Ein 400-Meter-Lauf bis zur totalen Übersäuerung: TSV-Athlet belohnt sich mit Bronzemedaille
Bei der bayerischen Hallenmeisterschaft war der Nachwuchs des TSV Penzberg engagiert bei der Sache. Franz Thomamüller sichert sich gar eine Medaille.
München – Nach dem Zieleinlauf musste es für Franz Thomamüller erst recht ganz schnell gehen. Während die Konkurrenten im 400-Meter-Lauf noch erschöpft auf der roten Tartanbahn innerhalb des 200-Meter-Ovals lagen, lief der 18-Jährige in Richtung Umkleidekabine.
Nachdem er mit 51,78 Sekunden seine bisherige persönliche Bestzeit um fast eine Sekunde gesteigert hatte, war er sich nicht ganz sicher, ob er sich durch die hohe Übersäuerung aufgrund des hohen Laktatspiegels im Blut nicht würde übergeben müssen. Doch bereits zwei Minuten später war er wieder zurück im Halleninneren. Dort konnte er sehen, dass im zweiten Zeitlauf nur zwei Athleten schneller waren als er. Damit hatte er bei der bayerischen Hallenmeisterschaft die Bronzemedaille in der U20-Klasse gewonnen.
Franz Thomamüller läuft zur Bronzemedaille
Bei den Titelkämpfen in der Werner-von-Linde-Halle war neben den Penzberger Geschwistern Julia und Maximilian Rath, die im Trikot der LG Stadtwerke München über 3000 Meter siegten, eben auch der Nachwuchs des TSV Penzberg durchaus erfolgreich. Am besten lief es dabei für Franz Thomamüller über die 400 Meter. Er war laut Mitteilung die ersten 200 Meter in für ihn pfeilschnellen 23,50 Sekunden gelaufen, seine Konkurrenten nun waren mit 23,70 Sekunden kaum langsamer.
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Dicht an dicht liefen sie in der zweiten Runde und kämpften um die besten Positionen. Thomamüller hingegen war seinen Mitstreitern in seinem Lauf nach 100 Metern weit enteilt und musste deshalb völlig alleine in Richtung Ziel rennen. Obwohl er niemanden hatte, mit dem er sich auf der Zielgeraden gegenseitig pushen konnte, wollte er keine Hundertstelsekunde verlieren. Im anderen Zeitlauf belegten Niklas Amthor (TSV Bad Kissingen/51,39) und Jean-Pierro Arraba (LAG Mittlere Isar/51,52) die ersten Plätze, die ihnen Gold und Silber bescherten. Alle anderen Athleten blieben deutlich hinter der Zeit von Thomamüller zurück.
Tags zuvor war der Youngster aus Bichl im 60-Meter-Sprint Fünfter geworden. Nachdem er im Vorlauf 7,20 Sekunden gelaufen war, konnte er sich im Finale (ebenfalls 7,20) nicht mehr steigern. Allerdings: Selbst mit seiner aktuell gültigen Bestzeit (7,15 Sekunden) hätte der 18-Jährige diesmal lediglich Rang vier belegt.
Lea Lange bleibt über 400 Meter erstmals unter 63 Sekunden
Auch für mehrere andere TSV-Athleten sprang bei den Titelkämpfen jeweils der fünfte Platz heraus. So auch für Lea Lange über 400 Meter, die dabei ihren persönlichen Rekord um fast eine Sekunde verbesserte. Mit 62,05 Sekunden blieb sie zum ersten Mal in der Halle unter 63 Sekunden. Sie unterbot auch ihre Freiluftbestleistung (62,94) deutlich – und das alles, nachdem sie tags zuvor ein anstrengendes 800-Meter-Rennen absolviert hatte.
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Zwei Wochen vor der Meisterschaft hatte sich die 17-Jährige entschieden, zum ersten Mal einen Start über diese Distanz zu versuchen. Mit 2:32,99 Minuten zeigte sie dabei laut Trainer Markus Brennauer einen gelungenen Auftritt, der ihr den sechsten Platz einbrachte. „Ich hätte noch schneller laufen können, aber ich wusste nicht, wie ich die 800 Meter einteilen sollte“, sagte die Realschülerin.
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Ebenfalls an beiden Tagen in Aktion war Michael Thomamüller. Der jüngere Bruder von Franz Thomamüller lief die 200 Meter in 24,84 Sekunden, was dem 15-Jährigen in der U18-Klasse den fünften Platz bescherte. Erstmals blieb Michael Thomamüller auf dieser Strecke unter 25 Sekunden. Mit dieser Leistung lag er drei Plätze vor seinem Bruder, der in der U20 über dieselbe Distanz mit 23,29 Sekunden Achter geworden war. Im 60-Meter-Sprint hatte Michael Thomamüller das C-Finale erreicht. Mit 7,78 Sekunden wurde er dort Siebter, insgesamt sprang der 21. Rang heraus.

Die jüngste Starterin im Trikot des TSV Penzberg war diesmal die 14-jährige Amelie Mayr. Die Athletin aus Obersöchering stellte sich im Kugelstoßen in der Altersklasse W15 der um ein Jahr älteren Konkurrenz. Im Vergleich zu ihrem jüngsten Wettkampf kam sie nicht wie gewünscht zurecht und kämpfte mit technischen Problemen.
Nur in ihrem ersten Versuch gelang ihr die komplizierte Bewegung und stieß die drei Kilogramm schwere Kugel auf 9,96 Meter. Damit schaffte sie als Achte gerade noch den Sprung in das Finale, sodass sie nach ihren ersten drei Versuchen noch drei weitere hatte. Doch bei den abschließenden drei Versuchen kam Mayr nicht über 9,28 Meter hinaus. Mehr als Rang acht war so für die Athletin, die kürzlich schon die 10-Meter-Marke deutlich übertroffen hatte, nicht drin.