Kausch verneinen. „Das ist ein Monopol. Da kommen wir nicht drumherum.“

Florian Kohler (BürgerListe) war als einziger im Stadtrat gegen das Budget, wollte dies aber nicht als Kritik an der TTT verstanden wissen. „Ich bin dagegen, dass hier eine Branche fünf Millionen Euro an Subventionen bekommt“, sagte Kohler.

Bürgermeister Hagn will an Finanzierungs-System festhalten

Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) widersprach dieser Aussage: Es handle sich nicht um Subventionen, vielmehr würde der Tegernseer Anteil über die Kurbeiträge querfinanziert, die durch touristische Leistungen ja erhoben werden. Hagn war dafür, beim bisherigen System zu bleiben – einem Grundbeitrag, der sich nach der Kreisumlage richtet, einer nach Übernachtungen ausgerichteten Marketingumlage sowie einer Umlage für die Tourist-Infos. Ein System, das Kreuth gerne ändern möchte, was kürzlich bei einem nicht-öffentlichen Treffen diskutiert wurde. „Man kann sehrwohl zustimmen“, fand der Bürgermeister, was die Mitglieder des Stadtrats mit einer Gegenstimme ebenso sahen.

gr

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