„Antrag eine echte Zumutung“: Privatpersonen würden bei Tegernsee Villen gerne Wohnhaus bauen

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Auf diesem Grundstück an der Ringbergstraße – im Hintergrund die Tegernsee Villen – sollte eigentlich ein Restaurant mit Biergarten entstehen. Die Gaststätte wurde aber nie gebaut. © Thomas Plettenberg

Wohnhaus statt Gaststätte: Der Antrag für ein freies Grundstück bei den Tegernsee Villen in Abwinkl sorgte jetzt für Empörung im Wiesseer Bauausschuss.

Bad Wiessee – Für die Wiesseer Gemeinderäte sind die so genannten Tegernsee Villen in Abwinkl ein unerfreuliches Kapitel. Schon mehrfach wurde in der Vergangenheit deutlich, dass man sich die 2018 fertig gestellte Luxus-Wohnanlage – gebaut vom Unternehmen Planquadrat – ganz anders vorgestellt hatte. Mit dem Ergebnis sind die Wiesseer mehr als unzufrieden. Nun musste im Bauausschuss das unschöne Kapitel erneut aufgeschlagen werden. Grund war ein Bauwunsch, der ein zu den Tegernsee Villen gehörendes Grundstück betraf.

Anfrage von zwei Privatpersonen: Wohnhaus bei Tegernsee Villen möglich?

Zwei Privatpersonen wollten wissen, ob es möglich wäre, auf dem verbliebenen freien Grundstück an der Ringbergstraße ein Einfamilienhaus zur Eigennutzung zu errichten. Dazu bräuchte es allerdings eine Befreiung von der Festsetzung des Bebauungsplans, der an dieser Stelle ein Restaurant – keinesfalls aber ein Wohnprojekt – vorsieht. Die Gaststätte indes, die das Projekt Tegernsee Villen bereichern sollte, wurde nie gebaut.

Bereits im Vorfeld kommuniziert: Antrag nahezu aussichtslos

„Man wollte hier ausdrücklich ein Restaurant haben“, schickte Bauamtsleiter Anton Bammer der Abstimmung voraus. Dass ein Wohngebäude hier nicht zulässig und ein entsprechender Antrag nahezu aussichtslos sei, habe die Bauverwaltung den Antragstellern gegenüber bereits im Vorfeld der Sitzung klar kommuniziert, fügte Bammer hinzu. Dennoch lag nun ein entsprechender Vorbescheidsantrag auf dem Tisch. Bei den Antragstellern handelt es sich laut Bammer nicht um die Eigentümer des Areals, sondern lediglich um Kaufinteressenten.

Gemeinderäte wollen von Gaststätte keinesfalls abrücken

Die Bauausschuss-Mitglieder ließen keinen Zweifel daran, dass hier der Bau eines Wohnhauses keinesfalls in Frage komme. „Es ist eine echte Zumutung, diesen Antrag überhaupt zu stellen“, zürnte Bernd Kuntze-Fechner (SPD). Hier sei von Beginn an nichts anderes vorgesehen gewesen als eine Gaststätte mit Biergarten. Das untermauerte auch Kurt Sareiter (CSU), der es bedauerte, dass das Restaurant nie verwirklich wurde. „Eine Gaststätte wäre dort nicht schlecht gewesen.“ Sareiter nutzte zudem die Gelegenheit, um daran zu erinnern, dass seine Fraktion seinerzeit gegen das Projekt Tegernsee Villen gestimmt habe.

Einstimmig lehnte der Bauausschuss den Antrag ab. Mit Blick darauf, dass die Verwaltung den Antragstellern bereits bei einem Termin im Rathaus erklärt hatte, dass ein solcher Antrag nicht zum Erfolg führen werde, meinte Bürgermeister Robert Kühn: „Man darf uns so etwas schon glauben.“

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